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Ein Mord von bessrer Qualität: Ein Fall für Lizzie Martin und Benjamin Ross (German Edition)

Ein Mord von bessrer Qualität: Ein Fall für Lizzie Martin und Benjamin Ross (German Edition)

Titel: Ein Mord von bessrer Qualität: Ein Fall für Lizzie Martin und Benjamin Ross (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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Augen offen zu halten, um sicher zu sein, dass niemand versucht, zwischen zwei Halts ohne Fahrschein mitzufahren. Die Dame war lebendig und wohlauf, als ich sie verließ.« William blickte betrübt durch den Waggon zur Tür, um uns anzuzeigen, in welche Richtung ihn seine Pflicht geführt hatte.
    »Wenn Sie sagen, Sie achten auf die Vorgänge auf dem Bahnsteig, meinen Sie damit wohl, dass Sie aufpassen, wer in den Zug steigt, nicht, wer ihn verlässt?«
    Williams errötete. »Das ist richtig, Sir. Allerdings denke ich, dass mir jeder aufgefallen wäre, der sich eigenartig verhalten hätte.«
    »Sie waren zwischen Twickenham und Richmond mit dieser Lady im gleichen Waggon. Welche Haltestellen liegen zwischen Richmond und London?«, fragte ich als Nächstes.
    »Nur noch Clapham und Vauxhall, Sir.«
    »Können Sie sagen, ob in Clapham oder Vauxhall Passagiere ein- oder ausgestiegen sind?«, wollte ich von ihm wissen.
    »Kann ich, Sir. Meines Wissens ist in Vauxhall niemand zugestiegen, aber wenigstens vier oder fünf Fahrgäste haben den Zug verlassen.« Er runzelte die Stirn. »Hauptsächlich Gentlemen in Vauxhall, möchte ich meinen. Vielleicht auch eine Lady. In Clapham sind zwei oder drei zugestiegen, doch ich habe niemanden in die erste Klasse klettern sehen. Viele Passagiere stiegen aus, Männer und Frauen. Keiner verhielt sich verdächtig. Genaueres kann ich Ihnen leider nicht sagen, Sir. Ich weiß, dass ich jemanden übersehen haben muss, Sir, weil der Mörder nach Richmond eingestiegen sein muss.«
    »Sie haben niemanden vom Zug wegrennen sehen auf den Bahnhöfen, die Sie eben erwähnten?«
    »Niemand ist gerannt, Sir. Da bin ich mir absolut sicher.«
    Unser Mörder war zu gerissen, um so offensichtlich die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Er war wie ein ganz normaler Passagier ausgestiegen und wie ein normaler Passagier in flottem Schritt davongegangen. Vielleicht war er sogar neben einem anderen Reisenden hergegangen, um den Eindruck zu erwecken, nicht allein unterwegs zu sein.
    »Fahren Sie fort«, bedrängte ich Williams.
    »Wir kamen in Waterloo an, Sir, und alle Passagiere stiegen aus, zumindest dachte ich das. Ich ging den Bahnsteig entlang nach vorn. Ich kontrolliere immer sämtliche Waggons, nur um zu sehen, ob einer der Passagiere irgendwelche persönlichen Dinge liegen lassen hat. Was ich finde, übergebe ich hier im Bahnhof an unser Fundbüro«, fügte er mit einem Seitenblick zu Chief Inspector Burns hinzu.
    »Als ich hier vorne am Anfang des Zuges ankam, beim Erster-Klasse-Waggon, warf ich einen Blick hinein, und da war sie. Ich war überrascht, dass sie eingeschlafen war. Weil ich zuerst, wie ich Ihnen bereits gesagt habe, genau das dachte.«
    Ich drehte mich zu Burns um. »Nehmen wir an, der Mörder war unter den Reisenden, die in Clapham oder Vauxhall ausgestiegen sind.«
    »Er hat jedenfalls schnell gearbeitet«, brummte Burns.
    »Er hatte schon Übung«, antwortete ich. »Und es war kein willkürliches Opfer. Er hatte alles geplant.« Ich sah hinunter auf die zusammengesunkene Gestalt in ihrem schwarzen Kleid mit der Haube und dem Trauerflor.
    »Wir fangen sofort mit Nachforschungen in Vauxhall und Clapham an sowie sämtlichen anderen Bahnhöfen entlang der Strecke«, versprach Burns. Er schnitt eine Grimasse. »Es war jedenfalls nicht Ihr Phantom aus der Themse. Dieser Kerl läuft in einem Totengewand durch die Gegend, und er wäre sicherlich sofort aufgefallen, wenn er damit am helllichten Tag in einen Zug gestiegen wäre. Abgesehen davon ist er wohl nur in unmittelbarer Nähe des Flusses und im Zentrum von London aktiv. Vielleicht wurde der Täter ja von den Berichten über den Mord im Green Park inspiriert und nicht vom Phantom. Er hat gelesen, wie der Mörder vorgegangen ist, und ebenfalls eine Schnur benutzt.«
    »Ich stimme Ihnen zu, dass der Mörder nicht in einem Totengewand durch die Gegend gelaufen ist«, sagte ich. »Aber wir wissen auch nicht, wer unter dieser Verkleidung steckt und welche Motive er verfolgt. Auf der anderen Seite war Miss Marchwood an jenem Tag mit Mrs. Benedict zusammen in London. Die beiden Frauen verloren sich im dichten Nebel, und Mrs. Benedict wurde im Green Park ermordet. Wer auch immer den Mord begangen hat – ich bin sicher, er steckt auch hinter dem Mord an Miss Marchwood.« Ich seufzte. »Fragen Sie mich nicht, ob er auch das Phantom ist – ich weiß es nämlich nicht.«
    »Was ist mit ihrer Handtasche?«, fragte Burns und brachte einen Punkt

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