Ein paar Leute suchen das Glück und lachen sich tot
fragt mich, ob ich Geld habe. Ich weiß nicht, warum sie das fragt, ich meine, vielleicht will sie sehen, ob wir richtig gut essen können.
Ich hole dann Geld und zeige es ihr, lege es weg, und sie zieht sich aus. Ich seh mich schon wieder, da hängt so ein kleiner Spiegel an der Wand. Ich seh aus, wie so ein bekannter französischer Schauspieler. Ich seh dann dem Mädchen zu. Ihre Unterwäsche ist ein wenig unrein. Aber ihr Körper ist hübsch. Sie steht nackt vor mir. Und sieht auf mich herab.» Na, mach schon «, sagt sie, und ich lockere meine Krawatte. Ich versuch ein bißchen mit ihr zu reden, was sie macht, beruflich und so, einfach, damit wir uns kennenlernen.
Aber ich glaube, sie hat im Moment wirklich nur Lust auf Sex. Sie hilft mir, mich auszuziehen. Und stößt mich aufs Bett. Ich liege nackt da. Und sie guckt auf meinen Ersatz-arm. Sie nimmt meinen Schwanz in den Mund und müht sich, ihn zum Stehen zu bringen. Ich mache die Augen zu.
Das schau ich mir nicht an. Und dann merk ich auf einmal, wie er fest wird. Das Mädchen setzt sich auf mich. Und ich mache die Augen wieder auf. Was für ein schönes Mädchen. Ich streichele sie mit dem gesunden Arm. Das Mädchen rutscht von mir runter. »Wie heißt du«, frage ich sie.
Und sie sagt, Lilli. Ich will Lilli küssen, aber sie dreht sich weg. Und ich denke, daß wir jetzt noch schmusen und vielleicht was essen gehen und dann vielleicht zusammen einschlafen. Ich glaube auch, daß ich mich in Lilli verlieben könnte. Und ich denke mir, wie ich das wohl Ruth bei-bringe. Lilli zieht sich an. Warum zieht sie sich denn an?
Lilli verlangt dann 150 Mark. Und als ich die enge Treppe runtergehe, komme ich mir so beschissen vor wie seit Jahren nicht mehr.
NORA wird angesprochen
Nora war in Barcelona angekommen. Ein Junge hatte sie angesprochen. Nora hatte vor einer Kirche gelegen und in die Sonne gesehen. Und da hatte er sie angesprochen.
Der Junge hieß Thomas, und nachdem sie so ein bißchen geredet hatten, nahm er Nora mit zu seiner Mutter. Thomas war in Deutschland geboren, aber so genau interessierten Nora die ganzen Zusammenhänge gar nicht. Die Mutter war dick und wollte Nora was zu essen geben. Nora wollte nichts essen. Von dieser Frau bestimmt nicht. Nora stieg mit Thomas in den Keller. Da wohnte er. Er hatte die Wände schwarz gestrichen und ein großes Kreuz war an der Wand. Er redete ganz wichtig über Sado-Masochismus.
Und fragte, ob sie gepierct werden wollte. Nora war das egal. Der Junge nahm eine Zange und schoß Nora einen Ring durch die Braue und einen durch den Nabel. Nora merkte das kaum. Sie lag auf dem Bett von Thomas, der redete immer noch. Davon, daß Sado-Masochismus echt eine Bereicherung wäre, und er sei Sadist. Und außerdem wäre er Magier. Und dann erzählte er ihr, daß Magie echt fehlinterpretiert würde, es sei nichts anderes, als Macht über sich und andere zu gewinnen. Und Nora sah den Jungen an. Der war ganz hübsch, aber sein Gelaber ging ihr auf die Nerven. Thomas hielt Noras Schweigen für Interesse und für einen weiteren Beweis seiner totalen Macht über Menschen. Und Nora dachte, der Typ hat nen Knall, aber hier ist es wärmer als draußen. Vielleicht kann ich ja hier schlafen und so. Thomas fragte Nora, ob sie nicht auch Interesse an Magie hätte. Und daß er sofort gesehen hätte, daß sie eine Masochistin wäre. Das wären wirklich starke Frauen, weil sie sich in die ureigne Rolle der Frau schick-ten, und da würde Mut dazu gehören. Und Nora nickte und sagte ja und dachte, Mann, was ein Arschloch. Dann fragte Nora, ob sie ein bißchen bei ihm wohnen könne.
Nicht, weil sie nicht wisse, wohin, sondern weil sie so spannend fände, was er so alles weiß. Und Thomas sagte: Na klar.
VERA wacht auf
Die Sonne steht genau auf Veras Augen. Sie macht die auf.
Das tut weh. Alles tut weh. Sie schaut sich um. Ein karges Zimmer mit Steinfußboden. Eine Matratze. Auf der liegt sie. Klamotten auf dein Boden. An sie gedrückt ein Mann.
Mit langem Haar. Und weicher Haut. Sie sieht den an und streichelt über das Haar. Fast ist es, als ob sie ein Kind streichelt. Auch gestern hatte sie so gefühlt. Der Mann war noch keiner. Nicht wirklich, und er heißt Pit, und Vera erinnert sich daran, daß sie mit dem Jungen geschlafen hat.
Er hatte gebrüllt und war wild gewesen. Aber als es fertig war, hatte er sich zwischen ihren Brüsten versteckt und geweint. Und Vera hatte ihn liebgehabt, wie vielleicht noch nie einen. Und dann fiel
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