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Ein Ort für die Ewigkeit

Ein Ort für die Ewigkeit

Titel: Ein Ort für die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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zurück. »Er trinkt zuerst mit Scardale. Kommen Sie, George, wir lassen Sie nicht weg, bis Sie mit jedem von uns angestoßen haben. Und bringen Sie den großen Ochsen mit, Ihren Sergeant.«
    George Bennett war schwindlig, und sein Magen revoltierte, als er in die Nacht hinausgedrängt wurde. Obwohl alles gegen ihn gewesen war, hatte er gewonnen. Er hatte Alison Carter die Gerechtigkeit verschafft, die sie von ihm verlangt hatte. Er hatte seine Vorgesetzten und die Grundsätze des englischen Rechtssystems herausgefordert, hatte den gemeinen Verleumdungen der Presse getrotzt und gewonnen.

Ein Ort für die Ewigkeit
    A m Abend des 27. August 1964, einem Donnerstag, stiegen zwei Männer aus dem Zug am Bahnhof von Derby, jeder mit einem kleinen Koffer. Keiner der Mitreisenden hatte mehr als einen Blick auf sie verschwendet, aber ein Dienstwagen der Polizei stand bereit, um sie durch die Straßen zum Gefängnis zu bringen, wo Philip Hawkin mit zwei Wärtern als Wache vor der Vollstreckung des Todesurteils in einer Zelle saß. Später am Abend schob der ältere der beiden Männer die gutgeölte Klappe zurück, die ihm erlaubte, in die Zelle des Verurteilten hineinzuschauen. Er sah einen nicht sehr großen Mann von durchschnittlich kräftiger Statur, dessen Körper offensichtlich jedes Gramm überflüssiges Fett verloren hatte. Er ging rastlos auf und ab, eine brennende Zigarette in der Hand. Er sah nichts, was den Berechnungen widersprochen hätte, die er nach den Angaben bereits auf einem Zettel angestellt hatte. Auf dem Stück Papier stand: »1,78 m, 67,5 kg«. Eine Fallhöhe von 2,20 Metern würde es vollauf tun.
    Hawkin war die Nacht über wach gewesen und hatte einige Zeit damit verbracht, einen Brief an seine Frau zu schreiben. Detective Sergeant Cloughs Aussage zufolge, dem Ruth Carter den Brief gezeigt hatte, beteuerte er darin seine Unschuld.
     
    Welche Kränkungen ich Dir auch angetan haben mag, das Unrecht, Deine geliebte Tochter umzubringen, war nicht dabei. Viele Sünden und Verbrechen habe ich in meinem Leben begangen, aber keinen Mord. Ich werde hängen für etwas, das ich nicht getan habe, aber mein Schicksal ist jetzt besiegelt, weil andere Leute gelogen haben. Sie haben mein Blut an ihren Händen. Ich verüble es Dir nicht, daß Du Dich von ihren Lügen hast täuschen lassen. Glaube mir, wenn ich sage, ich habe keine Ahnung, was mit Alison geschehen ist. Ich habe jetzt nichts mehr zu verlieren als mein Leben, und das wird mir morgen früh genommen werden, es gibt also für mich keinen Grund, zu lügen. Es tut mir leid, daß ich kein besserer Ehemann war.
     
    Weniger als fünf Meilen entfernt auf der anderen Seite der Stadt lag auch George Bennett wach. Er stand rauchend am offenen Schlafzimmerfenster des Hauses, das seit seiner Versetzung von Buxton einen Monat zuvor sein Zuhause war. Aber es war nicht Philip Hawkins Schicksal, das ihm seinen Schlaf raubte. Um neunzehn Uhr dreiundfünfzig hatte sich Anne auf ihrem Stuhl aufgerichtet und vor Schmerz gestöhnt. Sie war schwankend aufgestanden, und George war blitzschnell bei ihr gewesen. Es war offensichtlich der Moment, auf den er seit zwei Wochen gewartet hatte, seit dem Tag, an dem Annes Baby kommen sollte, der aber ohne ein Anzeichen von Wehen vorbeigegangen war. Alle hatten gesagt, das erste Kind käme oft später, aber das machte die Sache nicht leichter. Jetzt lief, bevor sie die Wohnzimmertür erreicht hatte, für George plötzlich und unerklärlich, eine klare Flüssigkeit aus ihr heraus. Sie war stolpernd die Treppe hinuntergegangen, hatte sich hingesetzt und ihn beruhigt, das sei ganz normal, aber es sei Zeit, sie zur Klinik zu bringen. Sie hatte auf den kleinen Koffer gezeigt, der gepackt in einer Ecke des Flurs bereitstand.
    Halb verrückt vor Sorge und Angst brachte George Anne zum Auto und rannte wieder zurück, um den Koffer zu holen. Dann fuhr er wie ein Wahnsinniger durch die stillen Straßen, zog scharfe Blicke ehrbarer Gärtner und bewundernde von an den Straßenecken herumstehenden Jugendlichen auf sich. Als er endlich die Klinik erreichte, schrie Anne alle zwei Minuten vor Schmerzen auf.
    Fast ehe er begreifen konnte, was vor sich ging, war ihm Anne entführt und in die fremde Welt der Entbindungsstation gebracht worden, an einen Ort, wo kein Mann ohne Stethoskop beachtet wurde. Obwohl er protestierte, wurde George energisch in die Anmeldung zurückgedrängt, wo ihm von einer Krankenschwester, die in Superintendent Martins

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