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Ein neuer Anfang?

Ein neuer Anfang?

Titel: Ein neuer Anfang? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SHARON KENDRICK , Pößneck GGP Media
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der Verkehr allerdings sehr dicht. Sie stand eine halbe Ewigkeit im Stau. Als sie endlich vor Julias Haus ankam, hatte sie sich um zwei Stunden verspätet und wünschte, sie hätte den Mut, auf der Stelle umzudrehen und zurückzufahren.
    Jetzt sei nicht albern, sagte sie sich dann energisch. Hör auf, dich wie ein verliebtes Schulmädchen zu benehmen! Vermutlich hat er die Party inzwischen sowieso verlassen. Außerdem gab es keine konkrete Verbindung zwischen ihnen. Nur ihre Fantasien und seine unbestreitbar erotische Anziehungskraft. Aber damit war sie nicht allein. Vermutlich empfand jede Frau so, die Adam Black begegnet war. Denn wenn Kiloran ehrlich war, hatte Adam ihr nicht den kleinsten Hinweis dafür gegeben, dass er sich für sie interessierte.
    Schweren Herzens stieg sie schließlich aus dem Wagen. Laute Musik drang aus der Stadtvilla, und Kiloran musste zwei Mal klingeln, ehe jemand öffnete. Eine ihr unbekannte junge Frau kam an die Tür. Sie hielt ein Glas mit einem grellbunten Cocktail in der Hand und wirkte angetrunken.
    „Hallo, wer bist du denn?“
    „Kiloran. Julias Cousine.“
    „Julia muss hier irgendwo sein. Komm rein.“
    Drinnen dröhnte laut die Musik, und überall drängten sich Menschen. Kiloran sah sich um. Sie konnte Julia nirgends entdecken und auch sonst niemanden, den sie kannte. Das verstärkte ihr Gefühl der Einsamkeit.
    Schließlich ging sie in die Küche, wo sie sich durch eine dichte Traube von Gästen kämpfen musste, ehe sie ein Glas Wein bekam. Der vordere Salon platzte aus allen Nähten. Hier tanzten eng umschlungen viele Pärchen und nutzten die Gelegenheit, um sich näher zu kommen. Der hintere Salon war nicht ganz so voll. Es gab einige Stehplätze. Immer noch auf der Suche nach Julia, schob Kiloran sich durch die Menge. Dann blieb sie stehen.
    Dort drüben war er!
    Um Adam herum drängte sich eine Traube von Frauen, als würden sie von ihm angezogen wie von einem Magneten. Da er sie um einiges überragte, war er nicht zu übersehen. Ebenso beeindruckt wie bei ihrer ersten Begegnung, betrachtete Kiloran seine große, schlanke Gestalt, das pechschwarze Haar und die funkelnden Augen. Ehe er in ihre Richtung blicken konnte, floh sie durch die Küche in den Garten.
    Die Luft war erstaunlich klar, und es duftete nach Blumen. Nur das gleichmäßige Brausen des Verkehrs im Hintergrund erinnerte daran, dass sie sich in der Stadt befand. Kiloran trank einen Schluck Wein und verschluckte sich prompt, als sie spürte, dass sich jemand hinter ihr befand. Sie drehte sich schnell um. Groß und dunkel, stand er dort und sah sie schweigend an. Ebenso reglos wie er wartete sie ab, was geschehen würde.
    Natürlich hatte er Kiloran bemerkt. Trotz der Rauchschwaden und der vielen Menschen, die sich um ihn drängten, waren ihm ihr hellblondes Haar und das rote Kleid sofort aufgefallen. Mit einem Lächeln hatte er ihre Flucht quittiert. Hatte sie gewusst – oder gehofft –, dass er ihr folgen würde?
    Egal. Jedenfalls war er jetzt hier. „Hallo, Kiloran“, sagte Adam leise.
    Sie schluckte. „Hallo, Adam.“
    Er trat näher und spürte, wie aufgeregt sein Herz schlug. Trotz der feuerroten Farbe ihres Kleids bewahrte sie sich ihre kühle Ausstrahlung. Was für eine Ironie des Schicksals, dachte er. Denn andererseits sah sie aus wie geschaffen für die Berührungen eines Mannes. Für seine Berührungen.
    Adam genoss ihren Anblick, die üppigen Formen und ihre endlos langen Beine, die durch die hohen Absätze noch länger wirkten. Immer wieder hatte er versucht, die Erinnerung an sie zu verdrängen. Trotzdem musste er ständig an sie denken. Doch irgendetwas an ihr wirkte auf ihn gefährlich. Er fand nur nicht heraus, was es war. Ob es daran lag, dass er ihr Dinge aus seiner Vergangenheit anvertraut hatte? Denn damit hatte er ihr eine Seite offenbart, die er sonst sorgfältig vor der Welt verbarg.
    Im Lauf der vergangenen Wochen war ihm klar geworden, dass er sich der Gefahr stellen musste, statt sie zu meiden. Nur war ihm nicht bewusst gewesen, wie sehr er auf diesen Moment gewartet hatte.
    Ihr Herz pochte heftig, während Kiloran seinen bewundernden Blicken standhielt.
    „Sie sehen großartig aus“, sagte Adam.
    Er aber auch! „Wir sind schließlich auf einer Party“, antwortete sie. Seine beiden oberen Hemdknöpfe standen offen, und so aus der Nähe konnte sie sein feines Brusthaar sehen.
    Adam stellte sein Glas ab. „Wie ich gehört habe, geht es mit Lacey’s wieder

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