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Ein Mord wird angekündigt

Ein Mord wird angekündigt

Titel: Ein Mord wird angekündigt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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wegen dieser lächerlichen Anze i ge in der Gazette?«
    »Auch wenn es sich nur um einen Scherz handelt, so ist es doch ein abscheulicher Scherz.«
    »Das stimmt, Dora«, entgegnete Miss Blacklock, »ein abscheulicher Scherz.«
    »Es gefällt mir gar nicht«, erklärte Dora mit ungewoh n ter Energie. »Ich fürchte mich.«
    Plötzlich fügte sie hinzu: »Und du fürchtest dich auch, Letitia.«
    »Unsinn!«
    Sie hielt inne, denn ein junges Mädchen in einem grel l farbenen Dirndlkleid kam ins Zimmer gestürmt. Das Mädchen trug sein schwarzes Haar in schweren Flechten um den Kopf geschlungen, die dunklen Augen blitzten.
    »Kann ich sprechen zu Ihnen … ja, bitte?«, fragte es heftig.
    »Natürlich, Mizzi, was haben Sie denn auf dem He r zen?«, antwortete Miss Blacklock.
    Zuweilen dachte sie, es wäre besser, die ganze Hausa r beit und auch das Kochen allein zu tun, als fortwährend von den Ausbrüchen ihrer Haushaltshilfe belästigt zu werden.
    »Ich kann nicht bleiben! Ich kündige! Ich geh weg, s o fort!«
    »Aber warum denn? Hat Sie jemand aufgeregt?«
    »Jawohl, ich bin aufgeregt«, erklärte Mizzi leidenschaf t lich. »Ich will nicht sterben! In Europa bin ich Tod en t flohen. Aber ich, ich davongelaufen, ich gekommen nach England, ich arbeiten, ich tu Arbeit, die nie – nie ich in meinem eigenen Land tun würde … Ich … «
    »Ich weiß das alles«, entgegnete Miss Blacklock müde abwehrend – diese Rede kannte sie auswendig. »Aber w a rum wollen Sie gerade jetzt fortgehen?«
    »Weil wieder sie kommen, mich morden!«
    »Ach, Sie meinen die Gazette?«
    »Jawohl, hier steht geschrieben!«
    Mizzi hielt Miss Blacklock die Zeitung unter die Nase.
    »Sehen Sie … hier steht: Ein Mord! In Little Paddocks! Das sein doch hier! Heute Abend um halb sieben. Ah! Ich nicht warten, bis ich gemordet bin … ooh nein!«
    »Aber warum soll sich das auf Sie beziehen? Wir halten es für einen Witz.«
    »Ein Witz? Das ist kein Witz, jemand morden!«
    »Natürlich nicht. Wenn jemand Sie ermorden wollte, würde er das doch nicht vorher in der Zeitung ankünd i gen.«
    »Sie das nicht glauben?« Mizzi wurde unsicher. »Sie glauben, vielleicht, die wollen niemand ermorden? Aber vielleicht wollen die Sie morden, Miss Blacklock.«
    »Ich bin sicher, dass niemand mich ermorden will«, en t gegnete Miss Blacklock, »und ich bin auch fest davon überzeugt, Mizzi, dass niemand Sie ermorden will. Aber wenn Sie ohne vorherige Kündigung tatsächlich auf der Stelle fortgehen wollen, kann ich Sie nicht halten; es wäre allerdings dumm von Ihnen.«
    Da Mizzi unschlüssig dreinblickte, fügte sie energisch hinzu: »Wir müssen das Rindfleisch, das uns der Metzger geliefert hat, lange kochen; es scheint sehr zäh zu sein.«
    »Ich werd Ihnen machen ein Gulasch, ein wunderbares Gulasch!«
    »Und machen Sie aus dem harten Käse einige kleine Käsekuchen, ich glaube, dass wir heute Abend Besuch erhalten.«
    »Heute Abend?«
    »Um halb sieben.«
    »Aber das steht ja in der Zeitung! Wer soll kommen denn? Warum sollen die kommen … ?«
    »Zum Begräbnis«, antwortete Miss Blacklock ironisch zwinkernd. »Aber jetzt Schluss, Mizzi, ich habe zu tun. Machen Sie die Tür hinter sich zu!«

3
     
    » S o, nun wäre alles bereit!«, erklärte Miss Blacklock und blickte sich noch einmal prüfend im Woh n zimmer um. Es war ein großer Raum; das u r sprünglich lange, schmale Zimmer war durch En t fernung der Doppeltüren, die in ein kleineres Zimmer mit einem Erker führten, erweitert wo r den; daher gab es auch zwei Kamine. Zwei Bro n zeschalen waren mit Chrysanthemen gefüllt, auf einem kle i nen Tisch an der Wand stand eine Vase mit Veilchen sowie eine silberne Zigarettendose und auf dem großen Mitteltisch ein Tablett mit Gläsern. O b wohl in beiden Kaminen kein Feuer brannte, war es a n genehm warm.
    »Ah, du hast die Zentralheizung angeworfen«, stellte Patrick fest.
    Miss Blacklock nickte.
    »Es ist so neblig und ungemütlich, das ganze Haus ist feucht.«
    Die Tür öffnete sich, und Phillipa Haymes, eine große, blonde junge Frau trat ein. Überrascht sah sie sich im Zimmer um.
    »Guten Abend!«, rief sie. »Gebt ihr eine Gesellschaft? Niemand hat mir etwas gesagt.«
    »Ach, unsere Phillipa weiß ja von nichts«, sagte Patrick. »Sie ist wohl das einzige weibliche Wesen in Chipping Cleghorn, das noch nichts davon weiß.«
    Phillipa sah ihn fragend an.
    »Dieses Zimmer wird der Schauplatz eines Mordes sein!«, erklärte Patrick mit weit

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