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Ein plötzlicher Todesfall

Ein plötzlicher Todesfall

Titel: Ein plötzlicher Todesfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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Armbanduhr.
    Â»Ja, wenn es also keine Einwände gibt – nein? –, dann erteile ich Ihnen das Wort, Aubrey.«
    Aubrey brachte sein Anliegen schlicht und emotionslos vor. Eine Neufestlegung der Gemeindegrenzen stehe bevor, und zum ersten Mal gebe es über Pagford hinaus das Ansinnen, Fields wieder an Yarvil zurückzuübertragen. Pagfords relativ geringe Unkosten zu übernehmen lohne sich anscheinend für alle, die hofften, in Yarvil noch Wählerstimmen gegen die Regierung hinzuzugewinnen, wo sie etwas bewirkten, während sie im Gegensatz dazu in Pagford verschwendet wären, das seit den 1950ern sicher in den Händen der Konservativen war. Das Ganze könne unter dem Deckmantel der Vereinfachung und Sanierung geschehen: Yarvil versorge die Siedlung ohnehin mit Infrastruktur.
    Aubrey schloss mit den Worten, es wäre hilfreich, sollte Pagford die Siedlung abstoßen wollen, wenn der Ort diesen Wunsch im Sinne der Stadt Yarvil zum Ausdruck bringen würde.
    Â»Eine klare Botschaft von Ihnen«, sagte er, »und ich glaube wirklich, dass diesmal …«
    Â»Das hat noch nie funktioniert«, meldete sich ein Farmer zu Wort und erntete zustimmendes Raunen.
    Â»Na ja, John, wir wurden ja auch noch nie aufgefordert, unsere Meinung einzureichen«, sagte Howard.
    Â»Sollten wir nicht erst entscheiden, welche Haltung wir überhaupt einnehmen, bevor wir sie öffentlich verkünden?«, fragte Parminder mit eisiger Stimme.
    Â»Na schön«, sagte Howard höflich. »Wollen Sie anfangen, Dr. Jawanda?«
    Â»Ich weiß nicht, wie viele Barrys Artikel in der Gazette gelesen haben«, sagte Parminder. Alle Gesichter waren ihr zugewandt, und sie versuchte, nicht an das anonyme Posting oder an die hinter ihr sitzende Journalistin zu denken. »Mein Eindruck ist, dass darin die Argumente dafür, Fields als Teil von Pagford beizubehalten, sehr gut herausgearbeitet sind.«
    Parminder sah, wie Shirley, die eifrig schrieb, ihrem Stift ein leichtes Lächeln schenkte.
    Â»Indem er uns sagt, dass die Krystal Weedons dieser Welt davon profitieren?«, fragte eine ältere Frau namens Betty vom Ende des Tisches. Parminder hatte sie schon immer verachtet.
    Â»Indem er uns ermahnt, dass Leute, die in Fields wohnen, auch Teil unserer Gemeinschaft sind«, antwortete sie.
    Â»Die meinen doch, sie sind aus Yarvil«, wandte der Farmer ein. »Schon immer.«
    Â»Ich weiß noch«, sagte Betty, »dass Krystal Weedon mal bei einem Ausflug ein anderes Kind in den Fluss geworfen hat.«
    Â»Das stimmt nicht«, entgegnete Parminder verärgert. »Meine Tochter war dabei. Das waren zwei Jungen, die sich geprügelt haben. Jedenfalls …«
    Â»Ich habe gehört, es war Krystal Weedon«, entgegnete Betty.
    Â»Dann haben Sie sich eben verhört«, schrie Parminder geradezu.
    Alle waren schockiert. Auch sie selbst. Das Echo hallte von den alten Wänden wider. Parminder vermochte kaum zu schlucken. Sie hielt den Kopf gesenkt, starrte auf die Tagesordnung und vernahm Johns Stimme aus weiter Ferne.
    Â»Barry hätte gut daran getan, über sich zu sprechen, nicht über das Mädchen. Er hat sehr von St. Thomas profitiert.«
    Â»Das Problem ist«, bemerkte ein Mann, »dass man für jeden Barry einen Haufen Rowdys kriegt.«
    Â»Die sind aus Yarvil, das ist das Entscheidende«, sagte ein Mann. »Und die gehören nach Yarvil.«
    Â»Das ist nicht wahr«, entgegnete Parminder, absichtlich mit leiser Stimme, aber alle verstummten, um ihr zuzuhören, darauf lauernd, dass sie wieder schrie. »Das stimmt einfach nicht. Schauen Sie sich doch die Weedons an. Das war die Kernaussage von Barrys Artikel. Sie waren eine alteingesessene Pagforder Familie, aber …«
    Â»Die sind nach Yarvil gezogen«, warf Betty ein.
    Â»Hier gab es keine Sozialwohnungen«, entgegnete Parminder. Sie kämpfte gegen ihre Wut an. »Niemand von Ihnen wollte ein neues Bauprojekt am Ortsrand.«
    Â»Sie waren doch damals gar nicht dabei«, sagte Betty, rosa angelaufen, und wandte den Blick ostentativ von Parminder ab. »Sie kennen die Geschichte nicht.«
    Parminder bekam von der weiteren Unterhaltung nichts mit, ihre Kehle war wie zugeschnürt, und sie wagte nicht, jemanden direkt anzuschauen.
    Â»Wollen wir per Handzeichen abstimmen?«, rief Howard über den Tisch hinweg, und wieder trat Schweigen ein. »Wer ist

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