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Ein neuer Anfang?

Ein neuer Anfang?

Titel: Ein neuer Anfang? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SHARON KENDRICK , Pößneck GGP Media
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Mitgefühl noch Verständnis. Nicht in diesem Moment. „Mir geht es gut, Kiloran.“
    Kiloran schien es, als hätte er sie plötzlich ausgeschlossen. Verzweifelt sah sie ihn an. „Sprich mit mir, Adam! Sag doch etwas!“
    „Es gibt nichts zu sagen“, erwiderte er ausdruckslos.
    Sie wartete einen Augenblick. Ihr Blick streifte die ausgeblichene Hochzeitstorte. Obenauf standen ein eingestaubter Bräutigam und seine Braut. Das Ganze wirkte wie eine Parodie auf die Ehe.
    „Was möchtest du jetzt tun, Adam?“ fragte Kiloran schließlich ruhig.
    Adam lächelte zwar, aber ohne jede Wärme. „Zurückgehen und mit dir schlafen.“
    Das konnte sie ihm nachfühlen. Er wollte den Schmerz vergessen, indem er sich ganz dem sinnlichen Vergnügen überließ. Doch obwohl ihr Begehren sofort erwachte, wurde ihr das Herz schwer. Denn Adam war anders als vor ihrem Spaziergang. Er wirkte, als würde er plötzlich eine harte, undurchdringliche Rüstung tragen. Der verletzliche, sanfte neue Adam dagegen war verschwunden.
    Auf dem Rückweg sprachen sie kein Wort. Adam schien völlig in Gedanken versunken, und Kiloran konnte es verstehen. Wenn die Erinnerungen auf ihn einstürmten und er versuchte, alles auf einmal zu begreifen und einzuordnen, hatte sie kein Recht, ihn mit lockerem Geplauder über vergleichsweise belanglose Dinge davon abzulenken. Seine Miene war so verschlossen und abweisend, dass sie ihn sowieso nicht angesprochen hätte, es sei denn, es hätte sich um etwas sehr Wichtiges gehandelt. Wenn er dazu bereit ist, wird er mir alles erklären, tröstete sie sich.
    Als sie wieder im Herrenhaus ankamen, nahm Adam sie schweigend an die Hand und führte sie ohne Umschweife ins Schlafzimmer. Dort begann er, sie ganz langsam auszuziehen. So langsam, dass Kiloran, als er sie endlich berührte, sofort zum Höhepunkt kam.
    Beinah triumphierend sah er sie an. Und dann machte er immer weiter, als würde er sich auf dem Prüfstand befinden. Er schöpfte aus seinem Erfahrungsschatz und wandte alles an, was er je über die Kunst der Liebe gelernt hatte, bis Kiloran nicht mehr wusste, wie oft sie schon in höchster Ekstase seinen Namen ausgerufen hatte. Es war die erotischste Erfahrung ihres Lebens. Trotzdem schien etwas zu fehlen.
    Nachher lagen sie mit heftig pochenden Herzen dicht nebeneinander.
    „Das war …“ Kiloran schluckte. „Das war ein echtes Erlebnis!“ Ihr fiel plötzlich auf, dass sie sich sehr lange geliebt hatten. „Aber du darfst dich nicht überanstrengen, Adam!“
    „Hör auf, Kiloran!“ Seine Miene war hart, beinah zornig. „Du hast deine Pflicht als Krankenpflegerin getan. Du bist entlassen! Und das meine ich ernst.“
    Ängstlich betrachtete Kiloran ihn. „Was ist passiert, Adam? Wieso siehst du mich so an?“
    „Wie denn?“
    Sie konnte ihm unmöglich sagen, dass er nicht mehr sanft und zugänglich wirkte. Nicht wenn er kalt und zynisch aussah wie der Adam, den sie ursprünglich gekannt hatte. Sein Verhalten hinderte sie daran, offen mit ihm zu sprechen, und er machte den Eindruck, als hätte er es genau darauf abgesehen.
    „Wie viel erinnerst du denn?“ fragte sie langsam.
    „Alles!“ Die Art, wie er dies eine Wort aussprach, sagte genug.
    Kiloran setzte sich im Bett auf. Das Herz wurde ihr schwer, denn sie wusste, dass sie die Beziehung so, wie sie vor dem Unfall gewesen war, nicht wieder aufnehmen konnte. „Möchtest du darüber sprechen?“
    „Um dir zu sagen, dass ich mich genau erinnere, warum ich hergekommen bin? Weil dein Großvater nett zu mir war!“
    „Oder aber weil du so nett warst, ihm aus der Klemme zu herauszuhelfen?“
    Adam fuhr fort, als hätte sie gar nichts gesagt. „Ich weiß wieder, dass ich in Amerika gelebt und einen neuen Job in London angenommen habe. Ich weiß, dass ich ein Apartment in Kensington gemietet habe …“
    „Und was ist mit uns?“ unterbrach sie ihn.
    „Wie, mit uns?“
    „Ja, mit uns.“
    Adam gab ihr einen Kuss auf die Nasenspitze. Er lächelte dabei, doch Kiloran empfand es als kühl und unpersönlich.
    „Ich weiß, dass wir eine Beziehung miteinander haben. Eine sehr angenehme Beziehung.“
    Sehr angenehm? Auch das klang nicht gerade gefühlvoll oder verliebt! „Ich verstehe.“
    „Wie wär’s, wenn wir uns anziehen und etwas trinken würden?“
    Jedem anderen hätte Kiloran unterstellt, dass er sich Mut antrinken wollte. Nicht so Adam. Adam brauchte nie einen Drink, um etwas auszusprechen, egal wie unangenehm es war. Nein, sie spürte, dass

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