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Ein Mord wird angekündigt

Ein Mord wird angekündigt

Titel: Ein Mord wird angekündigt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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erfunden.«
    Das wird wahrscheinlich auch der Fall sein, dachte Craddock, sagte aber laut:
    »Sie konnten ja gar nicht hören, was im Gartenhä u schen gesprochen wurde.«
    »Da Sie sich irren!«, rief Mizzi triumphierend. »Ich war gewesen in Garten, um zu holen Brennnessel … man kann machen schöne Gemüse aus Brennnessel, die a n dern das nicht glauben, aber ich koche Brennnessel und sage nicht. Und ich höre beide sprechen in Häuschen. Er sagen ihr: ›Aber wo kann ich mir verstecken?‹ Und sie sagt: ›Ich dir werde zeigen‹ … und dann sie sagt: ›Um Viertel nach sechs‹, und ich denke: Aha! So eine bist du, du feine D a me! Nachdem du kommst zurück von Arbeit, du dir tre f fen mit eine Mann. Du ihn bringen in Haus. Ich werde aufpassen, denke ich, und hören, und dann ich werde sagen Miss Blacklock. Aber jetzt weiß ich, dass ich mich habe geirrt. Sie hat nicht vorgehabt Liebe mit ihm, es war Raub und Mord! Aber Sie werden sagen, ich all das habe erfunden. Böse Mizzi, Sie werden sagen, ich stecke sie in Gefängnis.«
    Craddock überlegte – sie konnte das erfunden haben, es konnte aber auch wahr sein. Vorsichtig fragte er:
    »Sind Sie sicher, dass es Rudi Schwarz war, mit dem sie sprach?«
    »Aber natürlich! Ich habe gesehen, wie er zu Garte n häuschen gegangen ist. Und Sie können sehen jetzt«, fü g te sie trotzig hinzu, »dass ich jetzt gehe in Garten und gucke, ob dort nicht sind hübsche junge grüne Brennne s sel.«
    »Sie haben nur das, was Sie mir eben sagten, gehört?«
    Mizzi nickte bekümmert.
    »Die Miss Bunner, die mit die lange Nase, sie ruft mir und ruft mir. Mizzi! Mizzi! So habe ich in Haus gehen müssen. Oh, sie kann einen machen wütend, sie mischt sich immer in alles ein.«
    »Warum sagten Sie mir das alles nicht schon neulich?«, fragte Craddock streng.
    »Weil ich mich nicht habe erinnert … ich nicht habe dran gedacht. Erst später habe ich gesagt zu mir, das war g e plant damals … geplant mit ihr.«
    »Sie sind ganz sicher, dass es Mrs Haymes war?«
    »Oh ja. Ich bin sicher, o ja, ich ganz sicher. Sie ist ein Dieb, die Mrs Haymes, ein Dieb und Genossin von Di e be. Was sie kriegt für Arbeit in Garten ist nicht genug für so feine Dame, oh nein!«
    Tief in Gedanken versunken ging Craddock durch die Halle und wollte eine Tür öffnen, die aber verschlossen war.
    Miss Bunner, die gerade die Treppe herunterkam, e r klärte: »Diese Tür geht nicht auf, die nächste links ist die richtige. Man kann sich wirklich leicht irren mit diesen vielen Türen.«
    »Ja, hier ist ja eine Tür neben der anderen«, meinte Craddock und blickte sich um.
    Liebenswürdig erklärte ihm nun Miss Bunner:
    »Man kann sie leicht verwechseln, da sie direkt nebe n einanderliegen. Ich habe auch schon einige Male die fa l sche zu öffnen versucht. Bis vor Kurzem stand ein Tisch davor, aber den haben wir an die andere Wand gesch o ben.«
    Craddock sah an der Tür die Spuren der Tischkante. Fast unbewusst fragte er:
    »Wann ist der Tisch fortgestellt worden?«
    »Da muss ich überlegen«, antwortete sie. »Warten Sie … das war so vor zehn, vierzehn Tagen.«
    »Warum wurde er denn fortgestellt?«
    »Ich weiß es gar nicht mehr … wegen der Blumen gla u be ich. Phillipa hatte dort eine große Vase hingestellt – sie arrangiert so wunderschön Blumen –, Herbstblumen in prächtigen Farben und dazwischen Zweige, und wenn man dort vorbeiging, blieb man oft daran hängen. Und da sagte Phillipa: ›Am besten stellt man den Tisch an die Wand gegenüber, das ist für die Blumen auch ein besserer Hintergrund als die Tür.‹«
    »Wohin führt denn die Tür, und warum ist sie immer verschlossen?«, fragte Craddock, die Tür betrachtend.
    »Es ist die Tür des kleinen Wohnzimmers; als aus den beiden Zimmern eins gemacht wurde, hat man diese hier verriegelt, da man ja nicht zwei Türen für ein Zimmer braucht.«
    »Verriegelt?«
    Craddock versuchte die Klinke.
    »Ist sie nur zugeschlossen oder auch vernagelt?«
    »Ich glaube, sie ist zugeschlossen und oben verriegelt.«
    Er versuchte, den Riegel zu öffnen … er glitt ganz leicht zur Seite – zu leicht.
    »Wann wurde die Tür zum letzten Mal benutzt?«, fragte er.
    »Ach, ich denke, vor Jahren. Jedenfalls ist sie, seitdem ich hier bin, nicht benutzt worden, das weiß ich b e stimmt.«
    »Wissen Sie, wo der Schlüssel ist?«
    »In der Tischschublade; dort liegen viele Schlüssel, wahrscheinlich ist er dabei.«
    Craddock öffnete die Schublade und sah in einer

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