Ein plötzlicher Todesfall
sagte er und zwängte sich zwischen seine Eltern. »Nicht â¦Â«
Simons Faust traf Andrews Mund, die Lippe riss an den Schneidezähnen auf, und Andrew fiel rückwärts auf seine Mutter, die quer über der Tastatur lag. Simon holte zu einem weiteren Faustschlag auf Andrews Arme aus, mit denen dieser sein Gesicht schützte. Andrew versuchte, von seiner zusammengesackten, hilflos zappelnden Mutter herunterzukommen, während Simon sie beide mit den Fäusten bearbeitete.
»Wag bloà nicht, mir zu sagen, was ich zu tun habe! Wag es bloà nicht, du feiger kleiner ScheiÃer, du pickeliges Arschgesicht â¦Â«
Andrew lieà sich auf die Knie fallen, um auszuweichen, und Simon trat ihm in die Rippen. Andrew hörte Paul jämmerlich sagen: »Hör auf damit!« Simon holte erneut mit dem Fuà aus, um Andrews Brustkorb zu treffen, doch Andrew rollte sich zur Seite. Simons Zehen stieÃen gegen die alte Kamineinfassung, und nun heulte er plötzlich vor Schmerz auf.
Andrew kroch aus dem Weg. Simon hielt seinen FuÃ, sprang auf und ab und fluchte mit sich überschlagender Stimme. Ruth war auf dem Drehstuhl zusammengebrochen und schluchzte hinter vorgehaltenen Händen. Andrew kam auf die Beine und schmeckte sein eigenes Blut.
»Jeder hätte über den Computer reden können.« Andrew wappnete sich gegen weitere Gewalt. Jetzt, da es angefangen hatte, fühlte er sich mutiger, jetzt, da der Kampf im Gange war. Das Warten zerrte an den Nerven, zuzusehen, wie Simons Unterkiefer sich allmählich vorschob, und zu hören, wie sich das Verlangen nach Gewalt in seiner Stimme aufbaute. »Du hast uns erzählt, dass ein Wachmann niedergeschlagen wurde. Jeder hätte reden können. Wir waren es nicht.«
»Haltâs Maul, du verdammter ScheiÃer, ich hab mir den scheià Zeh gebrochen!« Simon schnappte nach Luft, lieà sich rückwärts in einen Sessel fallen und hielt sich den FuÃ. Offenbar erwartete er Mitleid.
Andrew stellte sich vor, eine Waffe in der Hand zu haben und Simon ins Gesicht zu schieÃen, zu beobachten, wie seine Gesichtszüge explodierten, sein Gehirn durch den Raum spritzte.
»Und Pauline hat wieder ihre scheià Tage!«, schrie Simon zu Paul hinüber, der versuchte, das Blut aufzuhalten, das ihm aus der Nase durch die Finger rann. »Runter vom Teppich! Geh von dem scheià Teppich runter, du kleine Schwuchtel!«
Paul huschte aus dem Zimmer. Andrew drückte den Saum seines T-Shirts an den schmerzenden Mund.
»Was ist mit den Geschäften âºbar auf die Handâ¹?«, schluchzte Ruth, die Wange von seinem Faustschlag rot angelaufen, Tränen tropften vom Kinn. Andrew hasste es, sie so gedemütigt und erbärmlich zu sehen, hasste aber teilweise auch sie, weil sie sich in diese Lage gebracht hatte, obwohl doch jeder Idiot hätte sehen können ⦠»Darin steht auch etwas über die Bargeschäfte. Shirley weià nichts davon, wie auch? Jemand aus der Druckerei hat das da reingestellt. Ich hab dir doch gesagt, Si, du sollst diese Geschäfte nicht machen, die haben mir immer Todesangst â¦Â«
»Halt die Fresse, du jämmerliche Kuh, dir hat es nichts ausgemacht, das Geld auszugeben!«, brüllte Simon, den Unterkiefer wieder vorgeschoben, und Andrew hätte seine Mutter am liebsten angeschrien, still zu sein. Sie quatschte weiter, obwohl jeder Idiot ihr hätte sagen können, sie solle besser den Mund halten, nur sie hielt den Mund, wenn sie besser daran getan hätte, etwas laut auszusprechen. Sie lernte es nie, sie sah solche Dinge nie kommen.
Eine Minute lang herrschte Schweigen. Ruth wischte sich die Augen mit dem Handrücken ab und schniefte hin und wieder. Simon umfasste seinen Zeh, knirschte mit den Zähnen und atmete laut. Andrew leckte sich das Blut von der Lippe und spürte, dass sie anschwoll.
»Das wird mich meinen scheià Job kosten«, sagte Simon. Er warf einen wilden Blick durch das Zimmer, als könnte noch jemand anwesend sein, den zu verprügeln er vergessen hatte. »Die reden schon über scheià Entlassungen. Das warâs dann. Das â¦Â« Er schlug die Lampe vom Beistelltisch, doch sie ging nicht zu Bruch, sondern rollte nur über den Boden. Er hob sie auf, zog die Schnur aus der Steckdose, nahm die Lampe und warf sie mit Schwung nach Andrew, der seitlich auswich.
»Wer zum Teufel hat geredet?«, schrie
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