EIN NEUER ANFANG IN HOLLYWOOD
Herrenhaus. Aber nein, sie hatte ja ausziehen und ihren Ehemann im Stich lassen müssen.
Wie hatte es nur so weit kommen können?
Die Hudsons waren immer das Gegenstück zur typischen Hollywood-Familie gewesen. Sie hielten fest zusammen, und Skandale wie sonst fast überall in der Stadt gab es bei ihnen nicht. Er hatte immer gedacht, dass sie geradezu vom Glück gesegnet waren. Doch dessen Haltbarkeitsdatum war offenbar abgelaufen.
Vorsichtshalber wechselte Dev das Thema. „Ich muss so schnell wie möglich Harrow erreichen und ihm sagen, dass es so nicht weitergeht. Der bringt es fertig und überzieht den Dreh auf der Location um eine Woche. Dabei kann er die ganzen Innenaufnahmen auch im Studio drehen und die benötigten Spezialeffekte später in der Postproduktion per Computer einfügen.“
„Das wird ihm nicht gefallen“, warnte Markus ihn. „Er ist doch ein ‚Künstler‘. Frag ihn nur, er wird es dir gerne bestätigen.“
Erleichtert, das Thema Sabrina abgehakt zu haben, lächelte Dev seinen Vater an. „Er mag ja ein Künstler sein, aber ich kann ihm den Geldhahn zudrehen. Oder ihn feuern. Also wird er sehr wohl auf mich hören. Sicher wird es ihm nicht gefallen, aber er wird parieren müssen.“
Devlin stand auf, knöpfte sein Jackett zu und ging zur Tür. Sein Privatleben mochte momentan verwirrend sein, aber immerhin konnte er sich noch mit seiner geliebten Arbeit davon ablenken.
5. KAPITEL
Als sie erwachte, war Valerie allein. Eigentlich hatte sie nach der vergangenen leidenschaftlichen Nacht erwartet, dass ihr Ehemann sie sanft wecken und ihr den Start in den Tag mit neuen Zärtlichkeiten versüßen würde. Beunruhigt fragte sie sich, ob Dev sie schon wieder aus seinen Gedanken verbannt hatte. Aber selbst wenn es so wäre … am Abend würde sie das erloschene Feuer schon wieder zum Lodern bringen.
Er konnte sie nicht mehr ignorieren, dafür würde sie schon sorgen.
Den ganzen Morgen überlegte sie, wie sie die gemeinsame Wohnung in ihrem Sinne verändern könnte. Wenn sie schon nicht gleich mit Dev in ein eigenes Haus ziehen konnte, würde sie ihm immerhin deutlich machen, dass er das Apartment jetzt mit ihr teilte. Gleichberechtigt.
Möbel konnte sie natürlich noch nicht hinauswerfen; dafür müsste sie erst mit einem Inneneinrichter sprechen und einkaufen gehen. Aber sie konnte schon mal mit Kleinigkeiten anfangen. Vor allem ging es ihr darum, ein Zeichen zu setzen. Irgendwas, damit Dev erkannte, dass neue Zeiten angebrochen waren. Dass sie seine Frau und Teil seines Lebens war, nicht nur ein Anhängsel.
Glücklich dachte sie an die vergangene Nacht zurück. Die Haushälterin hatte die Reste des gestrigen Abendessens schon abgeräumt, aber die Erinnerungen daran würden ihr für immer bleiben. Die kalte Schokoladenmousse auf ihrer erhitzten Haut … was für ein tolles Gefühl das gewesen war! Ja, ihr Mann konnte sehr … fantasievoll sein. Bisher war sie mit ihrem zweiten Start in die Ehe sehr zufrieden.
Der Sex ist erst der Anfang, dachte sie. Schließlich will ich unser neues Leben nicht bloß auf körperlicher Leidenschaft aufbauen. Stattdessen muss ich ihm zeigen, wie sehr er mich braucht. Und er braucht mich wirklich. Er ist viel zu sehr auf sich fixiert, kapselt sich viel zu viel ab. Aber das wird sich ändern.
Am liebsten hätte sie gleich ein paar Möbel umgestellt, aber sie musste feststellen, dass sie alle massiv und sehr schwer waren und ihre Kräfte nicht ausreichten.
Daher war sie erleichtert, als ein Klopfen an der Tür sie plötzlich ablenkte. Sie strich sich das Haar glatt und öffnete.
„Val, du bist tatsächlich zurück! Das ist ja toll! Dad hat es mir erzählt, aber ich musste mich einfach mit eigenen Augen davon überzeugen. Ich freue mich so, das kannst du dir gar nicht vorstellen!“ Bella Hudson betrat das Apartment und strahlte sie an. Sie trug eine dunkelgrüne Seidenbluse, hautenge Jeans und goldfarbene Sandaletten.
Auf dem Arm trug sie ihren Hund Muffin. Das winzige strubbelige Geschöpf besaß ein freundliches Wesen, aber es musste wohl so ziemlich der hässlichste Hund im ganzen Universum sein. Heute trug Muffin ein T-Shirt in der gleichen Farbe wie Bellas Bluse.
Val verkniff sich ein Grinsen und schloss die Tür hinter Devs Schwester. „Schön, dass du gleich gekommen bist. Ich freue mich wirklich, dich zu sehen.“
In den vergangenen Monaten hatte ihre Schwägerin Schlimmes mitgemacht. Alle Zeitungen hatten das lang gehütete Geheimnis
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