EIN NEUER ANFANG IN HOLLYWOOD
herausposaunt, dass Bella Hudson nicht die Tochter von Markus war, sondern das Ergebnis einer Affäre zwischen ihrer Mutter und Markus’ Bruder David. Und obwohl Val insgeheim mit ihr gelitten hatte, hatte sie keine Möglichkeit gefunden, mit ihr zu reden und ihr ihren Beistand anzubieten.
Das lag vor allem daran, dass Bella nach Frankreich geflüchtet war, um den neugierigen Reportern und Fotografen zu entgehen. Sicher hatte sie die Abgeschiedenheit auch gebraucht, um nach dieser Neuigkeit erst einmal selbst mit sich ins Reine zu kommen.
Obendrein hatte genau in dieser Zeit Val Dev verlassen, was die Kontaktaufnahme zusätzlich erschwerte. Jetzt waren beide zurück im Herrenhaus und versuchten, ihr Leben neu zu gestalten. In dieser Hinsicht hatte Bella Val allerdings einiges voraus. Sie war unsterblich in ihren Verlobten Sam Garrison verliebt, und glücklicherweise erwiderte Sam diese Gefühle.
Hoffentlich erlebe ich das auch bald, schoss es Val durch den Kopf. Das Gefühl, nicht nur zu lieben, sondern auch geliebt zu werden.
Während Bella ihr Hündchen in einem Arm hielt, umarmte sie Val mit dem anderen. Dann trat sie einen Schritt zurück und musterte ihre Schwägerin gründlich. „Du siehst so anders aus“, stellte sie fest. „Woran liegt das?“
Kann man einer Frau wirklich am Gesicht ablesen, dass sie guten Sex gehabt hat?, fragte sich Val etwas verlegen. So etwas muss ja nicht gleich die ganze Welt wissen!
Also zuckte sie nur mit den Schultern und sagte so beiläufig wie möglich: „Alles beim Alten. Du siehst mich wahrscheinlich nur mit anderen Augen, weil du so glücklich bist.“
„Das stimmt, ich bin wirklich überglücklich.“ Bella setzte Muffin ab, damit das Hündchen sich die Beine vertreten und überall herumschnüffeln konnte. „Es ist wirklich wie ein Wunder, Val. Vor ein paar Monaten hatte ich schon mit meinem Leben abgeschlossen, und jetzt ist alles so viel …“
„… besser?“
„Besser ist gar kein Ausdruck.“
„Wie geht es Sam?“ Sam Garrison hatte Bella förmlich wieder zum Leben erweckt. Sie strahlte vor Glück.
„Dem geht’s gut.“ Verschmitzt blickte Bella Val an. „Du hast sicher alles in den Zeitungen mitverfolgt, was?“
„Na klar doch.“ Valerie zog ihre Freundin zum Sofa hinüber, und als sie sich darauf niedergelassen hatten, sagte sie: „Wie hätte ich sonst auf dem Laufenden bleiben sollen?“
Bella setzte eine schuldbewusste Miene auf. „Schätzchen, ich hätte dich schon lange anrufen sollen, aber es ging alles so schnell, und …“
„Ach Quatsch, das ist schon in Ordnung“, beruhigte Val sie. Sie wusste ja nur zu gut, wie es war, wenn die Ereignisse sich überstürzten und man genug mit sich selbst zu tun hatte. „Außerdem hätte ich dich ja auch anrufen können. Das hätte ich sowieso getan, sobald …“
„Ist schon okay, dass du es nicht gemacht hast. Nach der Enthüllung über das Eheleben meiner Eltern war ich dermaßen deprimiert … ich wäre bestimmt kein unterhaltsamer Gesprächspartner gewesen.“
„Das kann ich mir vorstellen. Aber jetzt bist du zurück im Herrenhaus, das heißt, du hast dich versöhnt mit …“
Betrübt schüttelte Bella den Kopf. „Ich bin nur gekommen, um meinen Vater zu treffen.“ Sie betonte das Wort ‚Vater‘, wie um Val klarzumachen, dass sie Markus immer noch als ihren richtigen Erzeuger ansah.
Wer konnte es ihr verdenken? Markus hatte sie großgezogen, hatte sie geliebt, sich um sie gesorgt. Das machte doch einen echten Vater aus. David Hudson mochte seine Gene beigesteuert haben, aber mehr auch nicht.
„Und deine Mom?“ Voller Mitgefühl ergriff Val Bellas Hand.
„Wir haben uns noch nicht ausgesprochen, aber das kommt noch. Wir müssen es einfach tun. Das Problem ist nur, dass ich mir immer noch nicht über meine Gefühle im Klaren bin. Ich meine, ich liebe Mom, und daran wird sich auch nichts ändern. Aber wie konnte sie mir das nur verheimlichen? Deshalb muss ich einfach mit ihr reden – um ihre Sicht der Dinge zu hören. Aber weil ich immer noch so durcheinander bin, ist der richtige Zeitpunkt dafür vielleicht noch nicht gekommen …“
Plötzlich fuhr sie streng ihren Hund an: „Baby, hör sofort auf, Onkel Devs Schuh zu zerkauen.“
Valerie verzog den Mund. Die Ermahnung kam zu spät, das teure Stück aus edelstem Leder konnte man nur noch wegwerfen. Geschieht Dev recht, dachte sie achselzuckend, warum lässt er seine Schuhle auch so rumstehen.
„Lass uns das Thema
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