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Ein Mord von bessrer Qualität: Ein Fall für Lizzie Martin und Benjamin Ross (German Edition)

Ein Mord von bessrer Qualität: Ein Fall für Lizzie Martin und Benjamin Ross (German Edition)

Titel: Ein Mord von bessrer Qualität: Ein Fall für Lizzie Martin und Benjamin Ross (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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wusste nicht, was ich damit anfangen sollte, also habe ich sie versteckt. Ich wollte sie später loswerden, verstehen Sie? Ich hätte sie irgendwann beseitigt, wenn Sie nicht dazwischengekommen wären und ohne meine Erlaubnis in meiner Wohnung herumgeschnüffelt hätten! Ich hatte nie vor, dieses Ding zu behalten!« Ein trotziger Unterton kehrte in seine Stimme zurück, aber er klang wenig überzeugend. »Zählen Sie das Geld doch nach! Es ist alles da, ich habe nichts herausgenommen.«
    »Wir hatten einen Durchsuchungsbefehl«, informierte ich ihn. »Wir benötigten Ihre Erlaubnis nicht, um Ihre Wohnung und Ihren Laden zu durchsuchen, Mr. Pritchard.«
    »Ich bin ein ehrbarer Bürger!«, beharrte er, und der Tick an seinem Mundwinkel arbeitete fieberhaft. »Jeder wird Ihnen das bestätigen. Fragen Sie in Clapham, wen Sie wollen! Alle kennen Pritchard, den Metzger. Ich habe noch nie Fleisch von minderwertiger Qualität verkauft! Mein Geschäft ist makellos sauber! Es riecht nicht, und es gibt keine Fliegen!«
    »Wir interessieren uns nicht für Ihren Metzgerladen!«, explodierte Dunn. »Sie sind hier, weil wir Ihnen ein schweres Verbrechen zur Last legen, nämlich Mord. Mord in drei Fällen sogar, wenn ich Sie erinnern darf! Reden wir über den ersten Mord, von dem wir Kenntnis erlangt haben. Sie waren im Green Park, während des Nebels, wie Sie selbst zugegeben haben, und dort haben Sie Allegra Benedict getroffen und erdrosselt. Sind Sie ihr dorthin gefolgt, oder sind Sie ihr rein zufällig begegnet? Und warum haben Sie sie getötet?«
    Pritchard blickte auf, und seine dunklen Augen glitzerten. »Wieso? Es musste doch getan werden, oder? Sie war eine Ehebrecherin! Ein sündhaftes Luder! Sie hat unseren Pastor vom rechten Weg geführt mit ihrer Schönheit und ihren ausländischen Bräuchen. Sie wäre sein Ruin gewesen. Sie musste aufgehalten werden!«
    »Hören Sie auf, ihn Pastor zu nennen!«, befahl ich. »Er hat keinerlei theologische Qualifikation.«
    »Was hat das denn damit zu tun?«, entgegnete Pritchard. »Er ist ein wunderbarer Prediger.«
    »Fangen wir von vorne an«, schlug ich vor, indem ich mich weigerte, weiter mit ihm über die Person von Fawcett zu diskutieren. Dieser Gentleman würde schon bald in Dartmoor Steine klopfen, und seine silberne Zunge würde ihm dort gar nichts nützen.
    Vermutlich – immerhin hatte er meine Frau angegriffen – hätte ich gar nicht mit Pritchard und Dunn im Verhörzimmer sein dürfen, und mit Biddle, der in seiner Ecke saß und wild mitschrieb. Doch dieser Mann hatte meine Tage ausgefüllt und mich in den Nächten verfolgt. Es war von Anfang an mein Fall gewesen, und ich hatte sämtliche Puzzlesteine in der Hand. Jetzt endlich würde ich imstande sein, sie zu einem Bild zusammenzusetzen.
    »Sie haben sich als Phantom oder Gespenst verkleidet, um die Frauen am Fluss zu erschrecken, die als Prostituierte arbeiten«, sagte ich. »Ist das richtig?«
    »Huren!«, spuckte Pritchard. »Sie sind vom rechten Weg abgekommen und wollen einfach nicht freiwillig von ihrem falschen Tun ablassen! Also habe ich versucht, sie so in Angst zu versetzen, dass sie sich nicht mehr trauen …«
    »Und eine von ihnen haben Sie umgebracht, Clarissa Brady, genannt Clarrie.«
    »Ich kenne keine von denen beim Namen«, sagte er launisch.
    »Aber Sie haben eines der Mädchen mit einer Schnur erdrosselt und ihre Leiche in den Fluss geworfen.«
    Er bedachte mich mit einem durchtriebenen Blick. »Ich habe nach ihr gesucht und sie gefunden. Es war nicht schwierig, ihr die Schnur um den Hals zu legen. Sie hat sich kaum gewehrt, wissen Sie? Stand nur da und schluchzte erbärmlich. Vielleicht hat sie über ihre Sünden geklagt!«
    »Sie war erstarrt vor Angst!«, schnappte ich.
    »Sie hat bekommen, was sie verdient hat«, murmelte Pritchard.
    »Der Mord an Clarissa Brady ermöglichte Ihnen, Ihr Geschick zu trainieren, denn Sie hatten vor, auch Allegra Benedict zu erdrosseln, stimmt das etwa nicht? Wie genau ist es dazu gekommen?«
    »Ich habe auf sie gewartet, und als sie kam, habe ich sie getötet«, sagte er einfach.
    »Sie wussten, dass sie in den Park und zu dieser Eiche kommen würde? Haben Sie ihr eine Nachricht geschickt und vielleicht so getan, als käme sie von Fawcett?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, nein, ich hatte nichts damit zu tun. Mein Anteil bestand lediglich darin, dort zu sein und auf sie zu warten.« Er runzelte die Stirn. »Wir hatten nicht mit dem Nebel gerechnet. Das war eine

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