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Ein Ort für die Ewigkeit

Ein Ort für die Ewigkeit

Titel: Ein Ort für die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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Ihnen das schon mal jemand gesagt?« meinte der Mann und schüttelte George kurz die Hand.
    George runzelte die Stirn, als er Clough grinsen sah. »Das haben wir schon mal gehört. Danke fürs Kommen.«
    »Wir freuen uns. Wir haben schon seit Ewigkeiten keine gute Rettungsaktion mehr gehabt. Wir fiebern vor Ungeduld, mal etwas außer der Reihe machen zu dürfen. Wie wollen Sie’s anpacken?« Er setzte sich auf die Bank, sein nasser Gummianzug legte sich auf seinem flachen Bauch in Falten.
    »Wir haben eine ungefähre Idee, wo der Eingang zu diesen Schächten sein könnte«, sagte George. Er faßte kurz zusammen, was er aus dem Buch und vom Betrachten der Karte her wußte. »Charlie ist von hier. Er kennt das Tal und kann uns wahrscheinlich im Gelände ein paar Tips geben. Wenn wir es finden, dann will ich dabeisein, wenn Sie reingehen.«
    Der Spezialist schien seine Zweifel zu haben. »Waren Sie schon mal bei einer Höhlenerkundung dabei? Oder beim Klettern?«
    George schüttelte den Kopf. »Ich werde keine Belastung sein. Ich bin fit und kann schon was aushalten.«
    »Sie werden eine Belastung sein, egal, was Sie sagen. Wir sind ein Team, wir sind aufeinander eingespielt und gewöhnt, aufeinander aufzupassen. Sie werden unsere Routine durcheinanderbringen. Ich will wirklich nicht mit jemand, der sich nicht auskennt, in ein unbekanntes Höhlensystem einsteigen.« Er rieb sich mit den Knöcheln nervös die Wange. »Leute kommen in Höhlen um«, fügte er hinzu. »Deshalb gibt es uns.«
    »Sie haben recht«, sagte George. »Leute kommen in Höhlen um. Genau deshalb muß ich mit Ihnen gehen. Es ist möglich, daß Sie mitten auf einem Tatort landen. Und ich bin nicht bereit, die Zerstörung eventueller Spuren zu riskieren. Sie haben ein Spezialwissen, das bestreite ich nicht. Ich aber auch. Da das so ist, gehen Sie nicht ohne mich rein. Also – haben Sie eine extra Ausrüstung, oder muß ich einen Ihrer Leute sich ausziehen lassen, damit er mir seinen nassen Anzug gibt?«
    Der Höhlenspezialist schaute ihn rebellisch an. »Ich werde mein Team nicht wegen Ihrer Unerfahrenheit gefährden.«
    »Das verlange ich nicht. Ich werde zurückbleiben und Sie vorgehen und eventuelle Gefahren sondieren lassen. Ich werde Ihre Befehle befolgen. Aber ich muß dabeisein.« George gab nicht nach.
    »Ich will auch mit«, platzte Charlie heraus, der sich nicht mehr zurückhalten konnte. »Ich war schon in Höhlen. Ich kenne mich mit Höhlen und mit Klettern aus. Ich habe Erfahrung. Ich kenne das Gelände. Sie müssen mich mitnehmen.«
    Tommy legte ihm eine Hand auf den Arm. »Das ist keine gute Idee, Charlie. Wenn Alison da drin ist, kann es sein, daß sie nicht gut aussieht. Es würde dich aufregen, und du könntest Spuren verwischen, ohne es zu wollen. Bei meinem ersten Mord, da dachte ich, ich käme auch gleich dran. Mir ist schlecht geworden, überall über den ganzen Tatort habe ich gekotzt, und der DCI hat mich angesehen, als würde er am liebsten
mich
umbringen. Glaub mir, es ist besser, wenn du uns nur den Weg finden hilfst.«
    Der junge Mann schaute finster und strich sich das Haar aus der Stirn. »Sie gehört zur Familie, Mr. Clough. Jemand sollte für sie dasein.«
    »Du kannst dich darauf verlassen, daß DI Bennett das Beste für sie tun wird«, sagte Tommy. »Du weißt, er will genausosehr wie du, daß die Sache aufgeklärt wird.«
    Charlie wandte sich ab und ließ die Schultern hängen. »Worauf warten wir also noch?« fragte er, aber seine heisere Stimme strafte seinen draufgängerischen Tonfall Lügen.
    »Ich muß mich umziehen«, sagte George. »Ich weiß nicht, wie Sie heißen«, wandte er sich an den Höhlenspezialisten.
    »Ich bin Barry.« Er seufzte. »Also gut, wir haben einen extra Anzug, der Ihnen passen dürfte. Sie werden aber Ihre eigenen Stiefel brauchen.«
    »Ich habe meine Gummistiefel im Auto. Tun die’s?«
    Barry warf ihm einen verächtlichen Blick zu. »Werden sie müssen.«
    Zwanzig Minuten später bewegten sie sich in einer seltsamen Prozession durch das Tal und das Wäldchen, wo Charlie die Spuren eines Kampfes mit Alison entdeckt hatte. Charlie führte, George und Clough folgten ihm. Dahinter kamen die Höhlenspezialisten in einer Gruppe, lachend, sich unterhaltend und rauchend, als stünde ihnen nichts Anstrengenderes bevor als einer der gewohnten Sonntagsausflüge zu einem faszinierenden Höhlenkomplex.
    Als sie den Fuß der Felsenformation erreichten, hockten sich die Höhlenspezialisten unter

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