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Ein neuer Anfang?

Ein neuer Anfang?

Titel: Ein neuer Anfang? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SHARON KENDRICK , Pößneck GGP Media
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betroffen, als sie den Text las. „Verärgert“ war tatsächlich gar kein Ausdruck. Der Brief ließ keinen Zweifel an der Meinung der Absenderin und enthielt einen besonders verletzenden Absatz:
    Ich will keine Schuldzuweisung vornehmen, Vaughn.
    Ach nein? Natürlich willst du das nicht, dachte Kiloran müde.
    Nichtsdestoweniger muss jemand die Verantwortung für die Veruntreuung übernehmen. Wenn Kiloran den Mut gehabt hätte, zuzugeben, dass der Job sie überfordert, wäre so etwas vielleicht zu vermeiden gewesen und meine finanzielle Absicherung sowie die meiner Tochter würden jetzt nicht auf dem Spiel stehen.
    Kiloran las weiter.
    Es beruhigt mich sehr, zu hören, dass Du Adam Black hinzugezogen hast. Ich kann Dir nur dazu gratulieren, dass ein Mann seines Kalibers Dir zu Diensten ist.
    Kiloran fragte sich, wie es Adam wohl gefiel, dass er ihrem Großvater zu Diensten war.
    Es wäre mir sehr lieb, wenn wir möglichst bald eine gemeinsame Sitzung mit ihm hätten. Ich wäre Dir verbunden, wenn Du alles Nötige dafür veranlassen würdest.
    Kiloran legte den Brief beiseite. „Vielleicht wäre es für alle am befriedigendsten, wenn sie mich in den Stock schließen und mit faulen Eiern nach mir werfen könnten. So wie es früher üblich war.“
    „Selbstmitleid führt zu nichts, Kiloran.“
    „Ich weiß.“ Hatte sie sich so wehleidig angehört? Plötzlich konnte sie den Gedanken nicht mehr ertragen, dass dieser Mann sie beurteilte und für nicht gut genug befand. Sie würde ihm zeigen, dass sie aus härterem Holz geschnitzt war und nicht einfach zusammenbrechen würde. Resolut hob sie den Kopf und stellte sich seinem kritischen Blick. „Tante Jaqueline möchte eine Sitzung mit Ihnen.“
    „Ja, gar keine schlechte Idee. So können wir alle Beteiligten informieren. Ich werde eine Sitzung mit den Hauptaktionären einberufen lassen.“
    „Wann soll sie denn stattfinden?“
    „Sobald wir ein bisschen vorangekommen sind.“ Adam schwieg viel sagend, ehe er fortfuhr. „Und das werden wir kaum schaffen, indem wir hier untätig herumsitzen.“
    „Sind Sie immer so ein strenger Zuchtmeister, Adam?“ fragte sie leise. Ihre Stimme klang sanft, beinah provozierend.
    Er fand es ungemein erotisch. Tut Kiloran das mit Absicht? fragte er sich. Ist sie sich bewusst, dass jeder einigermaßen normale Mann dahinschmilzt, wenn sie solche Dinge in diesem Ton sagt?
    „Nur wenn nötig“, antwortete er und wandte den Blick ab. Der Anblick ihrer Brüste und der Spitzenunterwäsche, die sich unter dem dünnen Kleiderstoff abzeichnete, stellte ihn auf eine zu harte Probe. „Richten Sie mir ein Büro ein“, befahl er kurz angebunden. „Ich brauche einen E-Mail-Anschluss, Telefon und ein Faxgerät.“
    „Ich werde sofort eine Sekretärin damit beauftragen.“
    „Ja, tun Sie das. Je schneller, desto besser, denn bis es so weit ist, muss ich dieses Büro benutzen.“
    Wenn etwas sie dazu bewegen konnte, sich zu beeilen, dann der Gedanke, dass dieser Mann auch nur eine Sekunde länger als unbedingt nötig ihren Raum besetzen würde. Das geräumige Büro schien plötzlich auf die Dimensionen eines Schuhkartons zusammengeschrumpft zu sein.
    Kiloran erhob sich und ging zur Tür. „Ich kümmere mich sofort darum.“
    „Danke.“
    Adam beobachtete, wie sie mit geschmeidigen Bewegungen den Raum verließ. Ihr fester kleiner Po zeichnete sich verführerisch unter dem fließenden Stoff des Kleids ab. Was sie wohl außerhalb der Arbeitszeit unternahm? War sie einsam, hier draußen auf dem Land? Oder gab es einen Mann, der ihr nachts über das dichte blonde Haar strich? Vermutlich. Eine Frau, die aussah wie Kiloran Lacey, war nicht für ein enthaltsames Leben geschaffen.
    Irritiert schüttelte Adam den Kopf. Seltsam. Er hatte schon öfter mit schönen Frauen zusammengearbeitet. Aber noch nie hatte er sich Gedanken darüber gemacht, wie sie ihre Freizeit verbrachten.
    Sein Grundsatz, Arbeit und Privatleben grundsätzlich voneinander zu trennen, kam ihm in den Sinn. Eine sehr gute Regel, dachte Adam. Sie erlaubte es ihm, sich auf die Arbeit zu konzentrieren. Er nahm seinen Füller und begann, auf dem Blatt, das vor ihm lag, ganze Absätze anzustreichen.
    Kurz darauf kam Kiloran zurück. „Die Angestellten platzen vor Neugierde. Ich glaube, Sie sollten sich dem Verwaltungspersonal vorstellen.“
    „Meinen Sie?“
    „Ja, es wäre besser. Sie haben alle gemerkt, dass irgendetwas los ist. Über kurz oder lang werden die wildesten Gerüchte im

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