Ein mörderisches Komplott (German Edition)
alle Berge und verfüge über ein hieb- und stichfestes Alibi.
Dieser Inspector Adams erkannte mich vielleicht, hatte ich doch hin und wieder
mit dem CID zu tun. Ob der sich mein Autokennzeichen notieren konnte? Aber als
Kriminaler hat er bestimmt meinen Wagentyp festgestellt und könnte somit als
Augenzeuge gefährlich werden. Inzwischen wird er seine Zentrale verständigt und
Fahrzeugkontrollen veranlasst haben. Ob er allerdings selber bei der
Observierung des angeblichen Drogengeschäfts zugegen sein wird, ist noch
fraglich. Und wenn, dann würde ihn vermutlich eine Polizeieinheit absichern.
Ich muss also erreichen, dass er allein dort ist. Diesen Mann muss ich
beiseitigen. Henrik hat mir gezeigt, wie leicht so etwas geht‹.
Charles Foreman nahm den kürzesten Weg über die
Corran-Fähre zur A82 zwischen Ballachulish und Fort William. Zwar knurrte ihm
bereits der Magen, aber zunächst musste er den gefassten Plan umsetzen.
Anderthalb Meilen nördlich des großen Rastplatzes und
nur über einen Hohlweg erreichbar, lag eine verlassene Croft (einfache
Bauernkate) , wo er seinen Wagen abstellte. Diese Gegend kannte er gut, hier
dürfte ihn die Polizei kaum vermuten. Er holte den Schlachtschussapparat hervor
und versah ihn mit einer Zündkartusche. Jetzt galt es nur noch, einen Test
durchzuführen. Innerhalb der eingestürzten Mauern entdeckte er einen morschen
Balken, der ihm dafür als geeignet erschien. Überall lagen Reste von
Kleidungsstücken herum. Er hob einen größeren Stofffetzen auf, durchweichte ihn
in einer Regenwassertonne und umwickelte damit das Mordinstrument. Dann setzte
er dessen Rohrmündung auf den Balken und drückte ab. Es gab nur einen schwachen
Knall, aber in dem Holzstück klaffte ein tiefes Loch. Charles Foreman war mit
dem Ergebnis zufrieden und beschloss, den möglichen Augenzeugen Adams auf die
gleiche Weise auszuschalten.
(10) Die Corran-Fähre bei Ardgour am Loch
Linnhe
Er stapfte zurück über einen schmalen, in Jahrhunderten
von Schafen in die hügelige Landschaft getretenen Trampelpfad, bis er nach
einer halben Stunde einen geeigneten Platz oberhalb der Picnic Area fand. Ziemlich am Ende seiner Kräfte ließ er sich zu Boden fallen. Die hohen
Gräser ringsherum boten ihm bestmöglichen Sichtschutz und von hier aus konnte
er die in den Rastplatz einfahrenden Fahrzeuge gut beobachten.
Nach etwa einer Stunde stoppte ein Mannschaftswagen der
Polizei mit eingeschaltetem Blaulicht kurz vor der Einfahrt des Rastplatzes.
Foreman beobachtete, wie drei uniformierte Polizisten ausstiegen und sich über
das weitläufige Gelände zum Loch Linnhe hin verteilten. Doch plötzlich waren
sie wie vom Erdboden verschwunden. Inzwischen hatte das Polizeiauto gewendet
und war zurückgefahren.
Der erste Teil seines Plans war somit aufgegangen und der
Platz stand unter Beobachtung. Nun wollte er noch erreichen, dass die drei
Polizisten umdirigiert wurden und Adams, sollte er tatsächlich aufkreuzen, ohne
Polizeischutz blieb.
Von seinem Handy aus wählte er die Nummer des CID. Als
sich die Zentrale meldete, ließ er sich mit DSupt Gordon Bayne verbinden.
Kapitel 17
Gleich nach dem Hinweis PC Gardners rief DI Adams erneut
DSupt Bayne an, um ihn von dem angekündigten Drogengeschäft in Kenntnis zu
setzen. Dabei erwähnte er auch das vom Constable entdeckte Bolzenschussgerät.
»Vielleicht handelt es sich um die Tatwaffe, die bei den Kopfschussmorden
verwendet wurde. Was meinen Sie, Chef?«
»Ist schon möglich! Aber ich habe da meine Zweifel, denn
Drogenhändler kommen auf raffinierteste Ideen. Bietet nicht so ein Metallrohr
ein geeignetes Versteck für Koks oder Heroin? Mit ziemlicher Sicherheit hat der
Typ einiges davon im Wagen, wohl ein Grund für die Entführung des armen
Gardner. Wie gut, dass Sie sich gerade in der Nähe des Übergabeorts aufhalten,
Adams, denn nun müssen Sie ran!«
»Aber Chef, ich kann unmöglich nachts und völlig auf
mich allein gestellt eine derart heikle Aufgabe übernehmen. Vielleicht bekomme
ich es mit bewaffneten Dealern zu tun. Außerdem hatte ich doch meine Pistole
verloren, wie soll ich da eine Verhaftung vornehmen?« Tiefe Besorgnis klang aus
seiner Stimme.
»Nur keine Bange, mein Junge. Ihre Aufgabe besteht
ausschließlich darin, Personalien und Kraftfahrzeugpapiere von verdächtigen
Personen zu überprüfen. Das Ganze soll nach einer Routine-Kontrolle aussehen.
Ihren Ausweis haben Sie hoffentlich bei
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