EIN NEUER ANFANG IN HOLLYWOOD
wechseln“, schlug Bella gut gelaunt vor. „Ich bin es leid, ständig allen Leuten meine Probleme vorzublubbern. Erzähl mir lieber was von dir. Was hat dich in die Festung der Einsamkeit zurückgeführt?“
Eine gute Bezeichnung für Devs Apartment, dachte Val. „Dein Bruder.“
„Ach, tatsächlich? Ist er gekommen und hat dich geholt?“
„Überrascht dich das?“
„Du machst wohl Witze“, erwiderte Bella lachend. „Der große Devlin Hudson hat sich dazu herabgelassen, der Frau nachzulaufen, die ihn verlassen hat?“
„Kann man das nicht etwas freundlicher ausdrücken?“
„Nicht in seinem Fall“, kommentierte Bella. „Genau das hat Dev gebraucht – einen kräftigen Tritt in den Hintern. Und es hat ganz offensichtlich gewirkt. Er ist dir tatsächlich nachgelaufen. Das ist eine Premiere, das gab’s noch nie!“
„Bella …“
„Nein, nein, wirklich! Dev ist noch nie einer Frau hinterhergelaufen. Bisher war es immer umgekehrt, die Frauen waren hinter ihm her, schon seit seiner Jugend. Und dass er jetzt bei dir zu Kreuze gekrochen ist … das haut mich wirklich um.“
Es gibt also jede Menge Frauen, die liebend gern mit mir tauschen würden, schoss es Val durch den Kopf. Das beruhigte sie zwar nicht gerade, aber wahrscheinlich hatte Bella recht. Er war ja tatsächlich zu ihr gekommen. Die Initiative für einen Neuanfang war von ihm ausgegangen. Vielleicht hatte sie tatsächlich gute Chancen, sein Herz zu gewinnen.
„Wir alle müssen froh und dankbar sein, dass du zu ihm zurückgekehrt bist“, erklärte Bella. „Während deiner Abwesenheit war er nämlich unausstehlich.“
„Tatsächlich?“ Das freute Val. Sie war also nicht die Einzige gewesen, die sich während der Trennung schlecht gefühlt hatte.
„Und wie. Nach deiner Abreise war er derart sauer, dass niemand auch nur in seine Nähe wollte. Selbst seine Assistentin hat einen großen Bogen um ihn gemacht, und Megan Carey hat nun wirklich vor nichts und niemandem Angst.“
Hatte Val eben noch eine gewisse Befriedigung verspürt, war sie nun enttäuscht. Eigentlich hatte sie hören wollen, dass Dev sie vermisst, dass er unter der Trennung gelitten hatte. Und nun erfuhr sie, dass er nur wütend gewesen war. „Er hat mir also gar nicht nachgetrauert. Er war nur sauer.“
„Da hat bestimmt beides mitgespielt, glaub mir. Dev ist es nicht gewohnt zu verlieren, egal, worum es sich handelt. Als du abgehauen bist, war er darüber so schockiert, dass zunächst nur Platz für seinen Zorn war. Der Kummer und das Bedauern kamen später dazu.“ Plötzlich wandte sich Bella ihrem Hund zu. „Muffin, Schätzchen, auf das Kissen solltest du dich nicht legen. Es ist aus Seide und bestimmt irrsinnig teuer.“
Valerie dagegen freute sich diebisch, als Muffin es sich auf einem der hässlichen braunen Kissen gemütlich machte. Als der Hund dann noch begann, auf einer Ecke des Stoffs herumzukauen, hätte sie ihn knuddeln können.
„Auf jeden Fall“, fuhr Bella fort, „habe ich meinen Bruder noch nie so niedergeschlagen erlebt. Ich meine, er ist ja weiß Gott noch nie ein Sonnyboy gewesen, aber er war wirklich richtig geknickt. Du kennst ja Dev, normalerweise wirkt er – wenigstens nach außen hin – immer ausgeglichen. Er lässt nichts an sich rankommen, nichts durchbricht seinen Eispanzer, und er hat sich immer unter Kontrolle. Na ja – bis du kamst. Ich glaube, du hast ihm wirklich einen heftigen Schlag versetzt, als du ihn verlassen hast.“
„Aber aus dem Grund bin ich nicht gegangen.“ Trotzdem freute es sie, dass sie durch ihr Handeln zu ihm durchgedrungen war. Irgendwie paradox – als sie bei ihm gewesen war, hatte sie seinen Panzer nicht durchbrechen können. Das war ihr erst gelungen, als sie ging.
„Das ist mir schon klar, Schätzchen.“ Verständnisvoll sah Bella sie an. „Du weißt ja, ich bin mit den Hudsons aufgewachsen. Sosehr ich sie auch alle liebe, heißt das nicht, dass ich nicht auch ihre Fehler sehe. Und Dev hat jede Menge davon.“
Zu ihrem eigenen Erstaunen hätte Valerie in diesem Moment am liebsten Partei für ihren Mann ergriffen und ihn verteidigt. Was albern war, denn grundsätzlich war sie der gleichen Meinung wie seine Schwester, was ihn betraf. Aber trotz seiner Fehler war Devlin immer noch der tollste Mann, den sie je kennengelernt hatte. Und der einzige, den sie je geliebt hatte.
Deshalb war er es wert, dass sie um ihn und für ihn kämpfte.
„Ich weiß, dass er störrisch, arrogant und
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