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Ein Ort für die Ewigkeit

Ein Ort für die Ewigkeit

Titel: Ein Ort für die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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schlechte Laune hat. Entweder das, oder sie trinken und verspielen ständig ihr Geld.«
    George schüttelte den Kopf. »Ich bin bestimmt nicht so, das weißt du doch.«
    »Ich glaube, die meisten dachten nicht, daß es so werden würde, als sie frisch verheiratet waren«, erwiderte Anne trocken. »Deine Arbeit unterscheidet sich von anderen Tätigkeiten. Du läßt sie nicht am Ende des Arbeitstags hinter dir. Ich will nur sicher sein, daß du nicht vergißt, es gibt mehr für dich im Leben, als Kriminelle zu fassen.«
    »Wie könnte ich das vergessen, wo ich doch dich habe, zu der ich nach Hause kommen kann?« Er beugte sich hinunter und küßte sie. Sie roch süß, wie frisch gebackene Kekse. Er wußte inzwischen, daß das ihr besonderer Morgenduft war. Sie hatte ihm gesagt, sein Geruch sei leicht herb wie das Fell einer sauberen Katze. Da hatte er begriffen, daß jeder seine eigene, unverwechselbare Duftnote hat. Er fragte sich, ob die Erinnerung an den persönlichen Duft ihrer Tochter auch eines der Dinge war, die Ruth Hawkin quälten. Er unterdrückte einen Seufzer, umarmte Anne schnell und eilte zu seinem Wagen hinaus, bevor die Gefühle ihn überwältigten.
    Er fuhr bei der Kreispolizei vorbei, um Tommy Clough mitzunehmen. George hatte beschlossen, heute morgen nicht zur Pressekonferenz zu gehen. Superintendent Martin war Don Smart viel besser gewachsen, als er es je sein würde, und das letzte, was er brauchen konnte, war, sich in eine öffentliche Auseinandersetzung hineinziehen zu lassen, die wegen seiner Wut fast unvermeidlich sein würde. »Gehen wir und sprechen wir mit den Hawkins«, sagte er zu seinem Sergeant. »Sie müssen im Grunde wissen, daß es kaum noch Hoffnung gibt. Aber sie werden es nicht zugeben wollen, weder vor sich selbst noch anderen gegenüber. Wir sind es ihnen schuldig, aufrichtig mit ihnen über die Situation zu sprechen.«
    Die Scheibenwischer kämpften in dumpfer Monotonie gegen den Regen am Fenster, als sie sich durch das Moor nach Scardale aufmachten. Schließlich sagte Clough düster: »Sie wird nicht in dem Wetter da draußen sein und noch leben.«
    »Sie wird überhaupt nirgendwo noch am Leben sein. Sie ist schließlich kein kleines Kind, dem man einen Schrecken einjagen und es dann in einem Keller einsperren kann. Wer einen Teenager gefangenhalten will, muß in einer anderen Liga spielen. Außerdem wollen Sexualmörder nicht auf ihre Befriedigung warten. Sie wollen sie gleich. Und wenn sie jemand entführt hätte, der dumm genug wäre zu denken, Hawkin habe genug Geld für ein saftiges Lösegeld, dann wäre es inzwischen gefordert worden.« George seufzte, als er die Hand hob und einen klatschnassen Constable grüßte, der immer noch am Tor von Scardale Wache stand. »Mal abgesehen von den Hawkins.
Wir
müssen der Tatsache ins Auge sehen, daß wir inzwischen nur noch nach einer Leiche suchen.«
    Nur das schabende Geräusch der Scheibenwischer unterbrach die Stille, bis sie auf der Dorfwiese neben dem Wohnwagen zum Stehen kamen. Die zwei Männer rannten durch den Regen und stellten sich, als George angeklopft hatte, auf der winzigen Veranda unter, während sie auf Ruth Hawkin warteten. Zu ihrer Überraschung öffnete Kathy Lomas die Tür. Sie trat zurück und ließ sie eintreten. »Sie sollten reinkommen«, sagte sie knapp.
    Sie ging in die Küche. Ruth saß in einem rosa wattierten Nylonmorgenmantel mit teilnahmslosem Blick am Tisch, ihr Haar hing lose und ungekämmt herunter. Ihr gegenüber saß Ma Lomas, sie trug verschiedene Strickjacken übereinander und oben drüber ein kariertes Umhängetuch, das auf der Brust mit einer großen Nadel für Windeln festgesteckt war. George erkannte die vierte Frau im Raum, es war Diane, Ruths Schwester und die Mutter von Charlie Lomas. Die drei jüngeren Frauen rauchten, und Ma Lomas’ Lunge schien in diesem Fall nichts dagegen zu haben.
    »Was gibt’s?« fragte Ma Lomas, bevor George etwas sagen konnte.
    »Wir haben nichts Neues zu berichten«, gab George zu.
    »Anders als die Zeitungen also«, sagte Diane Lomas bitter.
    »Ja, die haben immer irgendwas auf Lager«, fügte Kathy hinzu. »All das Zeug ist doch Unsinn, daß Alison in einem Reihenhaus in einer Stadt festsitzt. Man kann in der Stadt niemand verstecken, der sich nicht versteckt halten will. Die Häuser haben doch Wände wie Pappdeckel. Können Sie sie nicht davon abhalten, so einen Schrott zu drucken?«
    »Wir leben in einem freien Land, Mrs. Lomas. Mir gefällt die Zeitung

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