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Ein Mord wird angekündigt

Ein Mord wird angekündigt

Titel: Ein Mord wird angekündigt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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dass diese Annonce kein Scherz war, Letty. Ich habe es gleich gesagt, und denk an Mizzi, sie hatte auch Angst!«
    »Ach ja«, sagte Craddock, »diese Mizzi! Die interessiert mich besonders.«
    »Ihr Pass und ihre Arbeitserlaubnis sind in Ordnung.«
    »Das bezweifle ich nicht«, meinte Craddock trocken. »Auch die Papiere von Schwarz schienen in Ordnung zu sein.«
    »Aber was für einen Grund sollte dieser Schwarz gehabt haben, mich ermorden zu wollen? Das haben Sie mir noch immer nicht erklären können, Herr Inspektor.«
    »Es könnte jemand hinter ihm gesteckt haben«, mu t maßte Craddock. »Haben Sie daran noch nicht gedacht?«
    »Das ändert nichts an der Tatsache«, erwiderte Miss Blacklock. »Wer sollte ein Interesse haben, mich zu e r morden?«
    »Die Antwort auf diese Frage wollte ich eigentlich von Ihnen hören, Miss Blacklock.«
    »Die Antwort kann ich Ihnen nicht geben, ein für alle Mal! Ich habe keine Feinde. Soviel ich weiß, stand ich mit meinen Nachbarn stets auf bestem Fuß. Ich weiß von niemandem etwas Schlimmes; also die ganze Idee ist a b surd! Und wenn Sie vermuten, dass Mizzi etwas damit zu tun haben könnte, so ist auch das abwegig. Wie Miss Bunner gerade sagte, war Mizzi zu Tode erschrocken, als sie diese Anzeige in der Gazette sah. Sie wollte sogar s o fort ihre Siebensachen packen und sich auf und davon machen.«
    »Das könnte ein geschickter Schachzug von ihr gew e sen sein; sie konnte sich ja denken, dass Sie sie zum Ble i ben drängen würden.«
    »Wenn Sie so wollen, können Sie bei allen etwas finden. Aber ich kann Ihnen versichern, dass Mizzi, wenn sie mich unverständlicherweise hasste, mir vielleicht Gift ins Essen getan hätte, aber ich bin sicher, dass sie nicht di e ses ganze Theater aufgeführt hätte; das ist, wie gesagt, absurd. Ich glaube, dass die Polizei den Komplex hat, in jedem Ausländer einen Verbrecher zu sehen. Mizzi mag eine Lügnerin sein, aber sie ist keine kaltblütige Mörderin. Wenn Sie es jedoch für richtig halten, sie zu schikanieren, so tun Sie es in Gottes Namen, aber ich warne Sie – wenn sie mir deswegen davonläuft, müssen Sie mein Essen kochen.«
    Craddock ging in die Küche und richtete an Mizzi di e selben Fragen, die er schon einmal an sie gestellt hatte, und erhielt die gleichen Antworten:
    Jawohl, sie habe kurz nach vier die Haustür geschlo s sen … . Nein, sie habe das nicht immer getan, sondern nur an dem bewussten Nachmittag, weil sie wegen der »gra u envollen Anzeige« Angst gehabt habe. Es habe keinen Zweck gehabt, die Hintertür zu verschließen, weil Miss Blacklock und Miss Bunner diese stets benutzten, wenn sie die Hühner futterten und sie abends in den Stall tri e ben, und auch Mrs Haymes benutze gewöhnlich diese Tür, wenn sie von der Arbeit nachhause käme.
    »Mrs Haymes sagt, sie habe die Tür verschlossen, als sie um halb sechs Uhr nachhause kam.«
    »Ah, und Sie ihr glauben … oh, natürlich, Sie ihr gla u ben … «
    »Meinen Sie, wir sollten ihr nicht glauben?«
    »Es ist doch egal, was ich meine! Sie mir doch nicht glauben.«
    »Angenommen, wir gäben Ihnen Gelegenheit dazu? Sie glauben, dass Mrs Haymes die Tür nicht abgeschlossen hat?«
    »Ich glaube, dass sie sich gehütet hat, es zu tun.«
    »Was wollen Sie damit sagen?«, fragte Craddock.
    »Der junge Mann, er nicht hat gemacht allein … nein, er weiß, Tür wird sein offen für ihn … oh, ja, sehr bequem offen!«
    »Was wollen Sie damit sagen?«, wiederholte Craddock.
    »Was hat Zweck das, was ich sagen? Sie werden nicht hören. Sie sagen, ich sei arme Flüchtlingsmädchen, das lügt. Sie sagen, dass blonde englische Dame, oh nein, sie nicht lügen … sie ist gute Engländerin, sie so ehrlich. So Sie glauben ihr und nicht mir. Aber ich könnte sagen I h nen, oh ja, ich könnte sagen Ihnen!«
    Zur Bekräftigung schlug sie mit einer Pfanne auf den Herd.
    Craddock schwankte, ob er von ihrem Gerede, das l e diglich auf Hass beruhen mochte, überhaupt Notiz ne h men sollte.
    »Wir gehen allem nach, was uns gesagt wird«, erklärte er schließlich.
    »Ich werde Ihnen sagen überhaupt nichts. Warum soll ich? Ihr sein alle gleich, ihr verfolgen und verachten arme Flüchtling. Wenn ich sage Ihnen, dass wenn vor einer Woche der junge Mann gekommen ist, um Miss Blacklock um Geld zu bitten und sie ihn fortgeschickt hat … wenn ich sage, dass ich nachher ihn habe gehört sprechen mit Mrs Haymes … ja, draußen in Gartenhä u schen … Sie nur sagen, ich habe

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