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Ein pikanter Köder

Ein pikanter Köder

Titel: Ein pikanter Köder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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sich in sie. Sie warf sich ihm praktisch an den Hals, machte das aber so geschickt, daß er sich einbildete, er wäre der Jäger und sie das scheue Reh. Es ist immer dieselbe alte Geschichte.«
    Ich sah sie nachdenklich an.
    »Gucken Sie nicht so, Donald. Ich weiß, was Sie denken, aber Sie irren sich. Bei mir und Herbert war es anders. Wir liebten einander von ganzem Herzen. Mein Weggehen riß eine Lücke in sein Leben, und er fand niemanden mehr, der meinen Platz hätte ausfüllen können. Unsere Abende im Strandmotel waren...also, er freute sich mehr darauf als auf all die verstohlenen Zusammenkünfte mit anderen Mädchen. Die waren für ihn bloß eine Art Zeitvertreib, mehr nicht.«
    »Ich wollte Sie nur warnen, Irene. Ihre früheren Beziehungen zu Dowling lassen sich auf die Dauer nicht verheimlichen, fürchte ich. Vielleicht gelingt es mir, die Polizei so in Trab zu halten, daß sie nicht dazu kommt, sich um Sie zu kümmern. Aber garantieren kann ich dafür nicht.«
    »Was soll ich sagen, falls man mich festnimmt und verhört?«
    »Gar nichts. Besorgen Sie sich einen Anwalt, und wenn der was taugt, wird er Ihnen raten, so lange den Mund zu halten, bis ich noch ein paar nützliche Fakten aufgegabelt habe. Damit helfen Sie sich und mir am meisten. So, und jetzt muß ich gehen.«
    »Donald, sind Sie in Gefahr?«
    »Nein. Mir passiert nichts, solange ich mich bei der Verhaftung nicht auf die Hinterbeine stelle, und so blöd bin ich nicht. Einige Püffe werde ich allerdings einstecken müssen.«
    »Oh, Sie Armer! Und all das tun Sie für mich und für meinen Sohn! Ich danke Ihnen, Donald, ich danke Ihnen so sehr.« Die Decke glitt zu Boden. Irene schlang die Arme um meinen Hals und sah mich ernst an. »Hoffentlich kommt es nicht dazu. Der Gedanke ist mir gräßlich, daß man Sie mißhandeln könnte.«
    Ich drückte sie beruhigend an mich. »Alles halb so schlimm. An die Herumschubserei habe ich mich mittlerweile gewöhnt, und an Sellers halte ich mich schon irgendwie schadlos. Also, Kopf hoch. Nehmen Sie das Ganze nicht zu schwer und versuchen Sie zu schlafen.«
    »Viel Glück, Donald.« Sie küßte mich und öffnete die Tür.
    Nachdem ich mich vergewissert hatte, daß ich in meiner Kabine nichts vergessen hatte, setzte ich mich in den Leihwagen und fuhr nach Palm Springs. Dort suchte ich eine Telefonzelle auf und rief Bertha an.
    Nach zwei Minuten meldete sich Bertha mit schlaftrunkener Stimme. »Hallo...Hallo! Wer ist dort, zum Kuckuck noch mal?
    Es ist eine Frechheit sondergleichen, einen mitten in der Nacht aus dem Schlaf zu -«
    »Hier ist Donald«, sagte ich.
    »Du!« kreischte Bertha, plötzlich hellwach vor Wut. »Du gottverdammter kleiner Strolch! Diesmal bist du geliefert! Es ist aus mit dir, verstehst du mich? Frank Sellers hat eine Stinkwut im Leibe. Deine Lizenz bist du auch los und -«
    »Halt den Mund und sperr die Ohren auf!«
    »Wie redest du überhaupt mit mir, du...du Abschaum! Du billiger Betrüger! Weißt du eigentlich schon, was dir blüht?«
    »Nein. Was denn?«
    »Man wird dich wegen Mordes vor Gericht schleppen. Diesmal hast du dich zu weit vorgewagt, und jetzt hat’s dich erwischt. Ich habe dich gewarnt, aber du willst ja nie hören. Frank Sellers hat dich festgenagelt.«
    »Nett von ihm. Hat er die Mordwaffe gefunden?«
    »Keine Ahnung. Ich weiß bloß, daß er genug Beweise gegen dich in der Hand hat, um dich glattweg in die Gaskammer zu bugsieren. Diese Agnes Dayton, die im Strandmotel von einem Fenstergucker belästigt wurde, hat dich auf einem Foto einwandfrei wiedererkannt. Sie behauptet, du wärst der Mann, der sie durchs Fenster beobachtet hat.«
    »Nein!« Diese Neuigkeit verschlug mir buchstäblich die Sprache.
    »Doch! Frank Sellers zeigte ihr ein Foto von dir, und sie hat dich auf Anhieb identifiziert. Dann ist da noch eine Frau namens Marcia Elwood, die auch jemanden draußen herumschnüffeln sah, als sie aus dem Bad kam. Es war in der Mordnacht, und zwar ganz kurze Zeit nach dem Anschlag auf Dowling. Ihre Personenbeschreibung paßt haargenau auf dich, und als Sellers ihr dein Foto unter die Nase hielt, sagte sie, du wärst der Mann, den sie draußen vor dem Fenster gesehen hätte, und sie würde dich jederzeit und überall wiedererkennen. Du hast dich mal wieder ganz schön hineingeritten. Jetzt sieh zu, wie du dich da herausziehst. Frank Sellers hat dich auf der Abschußliste, und ich kann gar nichts für dich tun. Was ich nicht kapiere, ist, warum, zum Henker, du Dowling

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