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Ein Mord von bessrer Qualität: Ein Fall für Lizzie Martin und Benjamin Ross (German Edition)

Ein Mord von bessrer Qualität: Ein Fall für Lizzie Martin und Benjamin Ross (German Edition)

Titel: Ein Mord von bessrer Qualität: Ein Fall für Lizzie Martin und Benjamin Ross (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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nächsten Kampf vorbereitete. Bessie packte mich beim Arm und zog mich sicherheitshalber ein paar Schritte zurück.
    »Missus! Lassen Sie sie!«
    Daisy rückte nach. »Ich habe Lily Spraggs in die Flucht geschlagen, und ich schaffe euch beide auch noch, wenn es sein muss! Ich arbeite seit fast einem Jahr in diesem Pub! Ich hab gute Stammkunden da drin! Ihr drängt euch da nicht rein, habt ihr das kapiert?« Sie zögerte. »Obwohl, wenn ich euch so ansehe, angezogen wie für eine Beerdigung – was glaubt ihr denn, was für Geschäfte ihr da drin machen wollt?«
    Das war zu viel für Bessie, die wie ein kleiner Vulkan hochging. »Hören Sie! Ich bin ein anständiges Mädchen, und meine Missus ebenfalls! Das heißt, sie ist eine anständige verheiratete Lady!«
    »Ach, tatsächlich?«, entgegnete Daisy sarkastisch. »Und warum hängt ihr beide dann hier draußen vor dem Pub herum? Und du – du warst wohl die Letzte in der Schlange, als der liebe Gott gutes Aussehen verteilt hat, eh?«
    Ich schlang beide Arme um Bessie, damit sie sich nicht auf Daisy stürzen und die Rauferei von Neuem und mit einer neuen Teilnehmerin beginnen konnte.
    »Ich bin Elizabeth Ross«, ächzte ich, während ich all meine Kräfte zusammennehmen musste, um die sich windende Bessie festzuhalten. »Ich glaube, Sie kennen meinen Mann bereits und sind ihm am vorletzten Samstag – halt still, Bessie! – auf der Waterloo Bridge begegnet, im dichten Nebel. Inspector Benjamin Ross. Nein, nein, laufen Sie nicht weg, bitte!«
    Daisy war zurückgewichen und wandte sich ab, um zu flüchten. Ich ließ Bessie los und setzte ihr hinterher.
    Hinter mir hörte ich Bessie rufen. »Wenigstens haben meine Haare ihre natürliche Farbe, und die kommt bestimmt nicht aus einer Flasche Henna!«
    »Daisy! Warten Sie!«, ächzte ich, während ich hinter dem flüchtenden Straßenmädchen herrannte. Hinter mir vernahm ich Bessies tappende Schritte und ihre zunehmend verzweifelten Bitten umzukehren. »Mein Mann möchte Sie unbedingt sprechen, hören Sie! Er untersucht einen Mordfall. Sie sind diesem Flussphantom schon einmal begegnet …«
    Daisy blieb so unvermittelt stehen, dass ich gegen sie prallte. Bessie holte uns ein und schob sich hastig zwischen uns, um mich zu schützen. Daisy musterte sie verächtlich, bevor sie mich mit geschürzten Lippen musterte. »Halten Sie mal«, sagte sie schließlich und reichte mir ihren Hut.
    Ich begriff, dass sie ohne ihren geliebten Hut nirgendwo hingehen würde und demzufolge nicht vorhatte, erneut zu flüchten. Stattdessen begann sie, ihr unordentliches Haar zu richten und wieder hochzustecken. »Die meisten Nadeln sind rausgefallen!«, schimpfte sie dabei leise. Schließlich nahm sie ihren Hut wieder aus meinen Händen und untersuchte ihn untröstlich. »Sieh sich das einer an! Die Hutnadel ist ebenfalls verschwunden!«
    »Ich habe eine Hutnadel, warten Sie, Sie können sie haben«, sagte ich hastig. Ich zog die Nadel heraus und reichte sie ihr.
    Daisy drehte sie in diese und jene Richtung und bemerkte anerkennend: »Sie hat einen silbernen Knopf an einem Ende. Das ist echt schick, meine Güte.« Sie befestigte den kleinen Hut wieder auf ihrem Kopf. »Sitzt er gerade?«
    »Ja«, versicherten Bessie und ich gemeinsam. »Er sitzt perfekt.«
    Daisy verschränkte die Arme und fixierte mich mit einem harten Blick. »Sie nehmen mich nicht auf den Arm, Lady? Sie sind tatsächlich mit diesem Kerl verheiratet, dem ich vorletzten Samstag im Nebel auf der Brücke begegnet bin?«
    »Allerdings. Und er möchte dringend mit Ihnen über dieses ominöse Flussphantom reden. Sie kennen auch dieses andere Mädchen, das die Kreatur klar und deutlich gesehen hat. Mein Mann würde sich auch gerne mit ihr unterhalten, aber er kennt ihren Namen nicht.«
    Daisy biss sich auf die Unterlippe, bevor sie antwortete. »Ich habe von der Frau gehört, die im Green Park ermordet wurde«, sagte sie verschlagen. »Ihr Mann glaubt also, dass das Phantom aus der Themse dahintersteckt? Es wäre das erste Mal, dass es sich so weit vom Wasser entfernt, meines Wissens. Die anderen Mädchen, sie sind ihm alle am Wasser begegnet, genau wie ich, am Abend, bevor ich mit Ihrem Mann zusammengerannt bin. So ein verdammtes Pech war das.«
    »Es war in der Tat großes Pech«, pflichtete ich ihr bei. »Sie hatten Glück, dass Sie dem Flussphantom entkommen sind.«
    »Nein! Es war verdammtes Pech, dem Gesetz in die Finger zu rennen!«, schnappte Daisy. »Er hat mir nicht

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