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Ein Mord von bessrer Qualität: Ein Fall für Lizzie Martin und Benjamin Ross (German Edition)

Ein Mord von bessrer Qualität: Ein Fall für Lizzie Martin und Benjamin Ross (German Edition)

Titel: Ein Mord von bessrer Qualität: Ein Fall für Lizzie Martin und Benjamin Ross (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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wissen, wer die Tote war. Die arme Isabella Marchwood. Hatte sie – zu spät – entschieden, doch noch die Wahrheit zu beichten? Jetzt würde ich ihr Geheimnis niemals mehr erfahren, jedenfalls nicht aus ihrem Mund. Irgendjemand hatte dafür Sorge getragen.
    »Ich dachte zuerst, sie würde schlafen, Sir«, flüsterte Williams und bestätigte damit meine Vermutung. »Ich hab ins Abteil gesehen, als ich vorbeikam, und sah sie dort in der Ecke. Manchmal nickt ein Passagier während der Fahrt ein und verpasst dann seinen Halt. Aber weil Waterloo die Endstation ist, öffnete ich die Tür und sprach die Person an. Als sie nicht reagierte, erkühnte ich mich, sie vorsichtig an der Schulter zu schütteln.«
    Er schluckte und betupfte sich mit dem Taschentuch den Mund. »Sie reagierte nicht, und ich konnte aufgrund des Schleiers ihr Gesicht nicht sehen. Ich sorgte mich, dass sie vielleicht erkrankt oder ohnmächtig geworden war. Also wagte ich es, den Schleier über ihre Haube zu heben, und sah …«
    Er brach stöhnend ab.
    »Reißen Sie sich zusammen, Mann!«, befahl Burns.
    »Jawohl, Sir. Verzeihung, Sir. Ich bemerkte die Enden einer Schnur, die um ihren Hals gewickelt war. Ihre Augen standen offen und waren auf grausige Weise hervorgequollen …« Er holte tief Luft. »Ich sah, dass sie tot war, Gentlemen.«
    »Was denken Sie, Inspector?«, wandte sich Burns an mich. »Besteht eine Verbindung zu Ihrem Mordfall im Green Park?«
    »Allerdings«, antwortete ich schwer. »Diese Lady hier ist … war eine höchst wichtige Zeugin in dem Mordfall vom Green Park, den wir untersuchen. Ihr Name ist Isabella Marchwood. Ich war persönlich zwei Mal in Egham, wo sie wohnt, um sie zu befragen.«
    »Ihr Fahrschein wurde in Egham gelöst«, sagte Williams beflissen. »Ich habe es bei der Kontrolle gesehen.«
    »Wir werden sofort in Egham Ermittlungen anstellen«, versprach Burns. »Irgendjemand wird sich erinnern, wie sie in den Zug eingestiegen ist und ob sie in Begleitung war oder allein. Und auch, ob weitere Reisende zugestiegen sind. Wir werden unsere Nachforschungen auf jeden Halt von Egham bis London ausdehnen, um festzustellen, ob jemand in den Waggon ein- oder ausgestiegen ist.«
    Ich wandte mich an Williams. »Verzeihen Sie meine Unwissenheit«, sagte ich. »Aber was genau machen Sie? Wie kontrollieren Sie die Fahrscheine der Reisenden?«
    »Ich steige der Reihe nach in jeden einzelnen Waggon, Sir«, berichtete Williams. »Ich fange am Ende des Zuges an und arbeite mich bis nach vorne durch, dann gehe ich zurück ans Ende und fange wieder von vorn an. Ich lasse mir sämtliche Fahrscheine zeigen und loche sie mit meiner Zange.«
    »Und zwischen den einzelnen Halts bleiben Sie bei den Passagieren im Waggon?«
    »Das ist richtig, Sir. So lange, bis ich aussteigen und zum nächsten Waggon weitergehen kann.«
    »Es wird überlegt«, erklärte Burns, »Waggons zu bauen, die an den Enden Durchgänge zu den nächsten Waggons besitzen. Nicht zuletzt, damit eine wehrlose Frau wie die arme Tote nicht alleine ist mit irgendwelchen Personen – wer auch immer die sein mögen –, die zu ihr in den Waggon steigen. Nach diesem grauenvollen Ereignis wird die Öffentlichkeit noch lauter danach verlangen sowie nach anderen Mitteln, um Hilfe zu rufen, irgendeine Art Kette vielleicht, die durch den gesamten Zug verläuft und an deren Ende eine Glocke hängt, um den Lokführer oder den Heizer zu alarmieren. Ich bin selbst sehr dafür, auch wenn ich sagen muss, dass eine Dampfmaschine ein lauter Arbeitsplatz ist und ich nicht sicher bin, ob irgendjemand die Glocke hören würde.«
    »An welchem Punkt der Fahrt haben Sie den Fahrschein der Toten kontrolliert?«, wollte ich von Williams wissen.
    »Zwischen Twickenham und Richmond, Sir. Ich erinnere mich ganz deutlich daran, weil sie in Trauerkleidung und der einzige Fahrgast in der ersten Klasse war. Sie gab mir ihren Fahrschein, und ich kontrollierte ihn. Er war in Ordnung.«
    »Hat sie mit Ihnen gesprochen?«
    »Nein, Sir. Das heißt, sie sagte sehr leise ›Danke sehr‹, als ich ihr den Fahrschein zurückgab. Ich erinnere mich genau daran. Sie tat mir so leid, Sir, wegen ihrer Trauer und allem. Ich fragte mich, ob sie einen nahen Angehörigen verloren hatte. Als wir in Richmond eintrafen, sprang ich aus dem Waggon. Es war der letzte vor dem Gepäckwagen, also rannte ich nach hinten, zum Ende des Zuges, um dort wieder anzufangen, wie ich es Ihnen vorhin erklärt habe. Ich versuche, die

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