Ein neuer Anfang?
abzuwarten. Dies ist eben der falsche Moment. Das macht aber nichts, ich kann warten. Nein, Kiloran, ich komme erst, wenn du bereit für mich bist.“
8. KAPITEL
Adams Abschiedsworte klangen Kiloran noch im Ohr, als sie mit gemischten Gefühlen nach Hause fuhr. Einerseits war sie erregt, andererseits ziemlich aufgebracht.
Er wollte also erst kommen, wenn sie für ihn bereit war! Was fiel dem Mann eigentlich ein? Er benahm sich, als könnte er einfach in ihr Leben treten und erwarten, dass sie ihn mit offenen Armen empfing.
Doch ihr brannten die Lippen von seinem Kuss, als wenn er ihr seinen Stempel aufgedrückt hätte, zum Zeichen, dass sie ihm gehörte.
Den ganzen Nachhauseweg über kämpfte Kiloran gegen die Anziehungskraft an, die Adam auf sie ausübte, bis sie fand, dass sie sich wieder in der Hand hatte. Er mochte zwar ihre Sinne und ihre Lust geweckt haben, so dass sie sich herrlich lebendig und wie elektrisiert fühlte. Das bedeutete allerdings noch lange nicht, dass sie mit ihm ins Bett gehen würde. Im Gegenteil. Sollte er sie wirklich besuchen, würde sie ihn wieder wegschicken!
Aber er kam nicht.
Dass sie nichts von ihm hörte, schürte das Feuer, das er entzündet hatte. Statt Adam zu vergessen, fiel es Kiloran schwer, an etwas anderes als an ihn zu denken.
Sie stürzte sich in die Arbeit, als die Umbauarbeiten nun Fortschritte machten. Die Küche war nicht wiederzuerkennen, und die Empfangsräume erstrahlten nach der Renovierung in neuem Glanz.
Obwohl sie viele Stunden täglich im Büro verbrachte, nahm Kiloran jede Einladung an. Sie ging auf Cocktailpartys, auf Dinnerpartys und auf Bälle. Wenn sie sonst nichts vorhatte, unternahm sie weite Ausritte, bis sie völlig erschöpft war und Muskelkater bekam. Im Lauf der Zeit verblasste so ganz allmählich die Sehnsucht nach Adam Black.
Bis er eines Abends fast sechs Wochen später, als Kiloran aus den Ställen kam, in der Einfahrt auf sie wartete. Ihr Herz pochte wie wild, sobald sie ihn erblickte. Ihr war zu Mute, als wenn eine Fantasie Wirklichkeit geworden wäre.
Sein silberfarbener Sportwagen parkte vor dem Haus. Von Kopf bis Fuß in Schwarz gekleidet, lehnte Adam am Wagen.
Er war tatsächlich gekommen!
Reglos stand er da und sah sie aufmerksam an. Kiloran verbarg ihre Freude und Aufregung und hoffte, dass er es ihr nicht anmerkte.
„Adam“, begrüßte sie ihn. „Was für eine Überraschung!“
„Ich hatte doch angekündigt, dass ich kommen würde.“ Ein Lächeln umspielte seine Lippen. Er hatte Kiloran so lange warten lassen, bis er es selbst nicht mehr ausgehalten hatte. Während er den Blick über ihre enge Reithose, die Stiefel und die Bluse gleiten ließ, unter der sich ihre Brüste abzeichneten, spürte er, wie seine Erregung wuchs. „Und nun bin ich da.“
„Ja, das merke ich.“ Sie sah ihn an.
Der feine Kaschmirpullover passte zu seiner Haarfarbe, und in der Jeans kamen seine langen, muskulösen Beine zur Geltung. Er war so verflixt selbstsicher! Seine Arroganz und die Anmaßung, die aus jeder seiner Gesten sprach, verliehen Kiloran neue Kraft.
„Was willst du, Adam?“
„Ich dachte, du hättest vielleicht Lust, mit mir zu Abend zu essen.“
„Wir essen zusammen und haben anschließend Sex miteinander? Ist die Einladung so gemeint?“
Adam tat empört. „Kiloran! Jetzt hast du mich aber schockiert!“
„Dann bist du leicht zu schockieren“, erwiderte sie. „Erzähl mir bloß nicht, dass du mit mir essen gehen willst, um mich besser kennen zu lernen oder weil ich dich als Mensch interessiere!“
„Doch, ich möchte dich gern besser kennen lernen“, antwortete er zu ihrer Überraschung. „Na, wer sieht jetzt schockiert aus? Was hast du nur, Kiloran? Hältst du mich für so primitiv, dass ich nur mit dir schlafen will und weiter nichts?“
„Genau das hast du neulich Nacht vorgeschlagen.“
„Da war ich von der Hitze des Augenblicks etwas überwältigt.“
„Und wenn ich Ja gesagt hätte? Wäre es eine Nacht der Ekstase geworden, und dann hättest du mir den Laufpass gegeben?“
„Wie schmeichelhaft, dass du dir Ekstase davon versprochen hättest!“ Er schüttelte frustriert den Kopf. „Du irrst dich, ich halte nichts von One-Night-Stands.“
„Von Bindungen aber auch nicht, stimmt’s?“ Wieso war ihr denn diese Frage herausgerutscht?
„Nicht wenn du damit Hochzeitsglocken und ein Happy End meinst“, stimmte er ihr zu.
„Hör auf, mir das Wort im Mund herumzudrehen“, protestierte Kiloran.
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