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Ein plötzlicher Todesfall

Ein plötzlicher Todesfall

Titel: Ein plötzlicher Todesfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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und wütend.
    Â»Was geht hier vor? Was soll dieser Krach?«
    Mit schuldbewusstem, verängstigtem Gesicht schoss Miss Harvey neben Sukhvinders Tisch hoch wie ein Springteufel.
    Â»Miss Harvey! Ihre Klasse macht einen gewaltigen Lärm! Was ist hier los?«
    Miss Harvey schien es die Sprache verschlagen zu haben. Kevin Cooper hing grinsend über seiner Stuhllehne, schaute zwischen Miss Harvey, Pingel und Fats hin und her.
    Fats ergriff das Wort.
    Â»Also, um ganz ehrlich zu sein, Vater, wir haben die arme Frau in die Tasche gesteckt.«
    Gelächter ertönte. An Miss Harveys Hals kroch dunkle Röte empor. Fats kippelte lässig auf den hinteren Beinen seines Stuhls, sein Gesicht völlig unbewegt, und schaute seinen Vater mit herausfordernder Gleichgültigkeit an.
    Â»Das reicht«, sagte Pingel. »Wenn ich aus diesem Raum noch mehr Krach höre, muss die ganze Klasse nachsitzen. Haben Sie verstanden? Sie alle.«
    Er schloss die Tür, hinter der Gelächter ausbrach.
    Â»Sie haben den stellvertretenden Schulleiter gehört!«, rief Miss Harvey und huschte nach vorne zur Tafel. »Ruhe bitte! Ich will Ruhe! Sie – Andrew – und Sie – Stuart –, Sie können dahinten aufräumen! Sammeln Sie alle Teile der Uhr auf!«
    Sie beschwerten sich über die Ungerechtigkeit, schrill unterstützt von einigen Mädchen. Die eigentlichen Verursacher der Zerstörung, vor denen sich Miss Harvey fürchtete, wie alle wussten, saßen höhnisch grinsend an ihren Tischen. Da der Schultag in fünf Minuten zu Ende sein würde, dehnten Andrew und Fats ihre Aufgabe aus, bis sie wussten, dass sie die Reste unaufgeräumt liegen lassen würden. Während Fats weitere Lacher dafür erntete, wippend und mit steifen Armen im Pingelstil auf und ab zu stolzieren, wischte sich Sukhvinder verstohlen die Augen mit ihrer pullibedeckten Hand und geriet wieder in Vergessenheit.
    Als es klingelte, machte Miss Harvey keine Anstalten, den lautstarken Aufbruch und das Drängen zur Tür unter Kontrolle zu bringen oder ihnen Einhalt zu gebieten. Fats und Andrew kickten diverse Teile der Uhr unter die Schränke an der Rückwand und warfen sich die Schultaschen über die Schulter.
    Â»Walla! Walla!«, rief Kevin Cooper. Er beeilte sich, Fats und Andrew im Flur einzuholen. »Sagst du zu Hause ›Vater‹ zu Pingel? In echt?«
    Er glaubte, etwas gegen Fats in der Hand zu haben, dachte, er hätte ihn im Sack.
    Â»Du bist ein Vollpfosten, Cooper«, sagte Fats gelangweilt, und Andrew lachte.
    IV
    Â»Ihr Termin bei Dr. Jawanda wird sich um eine Viertelstunde verschieben«, sagte die Arzthelferin zu Tessa.
    Â»Das macht gar nichts«, erwiderte Tessa. »Ich hab’s nicht eilig.«
    Es war früher Abend, und die Fenster warfen königsblaue Lichtflecken auf die Wände. Im Wartezimmer saßen nur noch zwei weitere Patienten: eine keuchende alte Frau mit deformiertem Oberkörper und eine junge Mutter, die in einer Zeitschrift las, während ihr Kleinkind in einer Spielzeugkiste herumkramte. Tessa nahm ein zerfleddertes altes Exemplar von Heat vom Tisch in der Mitte, setzte sich, blätterte es durch und betrachtete die Fotos. Die Verzögerung verschaffte ihr mehr Zeit, sich zu überlegen, was sie zu Parminder sagen würde.
    Sie hatten an diesem Morgen kurz telefoniert. Tessa war von Reue erfüllt, nicht sofort angerufen zu haben, um Parminder von Barry zu berichten. Parminder hatte gemeint, das sei doch nicht schlimm, Tessa solle sich keine Gedanken machen, sie sei ihr nicht böse, aber dank ihrer langen Erfahrung mit Dünnhäutigen und Sensiblen hatte Tessa gemerkt, dass Parminder unter ihrer harten Schale gekränkt war. Tessa hatte zu erklären versucht, dass sie in den letzten paar Tagen extrem erschöpft gewesen sei und mit Mary, Colin, Fats und Krystal Weedon hatte fertig werden müssen, dass sie sich überfordert gefühlt hatte, verloren und unfähig, an mehr zu denken als an die unmittelbaren Probleme, die ihr aufgebürdet worden waren. Doch Parminder hatte Tessas gestammelte Entschuldigungen irgendwann unterbrochen und ruhig gesagt, sie würden sich später in der Praxis sehen.
    Dr. Crawford kam aus seinem Behandlungszimmer, winkte Tessa fröhlich zu und rief auf: »Maisie Lawford?« Die junge Mutter hatte Schwierigkeiten, ihre Tochter zu überreden, das alte Spielzeugtelefon

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