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Ein neuer Anfang?

Ein neuer Anfang?

Titel: Ein neuer Anfang? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SHARON KENDRICK , Pößneck GGP Media
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versuchen, schien der Blick ihres Großvaters zu sagen.
    „Entspann dich, Kiloran!“ riet ihr der alte Mann sanft. „In besseren Händen könnten wir uns gar nicht befinden.“
    Dieser Satz schien auf sie gemünzt. Ihr Großvater machte sich über sie lustig. Nicht nur das, er rief auch die beunruhigendsten Vorstellungen davon hervor, wie es war, sich in Adams Händen zu befinden. Davon, wie seine erfahrenen Finger eine sinnliche Reise über ihren Körper unternahmen. Und das war tatsächlich Teil des Problems.
    Adam Black war nicht der Mann, dem man mit Desinteresse begegnen konnte. Er beherrschte den Raum, in dem er sich befand, so dass es schien, als hätte er eine große Lücke hinterlassen, nachdem er nun gegangen war. Wie, in aller Welt, sollte sie mit ihm zusammenarbeiten und ihr Bestes geben, wenn sie ständig darüber nachdachte, wie fantastisch er aussah?
    Hör auf damit, befahl sie sich insgeheim.
    Hör auf!
    War das das Geheimnis seines Erfolges? Seine überwältigende Präsenz? Kiloran erinnerte sich, wie verschlossen er plötzlich gewirkt hatte, als sie ihn nach seinen Verwandten in der Umgebung gefragt hatte. Was wusste sie schon über Adam Black, abgesehen davon, dass er beruflich sehr erfolgreich war?
    Genau genommen nichts, und ihr Großvater würde ihr auch nichts weiter über ihn erzählen.
    Plötzlich hatte die Party, auf die sie an diesem Abend gehen wollte, jeden Reiz verloren. Zu Recht, wie sich im Lauf des Abends herausstellte, als Kiloran sich in Gesellschaft eines Mannes, den sie normalerweise als angenehmen Begleiter empfunden hätte, langweilte und unruhig wurde.
    So unruhig, dass sie bis spät in der Nacht wach lag. Ab und zu döste sie ein, nur um beim Aufwachen festzustellen, dass es immer noch dunkel war. Als sie zum Frühstück hinunterging, hatte sie heftige Kopfschmerzen.
    Sie frühstückte so wenig und ohne Appetit, als wäre sie gerade von einer Krankheit genesen. Natürlich hatte sie gewusst, dass es sehr schlecht um ihre Firma stand. Doch Adam Blacks kritische Bewertung schien alles um ein Vielfaches zu verschlimmern. Hatte das Landleben ihr so viel Geborgenheit vermittelt, dass sie zu unkritisch geworden war? Vielleicht hätte ihr Großvater ihr gar nicht erst die Geschäftsführung übergeben sollen!
    Von Selbstzweifeln geplagt, sah Kiloran hinaus in den sommerlich üppigen Garten, wo Rosen in allen Schattierungen von Weiß über Rosa bis Tiefrot blühten. Dazwischen prangte sattblau der Rittersporn. Was konnte sich mit so einem Blick messen? Ganz sicher nichts, das London ihr hätte bieten können.
    Deswegen war sie zurück aufs Land gezogen. Hier lief das Leben in einem viel gemäßigteren Tempo ab als im emsigen Gewimmel der Großstadt, und sie fand genug Zeit für alles, was ihr Spaß machte. Einfache Dinge, die sich himmelweit von einem Abend in einer der verrauchten Bars der Londoner City unterschieden. Sie ritt aus, spielte Tennis und traf sich mit Menschen, die ähnliche Interessen und Leidenschaften hatten wie sie.
    Nein, „Leidenschaft“ war das falsche Wort. Leidenschaft bedeutete heftige, unkontrollierbare Gefühle, und diese hatte man ihr bisher nicht vorwerfen können.
    Ihre Kindheit war voller Unsicherheiten gewesen, denn sie war ständig den unberechenbaren Launen ihrer Mutter unterworfen. Die hatte ihr Glück in den Armen einer ganzen Reihe von Männern gesucht, bis sie endlich ihren Millionär gefunden und geheiratet hatte. Sie hatte im Gegensatz zu ihrer Mutter wenig Ehrgeiz entwickelt. Ihr höchstes Ziel war Gelassenheit gewesen. Innere Ausgeglichenheit, die ihr niemand anderes geben konnte. Sie hatte sich geschworen, niemals das Glück in den Armen eines anderen zu suchen wie ihre Mutter. Denn sie wollte nichts weiter als Geborgenheit und die Gewissheit, dass sie auch allein überleben konnte.
    Aber das Leben, das sie bisher für sicher und berechenbar gehalten hatte, schien nun alles andere als das zu sein. Nicht nur, weil die Firma in Gefahr war. Nein, Adam Black war in ihr Leben eingedrungen wie ein Orkan, der alles hinwegfegte. Und sie war durcheinander und orientierungslos.
    Adam stand in seinem Londoner Apartment unter der Dusche und seifte sich ein. Während ihm das warme Wasser über den muskulösen, durchtrainierten Körper lief, versuchte er, die Erinnerung an Kiloran Lacey zu verdrängen. Keinesfalls würde er sich durch die erotische Anziehungskraft, die sie auf ihn ausübte, von der Arbeit ablenken lassen. Dabei würde er sehr eng mit

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