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Ein plötzlicher Todesfall

Ein plötzlicher Todesfall

Titel: Ein plötzlicher Todesfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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auf Rädern wegzustellen, das die Kleine in der Kiste entdeckt hatte. Während sie sanft an der Hand hinter Dr. Crawford hergezogen wurde, warf das kleine Mädchen sehnsüchtige Blicke über die Schulter auf das Telefon, dessen Geheimnisse es nun nie erforschen würde.
    Als sich die Tür hinter ihnen schloss, merkte Tessa, dass sie dümmlich lächelte, und brachte ihre Gesichtszüge rasch wieder unter Kontrolle. Sie würde noch zu einer dieser alten Frauen werden, die unterschiedslos jedes kleine Kind angurrte und damit verängstigte. Wie gerne hätte sie eine pummelige blonde Tochter gehabt, als Ausgleich zu ihrem mageren, dunkelhaarigen Jungen. Tessa dachte an Fats als Kleinkind und daran, wie die Erinnerungen an die Abbilder der eigenen Kinder einem im Herzen umhergeistern. Sie durften nie erfahren und würden es ohnehin nicht verstehen, dass ihr Aufwachsen ein steter schmerzlicher Verlust war.
    Die Tür von Parminders Behandlungszimmer öffnete sich und Tessa blickte auf.
    Â»Mrs Weedon«, sagte Parminder. Ihr Blick begegnete dem von Tessa, und sie schenkte ihr ein Lächeln, das keines war, nur ein Verziehen der Lippen. Die kleine alte Frau stand mühsam auf und humpelte in Pantoffeln hinter Parminder her. Tessa hörte, wie sich die Tür von Parminders Behandlungszimmer schloss.
    Sie las die Bildunterschriften zu einer Reihe Fotos, auf der die Frau eines Fußballers in allen Outfits zu sehen war, die sie während der letzten fünf Tage getragen hatte. Tessa betrachtete die langen Beine der jungen Frau und überlegte, wie anders ihr Leben wohl verlaufen wäre, wenn sie solche Beine gehabt hätte. Sie vermutete stark, dass es vollkommen anders gewesen wäre. Tessas Beine waren dick, konturlos und kurz, sie hätte sie am liebsten ständig in Stiefeln versteckt, nur war es schwierig, welche zu finden, deren Reißverschluss sich über ihren Waden schließen ließ. Sie erinnerte sich, einem stämmigen kleinen Mädchen in der Beratung versichert zu haben, dass es nicht auf das Aussehen ankäme und die Persönlichkeit viel wichtiger sei. Was für einen Schwachsinn wir den Kindern erzählen , dachte Tessa und blätterte eine Seite um.
    Krachend öffnete sich eine Tür. Jemand rief mit brüchiger Stimme: »Von Ihrem Zeug wird’s nur noch schlimmer. Das ist nicht richtig. Ich bin zu Ihnen gekommen, weil ich Hilfe brauch. Das ist Ihre Aufgabe … das ist Ihre …«
    Tessa und die Arzthelferin blickten sich verblüfft an und drehten sich nach dem Gebrüll um. Tessa hörte Parminders Stimme, die nach all diesen Jahren in Pagford immer noch von ihrem Birminghamer Dialekt gefärbt war.
    Â»Sie rauchen nach wie vor, Mrs Weedon, was Auswirkungen auf die Dosis hat, die ich Ihnen verschrieben habe. Raucher wandeln Theophyllin schneller um, daher verschlimmern die Zigaretten nicht nur Ihr Emphysem, sondern haben auch Einfluss auf die Wirksamkeit des Medikaments …«
    Â»Brüllen Sie mich nicht an! Ich hab genug von Ihnen! Ich werd Sie melden! Sie haben mir die falschen Pillen gegeben, verdammt! Ich will zu jemand anders! Ich will zu Dr. Crawford!«
    Die alte Frau kam zurück ins Wartezimmer, schwankend, keuchend, das Gesicht hochrot.
    Â»Die wird noch mein Tod sein, diese Paki-Kuh! Bleiben Sie bloß von der weg«, rief sie Tessa zu. »Die bringt Sie mit ihren Scheißpillen um, diese Paki-Schlampe!«
    Sie torkelte auf den Ausgang zu, dünnbeinig, unsicher in ihren Pantoffeln, mit rasselndem Atem und so laut fluchend, wie es ihre angeschlagene Lunge zuließ. Die Tür fiel hinter ihr zu. Die Arzthelferin wechselte einen weiteren Blick mit Tessa. Sie hörten, wie sich die Tür von Parminders Behandlungszimmer schloss.
    Erst nach fünf Minuten tauchte Parminder wieder auf. Die Arzthelferin schaute demonstrativ auf ihren Bildschirm.
    Â»Mrs Wall«, sagte Parminder mit einem weiteren Nichtlächeln.
    Â»Was war das denn?«, fragte Tessa, nachdem sie vor Parminders Schreibtisch Platz genommen hatte.
    Â»Mrs Weedons neue Tabletten schlagen ihr auf den Magen«, erwiderte Parminder ruhig. »Und wir nehmen dir heute Blut ab, oder?«
    Â»Ja«, antwortete Tessa, sowohl eingeschüchtert als auch verletzt durch Parminders kaltes, professionelles Verhalten. »Wie geht es dir, Minda?«
    Â»Mir?«, fragte Parminder. »Gut. Warum?«
    Â»Na ja, Barry … Ich

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