Ein Neuer Anfang
Nichtübereinstimmungen. Wenn du also auf einen Menschen triffst, mit dem du dich nicht verstehst und der »alle deine Knöpfe drückt«, dann solltest du dich auf das konzentrieren, was du an ihm gut findest und was du an ihm magst. Dann wirst du jene Dinge von ihm anziehen.
FRAGE: Könnt ihr etwas über Diskriminieren sagen?
ABRAHAM: Diskriminierung wird von dem erzeugt, der sich diskriminiert und ungerecht behandelt fühlt. Diese Überzeugung zieht ein Verhalten von Leuten an, denen es sonst nie in den Sinn kommen würde, andere Menschen zu diskriminieren. Den meisten Menschen würde so etwas gar nicht einfallen, wenn es nicht von ihnen erwartet würde.
Wenn jemand meint, aufgrund seiner Hautfarbe automatisch schlechter behandelt zu werden als andere, so zieht er diese Erfahrung durch seine Erwartungshaltung geradezu an. Aber da er nicht weiß, dass es seine Gedanken sind, die seine Erfahrung bestimmen, gibt er den anderen die Schuld daran. Er wird wütend, weil er meint, die anderen würden ihn komisch anschauen. Er nimmt einfach an, dass ihn niemand mag, weil er eine andere Hautfarbe hat. Aber das hat nichts mit dem anderen Menschen zu tun. Er hat es durch seine Gedanken erst im anderen hervorgbracht. Verstehst du, dass du, wenn du in einer Beziehung eine unangenehme Erfahrung machst, diese Erfahrung dadurch angezogen hast, dass du deine Aufmerksamkeit darauf gerichtet hast?
Vielleicht kennst du ja die folgende Situation: Du lernst jemand kennen, der sich außerhalb seiner gewohnten Umgebung befindet, der nicht in der Stadt lebt, in der er aufgewachsen ist, der weg von seinen Eltern ist, weil er woanders zur Schule geht. Und wenn du diesen Menschen kennen lernst, findest du ihn einfach ganz wunderbar. In deinen Augen ist er einfach perfekt. Und weil du ihn so siehst, wird er jeden Tag wunderbarer und perfekter. Du kannst es kaum glauben, dass du einen so tollen Mann kennen gelernt hast.
Aber dann nimmt er dich mit nach Hause zu seinen Eltern.
Die Mutter erzählt dir aus seiner Kindheit und Jugend und weist auf alle seine Schwächen und Fehler hin, die er hatte und ganz gewiss noch immer hat. Und plötzlich siehst du diesen Menschen in einem völlig anderen Licht. Plötzlich fällt dir auf, dass er ja gar nicht so stark ist, wie du gedacht hattest, und auch nicht so klug, wie du angenommen hattest. Wenn du denselben Menschen mit dieser anderen Einstellung ansiehst, ziehst du das aus ihm heraus, was dir nicht gefällt, und irgendwann wirst du sagen: »Ich will nicht mehr mit dir Zusammensein. Ich suche nämlich den perfekten Mann.«
Das ist der Grund, aus dem die meisten Beziehungen in die Brüche gehen. Wenn ihr euch kennen lernt, zieht euch das Positive an, das ihr im anderen seht. Aber wenn ihr eine Weile zusammen seid, dann verschiebt sich euer Fokus und ihr seht vor allem das Negative, das euch nicht gefällt. Hier ist ein Prinzip, das für alle Bereiche des Lebens gilt: Du siehst in einem Menschen so lange das, was dir gefällt, bis du entweder von deiner Gewohnheit oder von einem anderen Menschen dazu gebracht wirst, nach Fehlern zu suchen. Dann bringst du im anderen das hervor, was dir nicht gefällt. Vor der Beeinflussung hast du im anderen das hervorgebracht, was dir gefiel. Aber der andere Mensch hat sich nicht geändert. Lediglich deine Wahrnehmung von ihm hat sich ver-
ändert.
FRAGE: Heißt das, ich bringe das alles in ihm hervor?
ABRAHAM: Genau das. Er wird zu deiner Schöpfung. Je mehr Negatives du in ihm hervorbringst, desto weniger magst du ihn und fängst an, ihn schlecht zu behandeln. Du siehst, was du sehen willst. Er ist noch immer derselbe. Er
- und jeder andere Mensch - ist eine Kombination aus vielen Dingen: aus Dingen, die du für gut hältst, und Dingen, die du für schlecht erachtest. Aber du bringst das in ihm hervor, du ziehst das von ihm an, auf das du deine Aufmerksamkeit richtest. Wenn du dich auf das konzentrierst, was du sehen willst, dann ziehst du das in deine Wirklichkeit hinein. Das gilt in Bezug auf einen einzelnen Menschen ebenso wie in Bezug auf das ganze Universum.
FRAGE: Was kann ich tun, um gute Beziehungen zu allen meinen Mitmenschen zu haben ?
ABRAHAM: Die Menschen neigen dazu, dem anderen die Schuld an ihrer Unvollkommenheit zu geben. Wir möchten aber, dass du die Verantwortung für seine Unvollkommenheit übernimmst, da du sie in ihm hervorbringst. Du siehst etwas in einem anderen, bezeichnest es als Fehler oder Makel und gibst ihm die Schuld daran.
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