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Ein Mord wird angekündigt

Ein Mord wird angekündigt

Titel: Ein Mord wird angekündigt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Ende ihrer Kräfte.
    »Ich kann Ihre Gefühle nur zu gut verstehen, Miss Blacklock, aber es tut mir leid, wir müssen kommen.«
    »Haben Sie Miss Marple gefunden?«
    »Nein«, antwortete der Inspektor und legte auf.
    Julia trug das Kaffeegeschirr in die Küche und fand dort zu ihrer Überraschung Mizzi vor, die das im Ausguss aufgehäufte Geschirr betrachtete. Bei Julias Anblick fuhr sie los:
    »So, das machen Sie in meine schöne Küche? Die Bra t pfanne … nur, nur für Omelette brauche ich sie! Und Sie, wozu haben Sie benutzt sie?«
    »Zum Zwiebeln braten.«
    »Kaputt … sie ist kaputt!«
    »Ich weiß nicht, wozu Sie die einzelnen Pfannen benu t zen«, entgegnete Julia ärgerlich. »Sie gehen zu Bett, und wozu Sie wieder aufgestanden sind, kann ich mir nicht vorstellen. Scheren Sie sich nur wieder fort, und lassen Sie mich in Frieden das Geschirr abwaschen.«
    »Nein, ich Sie nicht lasse hier in meine Küche!«
    »Mizzi, Sie sind unmöglich!«
    Mit diesen Worten verließ Julia wütend die Küche.
    In diesem Augenblick läutete es an der Haustür.
    »Ich machen nicht auf die Tür!«, rief Mizzi aus der K ü che.
    Julia ging zur Haustür.
    Es war Miss Hinchliffe.
    » ‘ n Abend«, sagte sie barsch. »Entschuldigen Sie die Störung, aber der Inspektor wird ja angerufen haben.«
    »Er sagte nicht, dass Sie kämen«, erwiderte Julia und ging ihr zum Wohnzimmer voran.
    »Er sagte, ich brauchte nur zu kommen, wenn ich wol l te«, erklärte Miss Hinchliffe, »und ich wollte.«
    »Zündet alle Lichter an«, befahl Miss Blacklock, »und legt mehr Holz auf! Mir ist kalt, entsetzlich kalt. Kommen Sie, setzen Sie sich hier an den Kamin zu uns, Miss Hinchliffe.«
    »Mizzi ist wieder in die Küche gekommen«, berichtete Julia.
    »So! Manchmal glaube ich, dass das Mädchen wahnsi n nig ist, völlig wahnsinnig … aber vielleicht sind wir alle wahnsinnig.«
    Nun hörte man einen Wagen vorfahren, und gleich d a nach traten Craddock, Colonel Easterbrook und Frau sowie Mrs Swettenham und Sohn ein.
    Mrs Easterbrook, die ihren Pelzmantel nicht ablegen wollte, setzte sich dicht neben ihren Mann. Ihr hübsches, puppenhaftes Gesicht machte den Eindruck eines b e kümmerten Wiesels.
    Edmund, der offensichtlich schlecht gelaunt war, blic k te alle wütend an, und Mrs Swettenham begann sofort wie ein Wasserfall zu reden.
    »Mutter!«, unterbrach Edmund sie nach einer Weile. »Hör doch endlich auf!«
    »Ich werde kein Wort mehr sagen!«, erklärte Mrs Swe t tenham gekränkt und setzte sich neben Julia aufs Sofa.
    Der Inspektor stand bei der Tür, ihm gegenüber saßen, wie Hühner auf der Stange, die drei Frauen: Julia und Mrs Swettenham auf dem Sofa und Mrs Easterbrook auf der Lehne des Sessels, in dem ihr Mann saß.
    Der Inspektor hatte diese Sitzordnung nicht vorg e schlagen, aber sie passte ihm gut.
    Miss Blacklock und Miss Hinchliffe kauerten am K a min, Edmund stand neben ihnen, Phillipa hielt sich in der Ecke des Zimmers auf.
    Ohne weitere Einleitung begann Craddock nun:
    »Sie alle wissen, dass Miss Murgatroyd ermordet wurde. Wir haben Grund zu der Annahme, dass eine Frau den Mord begangen hat. Ich möchte nun die anwesenden Damen fragen, was sie heute Nachmittag zwischen vier und vier Uhr zwanzig getan haben. Auf diese Frage hat mir bereits die Dame, die sich Miss Simmons nannte, geantwortet. Ich bitte Sie, Miss Simmons, trotzdem Ihre Antwort zu wiederholen. Ich mache Sie aber darauf au f merksam, dass Sie die Antwort verweigern können, wenn Sie glauben, dass Sie sich dadurch beschuldigen, und fe r ner mache ich Sie darauf aufmerksam, dass Ihre Aussage von Constable Edwards zu Protokoll genommen wird und vor Gericht gegen Sie verwendet werden kann.«
    »Das müssen Sie wohl sagen«, entgegnete Julia, die blass, aber noch immer sehr gefasst war. »Ich wiederhole, dass ich zwischen vier und halb fünf einen Feldweg, der zu dem Bach bei der Compton-Farm führt, entlangging. Auf dem Rückweg ging ich auf einem Weg längs des Fe l des, auf dem drei Pappeln stehen. Soweit ich mich erinn e re, bin ich keinem Menschen begegnet, und ich kam nicht in die Nähe von Boulders.«
    »Mrs Swettenham?«
    »Warnen Sie uns alle?«, fragte Edmund.
    Der Inspektor wandte sich ihm zu.
    »Nein, einstweilen nur Miss Simmons. Ich habe keinen Grund zu der Annahme, dass die andern Herrschaften sich durch ihre Aussagen beschuldigen würden, aber n a türlich haben alle das Recht, die Anwesenheit eines A n walts zu verlangen, und brauchen erst dann meine

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