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Ein Ort für die Ewigkeit

Ein Ort für die Ewigkeit

Titel: Ein Ort für die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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selbst den Einbruch verübt zu haben. Und, ja, er hatte den Revolver seiner Frau gezeigt. Er sei jetzt sehr beschämt über sein Benehmen, hatte er hinzugefügt. Die Zeitungen schrieben, er scheine bei seiner Aussage keine Angst gehabt zu haben. Hawkin hatte mehrmals gesagt, er glaube, obwohl er von der Polizei hintergangen worden sei, doch an die Gerechtigkeit in Großbritannien und die Vernunft britischer Geschworener.
    »Trägt ’n bißchen dick auf«, knurrte George, als er den ausführlichen Bericht unter Don Smarts Namen in der
Daily News
las.
    Clough steckte den Kopf durch die Tür. »Wenn Sie mich fragen, er bemüht sich zu sehr. Geschworene hassen nichts mehr, als wenn sie glauben, man schmeichelt ihnen. Man kann ihnen schöntun, soviel man will, solange sie es nicht merken. Aber er schwafelt ihnen so viel vor, daß sie es nicht schlucken werden.«
    »Sie bemühen sich, mich aufzumuntern«, seufzte George. »Ich wünschte, ich könnte dort sein, um Stanleys Kreuzverhör mitzubekommen.«
    »Wahrscheinlich wird er seine Sache besser machen, wenn er weiß, daß Sie nicht da sind.«
    Manchester Evening News
, Mittwoch, 24. Juni 1964
     
    Vermißte Jungen – und zwei wartende Mütter
     
    Von einem unserer ständigen Reporter
     
    Zwei Frauen mit traurigem Gesicht trafen sich heute zum ersten Mal in Ashton-under-Lyne. Beide kennen sie die Qualen einer Mutter, deren Kind verschwunden ist.
    Mrs. Sheila Kilbride und Mrs. Winifred Johnson saßen an einem Tisch in Mrs. Kilbrides Sozialwohnung in der Smallshaw Lane in Ashton und sprachen über ihre Söhne, die vermißt werden.
    John Kilbride, von zu Hause verschwunden seit dem letzten November, war zwölf Jahre alt. Genauso alt war Keith Bennett aus der Eston Street, Chorlton-on-Medlock, Manchester, dessen Mutter Mrs. Johnson ist. Keith verschwand vor sieben Tagen.
    Beide sind die ältesten Söhne großer Familien. Und beide verschwanden spurlos.
     
     
    »Ein Alptraum«
     
    Mrs. Kilbride und Mrs. Johnson sprachen leise miteinander, als könnten sie kaum glauben, daß ihnen dies geschehen sei. Mrs. Kilbride sagte: »Sogar nach so langer Zeit ist es immer noch ein Alptraum.«
    Als die Zeit verging, sagte sie, lernte sie mit den falschen Hoffnungen zu leben und mit den Momenten, wo einem das Herz bis zum Hals schlägt, wann immer draußen ein Auto vorfährt.
    Aber die schlaflosen Nächte und die Tage tiefer Verzweiflung nehmen kein Ende.
    Sie riet Mrs. Johnson: »Sie müssen irgendwie weitermachen. Wir sind eine große Familie so wie Sie, und oft erwähnen wir Johns Namen jetzt nicht einmal mehr.«
     
     
    Die Betrüger
     
    Mrs. Kilbride warnte vor den Spinnern und Schaumschlägern, die mit ihren Betrügereien nur noch mehr Schmerz verursachten.
    »Ich habe gelernt, jedem, der kommt, mit Mißtrauen zu begegnen«, sagte sie.
    »Wenn sie behaupten, von der Polizei oder Reporter zu sein, und ich kenne sie nicht, verlange ich ihren Ausweis.«
    Mrs. Kilbride, die Frau eines Bauarbeiters, hat mit John sieben Kinder. Mrs. Johnson, deren Mann Schreiner und arbeitslos ist, hat sechs Kinder und erwartet am 5. Juli ihr siebtes.
     
     
    Suchaktion der Polizei
     
    Die Polizei sucht immer noch nach den beiden Jungen. Keiths Beschreibung ist im ganzen Land verbreitet worden.
    Ein Polizeisprecher in Manchester sagte: »Wir sind natürlich besorgt um seine Sicherheit. Es ist insofern ein besonderer Fall, als dieser Junge noch nie von zu Haus weggegangen ist und seine Brille dort liegenließ, ohne die er nur sehr schlecht sieht.
    Er hatte nur einen Shilling in der Tasche. Wir finden solche Jungen normalerweise recht schnell. Wir haben keine Hinweise, tun aber alles, was in unserer Macht steht.«

Der Prozeß
    5
    A
uszüge des offiziellen Protokolls vom Prozeß der Krone gegen Philip Hawkin; Desmond Stanley, Anwalt der Krone, hält sein Abschlußplädoyer für die Anklage an die Geschworenen.
    Meine Damen und Herren Geschworenen, ich möchte Ihnen für Ihre Geduld im Lauf dieses schwierigen Gerichtsverfahrens danken. Es ist immer erschütternd, vom Mißbrauch Jugendlicher zu erfahren, wie Sie es in diesem Fall mußten. Ich werde versuchen, mich so kurz wie möglich zu fassen, aber zuerst muß ich auf die Unterstellungen antworten, die mein verehrter Kollege im Verlauf der Verteidigung vorgebracht hat.
    Sie haben Detective Inspector George Bennett selbst gesehen und gehört. Sie haben auch den Angeklagten Philip Hawkin gesehen. Nun,
ich
kenne Inspector Bennett als

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