EIN NEUER ANFANG IN HOLLYWOOD
eigenbrötlerisch wirkt“, erwiderte Val. „Aber hinter dieser Fassade steckt ein wunderbarer Mann, davon bin ich überzeugt. Ich muss ihm nur klarmachen, wie sehr er mich braucht.“
„Du hast recht“, bestärkte Bella sie. „Er braucht dich nämlich wirklich. Dringend. Aber in dieser Hinsicht ist er wie alle anderen Männer – was direkt vor seiner Nase steht, sieht er nicht. Aber ich glaube, du hast gute Karten. Wenn irgendjemand zu meinem verstockten Bruder durchdringen kann, dann bist du es. Nach meiner Ansicht bist du die perfekte Frau für ihn.“ Sie musterte Val von oben bis unten und fügte dann hinzu: „Vor allem so, wie du jetzt bist. Du wirkst viel sicherer, viel selbstbewusster als früher.“
„Freut mich, dass man das merkt.“ Val lehnte sich auf dem Sofa zurück. „Damals wollte ich aus lauter Liebe zu ihm, dass alles perfekt ist, verstehst du?“
„Ich glaube, ich weiß, was du meinst.“
„Ich bin Auseinandersetzungen aus dem Weg gegangen, habe meine Standpunkte nicht vertreten, habe nicht widersprochen, wenn er mir seine Meinung aufgedrängt hat.“
„So ist er.“ Bella nickte verständnisvoll.
Nachdenklich sah sich Val im Zimmer um, das eine so überaus maskuline Atmosphäre ausstrahlte. Ihr Blick fiel auf die Kristallvase mit den Blumen, die Dev ihr tags zuvor mitgebracht hatte. Dann wandte sie sich wieder Bella zu. „Als ich beim ersten Mal hier eingezogen bin, habe ich alles darangesetzt, ihm die vollkommene Ehefrau zu sein … und habe meine eigenen Bedürfnisse unterdrückt. Aber das passiert mir nicht noch mal.“
„Bravo! Recht so!“
Für Val war es ein wunderbares Gefühl, Bella auf ihrer Seite zu wissen. Eine Freundin zu haben, die sie so gut verstand.
„Als wir geheiratet haben, wusste ich selbst noch nicht so genau, was ich eigentlich wollte – abgesehen von Dev natürlich. Aber jetzt …“ Sie legte eine dramatische Pause ein. „… jetzt will ich alles.“
„Meinen Segen hast du. Geht mir bei Sam genauso. Mit weniger als hundert Prozent wäre ich nicht zufrieden.“
„Freut mich, dass du das auch so siehst.“
Abrupt wechselte Bella das Thema. „Habe ich dich eigentlich gerade bei irgendwas unterbrochen, als ich vorhin hier reingeschneit bin?“
„Ich hatte mir überlegt, ob ich die Möbel ein bisschen umstellen soll. Du verstehst schon, um meine Duftmarke zu hinterlassen. Aber die sind so schwer – ich schaffe das allein einfach nicht.“
„Gar keine schlechte Idee“, sinnierte Bella. „Wenn ich mich so umschaue … hier sieht es schon seit Urzeiten so aus. Dev ist vor Jahren hier eingezogen und hat bestimmt noch nie etwas verändert.“
Das hatte sich Val schon gedacht. Also höchste Zeit, mal etwas umzuräumen! „Wenn du mit anpackst – gemeinsam können wir die Möbel bewegen. Hast du ein bisschen Zeit übrig?“
Bella lachte. „Dir ist schon klar, dass wir einfach nur dem Hauspersonal Bescheid zu sagen bräuchten? Die würden das im Handumdrehen für dich erledigen.“
„Ja, sicher …“, erwiderte Val zögernd. Genau das wollte sie nämlich nicht. Wenn sie Dev beweisen wollte, dass sie eine neue Frau war, musste sie es alleine schaffen. Na ja, mit Bellas Hilfe, wenn die sich dazu bereit erklärte.
„Ich sehe schon, du möchtest es lieber selbst machen.“
„Ja, genau. Ich hoffe, du verstehst das.“
„Dann sollten wir lieber gleich loslegen“, meinte Bella und erhob sich. „Oh Muffin, ich hätte mit dir Gassi gehen müssen, was?“ Mit einem bedauernden Blick sah sie Val an. „Das hässliche Kissen wolltest du wahrscheinlich sowieso wegwerfen, oder?“
„Klar“, antwortete Val mit einem Blick auf den feuchten Fleck, den das Hündchen hinterlassen hatte.
„Dann ist es ja zum Glück nicht so schlimm. Wo fangen wir an?“
„Mit dem Sofa“, schlug Val vor. „Ich würde sagen, da in der Ecke beim Kamin kommt es doch viel besser zur Geltung.“
„Gute Idee. Zum Glück ist der Fußboden aus Holz. Da brauchen wir das Teil nur zu schieben.“
Das könnte natürlich Kratzer geben, schoss es Val durch den Kopf. Ach, was soll’s. Die lassen sich wieder beheben. Am besten kommt hier sowieso ein Teppich rein. Es gibt ja so viele Möglichkeiten …
„Du planst in Gedanken schon die ganze Inneneinrichtung neu durch, was?“
„Bin ich so leicht zu durchschauen?“
„Nur für mich … weil ich dich mag. Und Dev mag ich natürlich auch. Deshalb drücke ich euch beide Daumen für euer Zusammenleben.“
Sie ist nicht
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