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Ein plötzlicher Todesfall

Ein plötzlicher Todesfall

Titel: Ein plötzlicher Todesfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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dachte nach. »Strategisch gesehen, ist es klug. Von Anfang an war mir klar, dass Price die Stimmen für Fields spalten würde. Der Nervensäge kann man nichts vormachen, sie hat es gemerkt, und sie will ihn draußen haben.«
    Â»Vielleicht hat es überhaupt nichts mit Parminder und ihrem Anhang zu tun«, wandte Samantha ein. »Es könnte auch jemand gewesen sein, den wir nicht kennen, jemand, der sauer auf Simon Price ist.«
    Â»Ach, Sam«, sagte Shirley mit perlendem Lachen. »Man merkt sofort, dass du dich mit Politik nicht auskennst.«
    Leg dich doch gehackt, Shirley .
    Â»Warum hat man dann Barry Fairbrothers Namen verwendet?«, raunzte Miles seine Frau an.
    Â»Na ja, es steht auf der Website, oder nicht? Sein Sitz ist frei geworden.«
    Â»Und wer soll die Website des Gemeinderats nach dieser Information durchforsten? Nein«, sagte er gewichtig, »hier haben wir es mit einem abgebrühten Insider zu tun.«
    Ein abgebrühter Insider … Libby hatte Samantha einmal erzählt, in einem einzigen Tropfen Teichwasser könnten Tausende mikroskopisch kleiner Lebewesen sein. Sie alle waren absolut lächerlich, saßen hier vor Shirleys Gedenktellern, als wären sie im Cabinet Room in Downing Street, als stellte ein bisschen Gewäsch auf der Website eines Gemeinderats eine organisierte Kampagne dar, als spielte das alles eine Rolle.
    Trotzig wandte Samantha ihre Aufmerksamkeit von den anderen ab. Sie schaute aus dem Fenster in den klaren Abendhimmel und dachte an Jake, den muskulösen Jungen in Libbys Lieblingsband. Als sie sich zum Mittag Sandwichs holte, hatte Samantha sich eine Musikzeitschrift gekauft, in der ein Interview mit Jake und seinen Bandmitgliedern abgedruckt war, illustriert mit vielen Bildern.
    Â»Die ist für Libby«, hatte Samantha ihrer Verkäuferin erklärt.
    Â»Wow, guck mal. Den würde ich nicht von der Bettkante stoßen«, hatte Carly erwidert und auf Jake gezeigt, nackt von der Taille aufwärts, den Kopf zurückgeworfen, was seine kräftigen Schultern zur Geltung brachte. »Ach, der ist erst einundzwanzig, schau. Ich vergreif mich aber nicht an Kindern!«
    Carly war sechsundzwanzig. Samantha machte sich nicht die Mühe, Jakes Alter von ihrem eigenen abzuziehen. Sie hatte ihr Sandwich gegessen, das Interview gelesen und alle Bilder betrachtet. Jake mit den Händen an einem Balken über dem Kopf, unter einem schwarzen T-Shirt zeichnete sich der Bizeps ab; Jake mit offenem weißem Hemd, seine Bauchmuskeln wie gemeißelt über dem lockeren Bund seiner Jeans.
    Samantha trank Howards Wein und starrte über die dunkle Ligusterhecke hinaus in den Himmel, der von einem zarten Rosa überzogen war, demselben Farbton, den ihre Brustwarzen hatten, bevor sie durch Schwangerschaft und Stillen dunkler und größer geworden waren. Sie stellte sich die neunzehnjährige Samantha neben dem einundzwanzigjährigen Jake vor, wieder mit schlanker Taille, festen Kurven an den richtigen Stellen und einem harten, flachen Bauch, der bequem in ihre weißen Shorts passen würde. Lebhaft erinnerte sie sich daran, wie es sich anfühlte, in diesen Shorts auf dem Schoß eines jungen Mannes zu sitzen, mit der Hitze und der Rauheit sonnenwarmer Jeans unter ihren nackten Oberschenkeln und großen Händen um ihre geschmeidige Taille. Sie stellte sich Jakes Atem in ihrem Nacken vor, wie sie sich zu ihm umdrehte und in seine blauen Augen schaute, ihr Gesicht nah an den hohen Wangenknochen und diesem festen, eleganten Mund …
    Â»â€¦Â im Gemeindesaal, und Bucknoles übernimmt das Catering«, sagte Howard. »Wir haben alle eingeladen: Aubrey und Julia – alle. Es wird eine Doppelfeier, du im Gemeinderat, ich wieder ein Jahr jünger …«
    Samantha war beschwipst und geil. Wann würden sie essen? Sie merkte, dass Shirley hinausgegangen war, hoffentlich um etwas auf den Tisch zu stellen.
    Das Telefon neben Samanthas Ellbogen klingelte, und sie fuhr zusammen. Bevor sich jemand in Bewegung setzen konnte, war Shirley hereingestürmt. Eine Hand steckte in einem geblümten Kochhandschuh, mit der anderen nahm sie den Hörer ab.
    Â»Zwei-zwei-fünf-null?«, sang sie mit ansteigendem Tonfall. »Hallo, Ruth, meine Liebe!«
    Howard, Miles und Maureen spitzten die Ohren. Shirley drehte sich um und schaute Howard durchdringend an, als wollte sie Ruths Stimme durch ihre Augen in

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