Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein plötzlicher Todesfall

Ein plötzlicher Todesfall

Titel: Ein plötzlicher Todesfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
Vom Netzwerk:
vermittelte, ungerecht behandelt worden zu sein. Seit dem Abend, an dem er den gestohlenen PC weggeworfen hatte, war Simon nicht mehr auf der Website des Gemeinderats gewesen, aber dann fiel ihm ein, nachzusehen, ob der Eintrag, der ihn seinen Job gekostet hatte, noch auf der Seite stand und somit von potentiellen Arbeitgebern einzusehen war.
    Er war nicht mehr da. Simon wusste nicht, dass er es seiner Frau zu verdanken hatte, denn Ruth hatte Angst zuzugeben, dass sie Shirley angerufen hatte, obwohl sie nur von ihr verlangt hatte, den Eintrag zu entfernen. Durch das Nichtvorhandensein aufgemuntert, suchte Simon den Text über Parminder, aber auch der war verschwunden.
    Er wollte die Seite schon schließen, als er die neueste Nachricht mit der Überschrift Phantasien eines stellvertretenden Schulleiters erblickte.
    Zwei Mal las er ihn durch und brach dann, allein in seinem Wohnzimmer, in schallendes Gelächter aus. Wild und triumphierend. Er hatte diesen großen Mann mit dem wippenden Gang und der wuchtigen Stirn nie leiden können. Gut zu wissen, dass er, Simon, verhältnismäßig glimpflich davongekommen war.
    Ruth betrat schüchtern lächelnd den Raum. Sie freute sich, Simon lachen zu hören, denn er war in einer grässlichen Laune gewesen, seit er seinen Job verloren hatte.
    Â»Was ist denn so lustig?«
    Â»Kennst du den Alten von Fats? Wall, den stellvertretenden Schulleiter? Der ist auch bloß ein scheiß Pädo.«
    Ruth verging das Lächeln. Eilig trat sie zu ihm, um die Zeilen zu lesen.
    Â»Ich geh duschen«, sagte Simon in Hochstimmung.
    Ruth wartete, bis er hinausgegangen war, bevor sie ihre Freundin Shirley anrief, um sie auf diesen neuen Skandal aufmerksam zu machen, aber bei Mollisons war besetzt.
    Shirley hatte Howard schließlich im Feinkostgeschäft erreicht. Sie war noch immer im Morgenmantel, er schritt in dem kleinen Nebenraum hinter der Theke auf und ab.
    Â»â€¦Â hab seit Ewigkeiten versucht, dich zu erreichen …«
    Â»Mo hat telefoniert. Was steht drin? Langsam.«
    Shirley las den Beitrag über Colin im Stil einer Nachrichtensprecherin vor. Sie war noch nicht fertig, als er sie unterbrach.
    Â»Hast du das kopiert, oder was?«
    Â»Wie bitte?«
    Â»Liest du vom Bildschirm ab? Steht es noch auf der Seite? Hast du es runtergenommen?«
    Â»Ich kümmere mich gerade darum«, log Shirley genervt. »Ich dachte, du würdest gern …«
    Â»Lösch das sofort! Herr im Himmel, Shirley, das alles läuft aus dem Ruder. Wir können so ein Zeug nicht in unserem Forum haben!«
    Â»Ich dachte ja nur, du solltest …«
    Â»Sorg dafür, dass du es loswirst, und wir sprechen darüber, wenn ich zu Hause bin!«, rief Howard.
    Shirley war wütend. Sie hatten sich noch nie angeschrien.
    VI
    Die nächste Gemeinderatssitzung, die erste nach Barrys Tod, würde in der laufenden Schlacht um Fields von entscheidender Bedeutung sein. Howard wollte weder die Abstimmung über die Zukunft der Drogenklinik Bellchapel verschieben noch die über den Wunsch des Ortes, die Zuständigkeit für die Siedlung auf die Stadt Yarvil zu übertragen.
    Daher schlug Parminder vor, sie, Colin und Kay sollten sich am Abend vor der Sitzung treffen, um das strategische Vorgehen abzustimmen.
    Â»Pagford kann nicht einseitig beschließen, die Gemeindegrenzen zu verändern, oder?«, fragte Kay.
    Â»Nein«, antwortete Parminder geduldig (Kay konnte schließlich nichts dafür, dass sie ein Neuling war). »Aber die Stadt Yarvil will Pagfords Meinung dazu einholen, und Howard ist fest entschlossen, dafür zu sorgen, dass seine Meinung weitergereicht wird.«
    Sie hielten ihre Besprechung im Wohnzimmer der Walls ab, denn Tessa hatte unterschwellig Druck auf Colin ausgeübt, die anderen beiden einzuladen, damit sie mithören konnte. Tessa reichte Weingläser herum, stellte eine große Schale Chips auf den Tisch und lehnte sich dann schweigend zurück, während die drei anderen sich unterhielten.
    Sie war erschöpft und verärgert. Der anonyme Beitrag über Colin hatte eine seiner schlimmsten Angstattacken ausgelöst, so schwerwiegend, dass er nicht fähig gewesen war, in die Schule zu gehen. Parminder wusste, wie krank er war – sie hatte ihm ein Attest ausgestellt –, dennoch hatte sie ihn gebeten, an dieser Vorbesprechung teilzunehmen, wobei ihr anscheinend gleichgültig

Weitere Kostenlose Bücher