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Ein Pirat zum Verlieben

Ein Pirat zum Verlieben

Titel: Ein Pirat zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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zugeworfen hatte.
    »Schön blöd von dir, Sikes, wenn du denkst, der Captain lässt uns dann noch am Leben.«
    »Genau«, stimmten ein paar andere mit einem kurzen Nicken zu.
    »Bei Mord mache ich nicht mit«, fügte ein anderer hinzu, der gerade ein Tau aufrollte, und schüttelte den Kopf.
    »Sie ist keine Hexe, und ihr seid alle miteinander Idioten.«
    Köpfe fuhren in die Höhe, als der Bootsmann in den kleinen Kreis trat.
    »Wie können Sie das sagen, Mr. Potts?«, wollte Sikes wissen. »Sie waren es doch, der …«
    »Ich weiß! Aber die Lady hat einen Schlag für mich abbekommen. So was kann ich nicht vergessen. Und sie hat dem Käpt’n die Stirn geboten, oder? Hat sich das schon mal einer von euch getraut?«
    »Das ist ja der Beweis!«
    »Nee«, sagte ein untersetzter Mann, der sich zu der kleinen Gruppe gesellte. »Und wir brauchen Beweise, dass sie eine echte Hexe ist.«
    »Oder dass sie keine ist«, gab Potts erzürnt zurück.
    »Würdest du für sie deine Arbeit riskieren?«
    Evan Potts starrte einen Moment auf seine nackten Zehen. Er wusste nicht, was sie war, aber schlecht war sie bestimmt nicht. Sonst würde ihr nichts an einem Niemand wie ihm liegen, und zwar genug, um sich seinetwegen den Groll des Käpt’ns zuzuziehen. Potts hob den Blick zu seinen Kameraden.
    »Ja, würd’ ich.«
     
    Tess, die vor der Kajüte stand, konnte gedämpftes Stimmengemurmel hören. Worüber unterhielten sie sich? Sie wollte nicht stören, aber da es ihr untersagt war, sich auf dem Schiff frei zu bewegen, klopfte sie an. Die Tür wurde geöffnet.
    Ein junger Mann, dunkelhaarig und sonnenverbrannt, lächelte sie an und ließ seine braunen Augen über sie wandern, bevor er einen Schritt zurücktrat.
    »M’Lady«, sagte Aaron Finch und machte eine schwungvolle Verbeugung, in der Hoffnung, es möge seine eleganteste sein.
    Jedes Gespräch brach abrupt ab, und mehrere Augenpaare richteten sich auf die Frau, die auf der Schwelle stand.
    »Tut mir Leid. Egal, wo ich hingehe, heute scheine ich überall im Weg zu sein.«
    Ein paar der Männer wandten bei ihren unverblümten Worten den Blick ab, und es herrschte angespanntes Schweigen, bis Duncan in die Bresche sprang.
    »Nicht doch, Kind«, sagte er freundlich, während er sie an der Hand nahm und hereinzog.
    Ihr Blick wanderte zum Kapitän, und er lächelte leicht. Es war wie Zauberei – diese minzgrünen Augen, diese Grübchen … Tess spürte, dass ihre Emotionen ihr entglitten, als er um den Tisch herum zu ihr kam. Ganz dicht vor ihr blieb er stehen, und sie musste unwillkürlich an seinen brutalen Kuss denken und daran, wie zärtlich er geendet hatte. Sie errötete, als sie das verwegene Glitzern in seinen Augen sah. Jesus, er weiß, woran ich denke! Einen Moment lang wünschte sie, sie wären allein.
    Dane registrierte den sinnlichen Ausdruck in ihren Augen und betete, er hätte mehr zu bedeuten als nur die Tatsache, dass ihm jeder Schmerz verziehen war, den er ihr zugefügt haben mochte. Er sehnte sich fast schmerzhaft danach, sie zu küssen. Bei Neptun, seit sie vorhin gegangen war, hatte er sich kaum konzentrieren können, so groß war seine Sorge gewesen, ihr könnte allein an Deck etwas zustoßen. Aber er hatte Pläne zu machen und wusste, dass kein Mann an Bord es wagen würde, seine Geduld heute noch einmal auf die Probe zu stellen.
    Gaelan Thorpes Blick flog zwischen dem Kapitän und Lady Renfrew hin und her. Die beiden waren auf Tuchfühlung, ohne einander auch nur zu berühren, dachte er mit leisem Neid auf Danes Glück.
    »Sie hatten versprochen, uns der Dame vorzustellen, Käpt’n«, erinnerte Gaelan.
    Dane riss seinen Blick von Tess los. Lästiges Gesindel, dachte er, verärgert über ihre ungenierten Blicke. Mit einem Seufzer wandte er sich zu ihnen um und machte in sehr formeller Weise seine Offiziere mit Tess bekannt. Er war dankbar, dass die Männer tadellose Umgangsformen an den Tag legten, indem sie sich einer gewählten Sprache bedienten und mit geistreichen Bemerkungen glänzten. Welch eine Belastung für ihre Manieren, fand er und überlegte, wann sie sich wohl zum letzten Mal in Gesellschaft einer solchen Schönheit befunden hatten. Ihre Verbeugungen waren so abgezirkelt, dass Dane sich ein Lachen verkneifen musste, um das aufdringliche Pack im nächsten Moment, als die Küsse auf Tess’ Handrücken ein wenig länger dauerten, als es der Anstand erlaubte, mit finsteren Blicken zu durchbohren. Als Gaelan sich schließlich in gedämpftem Ton

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