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Ein mörderisches Komplott (German Edition)

Ein mörderisches Komplott (German Edition)

Titel: Ein mörderisches Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claus H. Stumpff
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Täter
sich noch darin aufhielt. Mit der Pistole im Anschlag betrat er, sich
vorsichtig nach allen Richtungen umschauend, das Wohnzimmer. Aber dort war
niemand. Doch dann bemerkte er auf dem Teppichboden dunkelbraune Flecken. War
das Blut? Da hörte er Jenny schreien:
       »Paul, Paul, komm schnell! Hier liegt jemand!«
       Jenny stand in der Türöffnung eines als Büro genutzten
Raums, was man aus einem Computer-Arbeitstisch, diversen Aktenstapeln und
Ordnern in einem Wandregal schließen konnte. In einer Ecke stand ein Tischchen
mit einem Telefon. Jenny deutete auf eine am Boden liegende Frau, die aus einer
kreisrunden Wunde inmitten der Stirn blutete und unregelmäßige, röchelnde Laute
von sich gab.
       »Mein Gott!«, rief Paul aus. »Vermutlich hat auch hier
der Kopfschussmörder wieder zugeschlagen. Ruf den Rettungsdienst an, Jenny! Die
sollen umgehend einen Ambulanzwagen schicken, obwohl ich nicht glaube, dass der
Frau noch zu helfen ist. Sag denen, dass es um Leben oder Tod geht.« Paul
steckte die Pistole wieder ein und reichte Jenny eine Karte, auf der sämtliche
Krankenhäuser und Notdienste der Region verzeichnet waren. Er beugte sich über
die Schwerstverletzte, die kurz die Augen öffnete, ihn ansah und zu sprechen
versuchte. Doch dann streckte sich ihr Köper, ihr Kopf fiel zur Seite und es
war kein Atemgeräusch mehr zu hören.
       »Jetzt ist sie gestorben, Jenny!«, sagte er leise. »Es
muss ein Arzt kommen, um ihren Tod festzustellen.«
     
    Paul O’Brien hatte schon viele Tote gesehen. Aber das hier
war etwas ganz anderes, denn soeben hatte er miterlebt, wie unmittelbar vor ihm
eine junge, hübsche Frau verstarb. Er ging auf Jane zu, die in der Ecke stand
und sich die Hände vors Gesicht hielt. Er drückte sie fest an sich und sagte:
»Im CID oder in deiner Zeitung scheint es eine undichte Stelle zu geben,
wodurch Janes Mörder Kenntnis von ihren Kontakten zu uns erhielt. Vielleicht
besteht sogar ein Zusammenhang zwischen ihrem Tod, dem Mord an Gordon Bayne und
dem Fall Packard. Ob auch eine Verbindung zu den übrigen Mordfällen besteht,
muss noch abgeklärt werden. Übrigens dürfen wir hier nichts anrühren, sonst
bekommen wir Scherereien mit der Spurensicherung.«
       Jenny sah ihn fassungslos an und sagte mit bebender
Stimme: »Das ist entsetzlich, Paul, so etwas Grauenvolles habe ich noch nie
erlebt!«
       O’Brien entfaltete eine Decke, die auf einem Schemel in
der Diele lag, und bedeckte damit Oberkörper und Kopf der Toten. Erneut umarmte
er Jenny und küsste ihren Scheitel. »Der Frau konnte niemand mehr helfen,
Liebste. Weder Menschen noch Tiere überleben derartige Schussverletzungen. Es
ist wie ein Wunder, dass sie nicht gleich tot war. Ich vermute, dass sie im
Wohnzimmer angeschossen wurde und sich mit letzter Kraft hierher schleppte, um
ans Telefon zu gelangen. Sie schien mir noch etwas sagen zu wollen, hatte dann
wohl nicht mehr die Kraft dazu. Was für ein tragisches Ende!«
     
    Nachdem Jenny den Notdienst benachrichtigt hatte, rief Paul
Sergeant Hastings an: »Die Spurensicherung muss sofort Leute schicken. Auch
sollten zwei Polizisten kommen um das Haus zu bewachen!« Als er hörte, wie
jemand die Eingangstür aufschloss, zog er erneut die Pistole. Er versteckte
sich hinter der Küchentür und sah einen Mann eintreten, der sich zunächst
verwundert umsah, dann aber gleich rief: »Jane, wo steckst du?«
       Nun trat Paul O’Brien aus seiner Deckung hervor und
rief: »Hände hoch, hier ist die Polizei!«
       Der Mann erschrak heftig. »Wieso Polizei? Was ist denn
passiert?«
       »Das erfahren Sie gleich! Wer sind Sie?«
       »Ich bin Matthew McNiven, das ist meine Wohnung. Und was
haben Sie hier verloren?«
       Da von dem Mann keine Gefahr auszugehen schien, steckte
O’Brien seine Waffe wieder ein und reichte dem Mann die Hand. »Es ist etwas
Schreckliches passiert, Mr McNiven. Ihre Frau wurde ermordet. Das muss ein
furchtbarer Schock für Sie sein, genau wie für uns beide.«       Er deutete auf
Jenny. »Nehmen Sie mein herzlichstes Beileid entgegen.« Jetzt trat auch Jenny
hinzu und bekundete ihr Mitgefühl.
       »Wer hat meiner Jane so etwas angetan?«, schrie Matthew
verzweifelt. »Wo ist sie?«
       »Sie können sie zwar sehen, dürfen aber vorerst nichts
berühren, auch nicht Ihre Frau.«
       Als er zu Janes Leiche geführt wurde, verlor er die
Beherrschung und brach in heftiges Schluchzen aus. »Wäre ich doch gestern

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