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Ein Pirat zum Verlieben

Ein Pirat zum Verlieben

Titel: Ein Pirat zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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dringende Bedürfnis verspürte, an Deck zu gehen, marschierte durch die Kajüte. Sie war noch nicht einmal bei der Tür, als er sie am Arm festhielt.
    »Wo, bitte sehr, wollen Sie hin?«
    »Ich brauche frische Luft. Hier drinnen ist es spürbar kälter geworden.«
    »Ich verbiete es.«
    »Was Sie nicht sagen.« Sie versuchte, seine Finger von ihrem Arm zu lösen.
    »Sie würden Ihr Leben für ein paar Atemzüge Luft aufs Spiel setzen?«
    »Nennen Sie mich leichtsinnig.«
    »Verdammt, Mädchen!« Er riss sie am Arm zurück. »Hat Sie der heutige Morgen denn gar nichts gelehrt?«
    Sie erstarrte. »O doch, Blackwell, das hat er.«
    Dane forschte in ihrem Gesicht. Sie misstraute ihm, verachtete ihn vielleicht sogar, fürchtete er. Er hatte sich an Deck in eine gesunde Wut hineingesteigert und den festen Vorsatz gefasst, die Frau und die Macht, die sie auf ihn ausübte, zu ignorieren. Er durfte einfach nicht zulassen, dass sie seine Willensstärke untergrub, ganz gleich, wie es in ihrem Inneren aussah. Aber in ihrer bestrickenden Nähe gerieten seine Gefühle völlig außer Kontrolle. Er hatte geglaubt, sie fest im Griff zu haben, bevor er die Kajüte betreten hatte, aber ein Blick auf ihr verstörtes Gesicht, und er fühlte sich beschämt. Das sollte er nicht, aber so war es nun einmal. In ihrer Achtung so tief gesunken zu sein, war ein Gefühl, das er weder mochte noch gern eingestand.
    Sie war ein tragischer Fall, rief er sich in Erinnerung. Glaubte sie nicht daran, im zwanzigsten Jahrhundert zu leben? Und hatte sie etwa nicht mit dem Delfin gesprochen? War das der Grund, warum ihre Familie sie ausgesetzt hatte? Der Gedankenwelt der Dame durfte man keinen Glauben schenken. Und ihr Benehmen? Auf den Bugspriet zu klettern!
    »Woran denken Sie, Blackwell?« Ihre leise Stimme drang in seine Überlegungen. Sein Gesichtsausdruck hatte in den wenigen Sekunden sehr viel preisgegeben.
    »Ich habe mich gefragt, warum Sie so gekränkt wegen des Ausdrucks ›Straßengöre‹ waren.«
    Ihre Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. »Das, Captain Blackwell, geht Sie verdammt noch mal nichts an.«
    »Sie fluchen wie ein Fischweib.«
    »Sie auch.«
    »Ich bin ein Mann.«
    Eine Braue wurde hochgezogen. »Unterschiedliche Maßstäbe … ach, wie originell.«
    »Nun, ich wage zu behaupten, dass Ihre höher sind als meine.«
    »Lassen Sie mich los, Blackwell.«
    Plötzlich zog er sie in seine Arme. Sein Blick glitt kurz über ihr Gesicht, bevor er seine Lippen auf ihre senkte. Sie wehrte sich, indem sie mit beiden Händen an seine Brust stieß und ihren Kopf hin und her warf. Seine Reaktion bestand darin, eine Hand in ihrem Haar zu vergraben und sie gefangen zu halten, während sich sein Kuss zu atemberaubenden Ausmaßen vertiefte. Tess stöhnte und schlug mit ihren kleinen Fäusten auf seine Oberarme und Schultern und versuchte gleichzeitig, gegen die Woge von Hitze zu kämpfen, die sich in ihrem Inneren ausbreitete. Er drückte sie so fest an sich, dass sie kaum Luft bekam, und selbst durch die schweren Stoffschichten ihrer Kleidung konnte Tess seine Erregung spüren, hart und unverhohlen in seinem Verlangen nach ihr. Nach ihr! Unerbittlich packten seine Hände ihren schlanken Körper, bezwangen ihn, bis Tess ihren Widerstand aufgab. Dann wurde er unvermittelt sanfter, streichelte leicht die Kurve ihres Rückens, liebkoste ihre wunden Lippen mit einer so einzigartigen Zärtlichkeit, als wollte er sich für seine Brutalität entschuldigen.
    »Lassen Sie mich los.«
    »Nein, noch nicht«, murmelte er an ihre Lippen und umschlang sie mit seinen starken Armen, als er aufs Neue ihren Mund eroberte.
    »Zum Teufel mit dir, Blackwell«, wisperte sie atemlos, als seine Lippen über ihre Wange zu der sensiblen Stelle unter ihrem Ohr glitten.
    »Ja, zum Teufel mit mir, aber ich kann nicht aufhören«, murmelte er rau. »Ich kann nicht.« Er knabberte an ihrem Ohrläppchen und drückte sie eng an sich. Ihre festen Brüste pressten sich verführerisch an den harten Wall seines Oberkörpers. Sie legte den Kopf zurück, und seine Lippen wanderten zu der sanften Rundung über ihren Brüsten und strichen über das helle, weiche Fleisch. Er hörte, wie sie einen Seufzer ausstieß, als sie ihre Finger in seinen Nackenhaaren vergrub, und er verging vor Glück über ihre erregende Berührung.
    Tess massierte sanft seine verspannten Nackenmuskeln. Wie hat sich mein Zorn nur so schnell in Luft auflösen können?, fragte sie sich, während sie sich von dem

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