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Ein mörderisches Komplott (German Edition)

Ein mörderisches Komplott (German Edition)

Titel: Ein mörderisches Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claus H. Stumpff
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eben war von mir
wirklich nicht geplant, es ist einfach so passiert. Aber die Neuigkeit sollst
du schon wissen: Diese Mrs Jane McNiven aus Kingussie konnte ich nach vielen
vergeblichen Versuchen endlich erreichen. Sie war krank und ging erst heute
wieder ans Telefon. Auf meine Bitte hin erklärte sie sich bereit, uns bei der
Erstellung eines Phantombildes behilflich zu sein. Sie trifft morgen Vormittag
um 10:25 Uhr ein. Ich hole sie an der Bushaltestelle ab und fahre mit ihr
direkt zum CID. Sie will nämlich nichts mit der Polizei zu tun haben,
anscheinend hatte sie irgendwann schlechte Erfahrungen damit gemacht. Obwohl du
jetzt den Fall wieder am Hals hast, sollten wir es bei unserer ursprünglichen
Vereinbarung belassen. Dann hat Mrs McNiven nur mit der Presse zu tun und die
Polizei bleibt außen vor. Einverstanden?«
       »Natürlich, ich bin ja froh, dass du mir das abnimmst.
Jedenfalls ist das eine gute Nachricht. Ich hatte schon daran gedacht, jemanden
in Zivil bei der Dame vorbeizuschicken. Hoffentlich kommen wir nun einen
Schritt weiter und erhalten ein brauchbares Phantombild, bevor der mordlustige
Kerl wieder ein neues Opfer findet.«
     
    Jenny und Paul erlebten ihre erste gemeinsame Nacht, in der
sich alle aufgestauten Sehnsüchte erfüllten. Dabei versicherten sie sich ihre
große Liebe und dass sie noch nie so glücklich waren. Die Trennung nach dem
Frühstück fiel beiden entsprechend schwer und sie freuten sich schon auf die
folgende Nacht und einen erneuten, leidenschaftlichen Liebesgenuss.
     
    Zur vereinbarten Zeit wartete Jenny auf den Bus aus
Kingussie, der pünktlich eintraf. Aber Jane McNiven war nicht mitgekommen, auch
nicht mit dem eine Stunde später eintreffenden Bus. Jenny war verärgert, denn
nichts hasste sie mehr als Unzuverlässigkeit. ›Vielleicht hat sie
verschlafen oder ist erneut krank geworden‹ , dachte sie und rief bei Jane
zuhause an. Aber es meldete sich niemand, auch alle weiteren Versuche waren
vergeblich. Jenny fand das ziemlich merkwürdig und rief sofort Paul an.
       »Dann fahren wir jetzt zu ihr«, schlug Paul vor, als
Jane McNiven bis 14 Uhr noch immer nicht ans Telefon ging. »Ich will endlich
wissen, woran wir sind, ob wir überhaupt noch auf ein Phantombild hoffen dürfen
oder das Ganze vergessen müssen.«
       Jenny erklärte sich gleich einverstanden und Paul holte
sie wenig später am Verlagsgebäude ab.
       »Was sagen denn deine Zeitungsleute dazu, wenn
herauskommt, dass du mit einem Kriminalbeamten auf Erkundungstour gehst?«,
fragte Paul.
       »Mein Chef lässt mir da völlig freie Hand. Ich erzählte
ihm von unserer Bekanntschaft und er hat mir sogar dazu gratuliert. ›Da
haben Sie sich ja einen wirklich tollen Freund ausgesucht‹ , meinte er und
hat noch hinzugefügt: ›Aber ganz legal ist das wohl kaum, wenn sie ihn bei
der Ausübung seines Dienstes begleiten‹. Vielleicht kann ich mich schon
bald mit einer interessanten Story revanchieren. Aber wie ist das bei dir?
Darfst du mich denn so ohne Weiteres mitnehmen? Fällt so etwas nicht unter die
polizeiliche Geheimhaltung?«
       »Keine Sorge, mein Schatz! Sir Anthony hält überhaupt
nichts von irgendwelchen Vorschriften, die den Spielraum seiner Beamten nur
einengen würden. Er unterscheidet sich darin grundsätzlich von Bayne. Der hätte
mir niemals gestattet, dich in meine Recherchen einzubeziehen. Allenfalls hätte
ich mich in Begleitung von DS Hastings aus dem Haus wagen dürfen. Da kann ich
mir wirklich etwas Schöneres denken!« Er lachte und drückte Jenny fest an sich.
     
    Wegen des dichten Verkehrs auf der kurvenreichen Strecke
benötigten sie fast eine Stunde bis Kingussie. Sie mussten lange suchen, um das
am östlichen Ortsrand in der Aberdeen Road gelegene, einstöckige Wohnhaus zu
finden.
       Hier schien nur eine Familie zu wohnen, auf dem Schild
neben dem einzigen Klingelknopf war M&J McNiven zu lesen. Sie
läuteten, aber es rührte sich nichts. Als sie feststellten, dass die
Eingangstür nur angelehnt war, traten sie ein.
       Alle Türen der Räume im Erdgeschoss waren weit geöffnet.
Jenny sah sich zunächst in der Küche um, die aufgeräumt und sauber wirkte. Als
ein seltsames Stöhnen aus einem der Räume zu vernehmen war, legte Paul den
Zeigefinger auf die Lippen und gab Jenny zu verstehen, sich still zu verhalten
und in der Küche zu bleiben. Es wäre nicht das erste Mal gewesen, dass er eine
Wohnung betrat, in der kurz zuvor ein Verbrechen verübt wurde und der

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