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Ein Mord von bessrer Qualität: Ein Fall für Lizzie Martin und Benjamin Ross (German Edition)

Ein Mord von bessrer Qualität: Ein Fall für Lizzie Martin und Benjamin Ross (German Edition)

Titel: Ein Mord von bessrer Qualität: Ein Fall für Lizzie Martin und Benjamin Ross (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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Samstag auf der Brücke«, sagte Ben langsam, »da erwähnten Sie auch einen Freund.«
    Sie stieß ein angewidertes Schnauben aus. »Jed Sparrow. Er schert sich einen Dreck um sie. Er sucht inzwischen nicht mal mehr nach ihr. Er hat zwei Tage nach ihr gesucht, und jetzt hat er sich ein neues Mädchen geangelt.«
    »Wo finde ich diesen Sparrow?«
    »Im Pub. Im Conquering Hero. Das ist der Laden, wo Ihre Frau mich heute Abend gefunden hat. Er war vorhin dort. Vielleicht ist er es immer noch. Aber wenn Sie ihn finden, sagen Sie ihm nicht, dass ich Ihnen gesagt habe, wo Sie nach ihm suchen müssen … sonst kommt er mich besuchen …«
    »Keine Sorge, Daisy. Ich verrate ihm nichts. Wie sieht Ihre Freundin aus? Clarrie Brady, meine ich.«
    »Sie ist klein, ein wenig schmächtig, wie die da …« Daisy nickte in Richtung der sich schon wieder entrüstenden Bessie. »Aber sie hat ein hübsches Gesicht, nicht wie die da …«
    »Wenn sie noch ein Wort über mein Aussehen sagt, dann kippe ich ihr den heißen Tee über die gefärbten Haare und den albernen Hut!«, kreischte Bessie empört.
    »Bessie, geh bitte ins Wohnzimmer und mach Feuer im Kamin«, befahl ich. »Ich bin sicher, Daisy meint es nicht so. Sie neckt dich nur.«
    »Nein, tut sie nicht!«, grollte Bessie. »Sie meint es so.« Sie brachte ihr Gesicht ganz dicht vor das von Daisy. »Ich bin jedenfalls nicht auf der Straße, oder?«
    »Wie denn auch?«, entgegnete Daisy. »Mit dieser Visage …«
    Ich sprang auf, fing Bessies Hand ab und schob sie nach draußen in die Eingangshalle. »Hör zu, Bessie. Ich weiß, sie ist sehr unhöflich dir gegenüber, aber das kommt nur daher, weil du dich von ihr provozieren lässt. Sie neckt dich, und du schnappst zurück. Überlass alles dem Herrn Inspector und mir, hörst du? Der Herr Inspector braucht die Informationen dringend, die sie besitzt.«
    Bessie wand sich aus meinem Griff. »Ich gehe ins Wohnzimmer und mache Feuer«, sagte sie eisig.
    Ich kehrte in die Küche zurück. Daisy hatte es sich gemütlich gemacht und schenkte sich soeben eine zweite Tasse Tee ein.
    »So, sie ist also klein und hübsch«, sagte Ben gerade ein wenig gereizt. »Von dieser Sorte gibt es Hunderte in London.«
    »Sie hat ein Muttermal auf der Stirn, gleich hier.« Daisy zeigte auf ihre linke Schläfe. »Und eine Narbe unter dem Auge, hier.« Sie legte den Zeigefinger auf den rechten Wangenknochen. »Von einem Glas, das Jed Sparrow ihr einmal ins Gesicht geworfen hat. Das hat ihm hinterher leidgetan«, fügte sie hinzu.
    »Das will ich wohl hoffen!«, sagte ich indigniert. »Das arme Ding konnte sich nicht wehren.«
    »Nein, er hatte Angst, es könnte ihr Aussehen stören«, erklärte Daisy. »Deswegen hat es ihm leidgetan. Aber die Narbe ist gut verheilt, und man sieht kaum noch etwas. Außerdem schmiert sie Fettfarbe drüber, das Zeug, das Schauspieler benutzen.«
    Sie richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf Ben. »Also, wo ist sie? Ich kann sie nirgends finden. Aber wenn die Bobbys auf Streife nach ihr Ausschau halten, bestehen größere Aussichten auf Erfolg.«
    »Ich werde die Beschreibung an alle Constables weiterleiten«, versprach Ben.
    »Und Sie geben nicht auf, wenn Sie sie in zwei, drei Tagen noch nicht gefunden haben? Angenommen, Sie finden das Phantom zuerst, suchen Sie dann weiter nach Clarrie, wie Sie nach der feinen Lady suchen würden, wenn sie verschwunden wäre? Versprechen Sie das? Weil es nämlich das ist, was ich als Gegenleistung für meine Informationen möchte.«
    »Ja, das tue ich«, sagte Ben. »Sie haben mein Wort darauf, Daisy.«
    Daisy erhob sich. »Vielen Dank für den Tee. Ich gehe hinten raus, den gleichen Weg, den ich gekommen bin.« Bei der Tür blieb sie noch einmal stehen und sah über die Schulter. »Geben Sie mir zehn Minuten Vorsprung, bevor Sie zum Conquering Hero rennen – falls es das ist, was Sie als Nächstes vorhaben.«
    »Mache ich«, versprach Ben.
    »Und falls Sie mich suchen sollten – hinterlassen Sie bei Sally eine Nachricht, der Bedienung vom Hero. Ich bin dann weg.«
    Als Daisy gegangen war, setzte ich mich zu Ben an den Tisch. »Was ist Clarrie Brady deiner Meinung nach zugestoßen?«, fragte ich ihn.
    Er zuckte die Schultern. »Vielleicht ist sie weggelaufen, weg aus London, aus lauter Angst vor dem Flussphantom und weil sie so sicher war, dass es nach ihr suchte, oder …«
    »Oder?«, fragte ich leise.
    Ben seufzte. »Oder Sparrow hat sie umgebracht und die Leiche irgendwo

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