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Ein Pony mit Herz

Ein Pony mit Herz

Titel: Ein Pony mit Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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werde mich darum kümmern.“
    „Das haben wir gehofft. Danke, Bille!“ Vater Krolle stand auf und verabschiedete sich. „Rufen Sie uns sofort an, sobald Sie etwas wissen? Komm, Sigrid, jetzt wollen wir den Unterricht nicht mehr länger stören.“
    „Stimmt, wir müssen auch noch zusammenpacken. Wir erwarten Lena in einer Stunde, spätestens um acht müssen wir nach Hamburg zurückfahren.“ Auch Sigrid Krolle stand auf und gab Bille die Hand.
    „Leider. Noch geht Lena ja nicht hier aufs Internat“, bemerkte Vater Krolle und lächelte vielsagend.
    Schau an, der Widerstand schmilzt dahin, dachte Bille zufrieden. Am Ende darf Lena nach den Weihnachtsferien doch hierbleiben und mit den anderen im Reiter-Internat zur Schule gehen?
    Als die Krolles gegangen waren, ritt Lena auf dem kürzesten Weg zu Bille hinüber. „Was hattet ihr da zu flüstern?“
    „Wir? Flüstern? Da mußt du dich getäuscht haben. Wir haben dir nur aufmerksam zugesehen!“
    „Hahaha.“ Lena hoffte, aus Bille noch etwas herauszubekommen, doch da hatte sie kein Glück.
    Bille konzentrierte sich nun ganz auf den Unterricht und fand immer wieder etwas zu korrigieren. Als sie die ersten Anzeichen einer Ermüdung bei dem behinderten Mädchen wahrnahm, klatschte Bille in die Hände. „Schluß für heute, Lena. Du hast wirklich großartige Fortschritte gemacht. Und das Tollste: unter dir zeigt sich Zottel in Bestform. So gut ist er seit seinen Zirkuszeiten nicht mehr gegangen! Viel besser als bei mir früher!“
    Das stimmte natürlich nicht. Aber Lena wurde rot vor Stolz. Überschwenglich umarmte sie das Pony und vergrub das Gesicht in seiner Mähne.
    „Ich hab ihn einfach unheimlich lieb, weißt du. Ich wünschte, ich bekäme eines Tages ein Pony wie ihn. Es ist egal, wie es aussieht. Hauptsache, es ist genauso klug, und man kann genauso gut mit ihm reden.“
    Lena nahm die Zügel auf und ritt zur Hallentür, die Bille für sie öffnete. In der Gastbox, die Zottel bewohnte, wenn er hier im Wedenbrucker Stall blieb, lehnten die Krücken des Mädchens an der Wand. Zottel hatte schnell begriffen, wie er sich hinstellen mußte, damit seine kleine Freundin aus dem Sattel gleiten und sich an ihm festhalten konnte, bis sie die Krücken unter ihre Arme geschoben hatte. So gestützt und mit dem Rücken an der Krippe lehnend, konnte Lena den Sattelgurt lösen, den Sattel herunterziehen und dem Pony die Trense abnehmen. Bille blieb draußen auf der Stallgasse und beobachtete sie aus den Augenwinkeln, mischte sich aber nur dann ein, wenn das Mädchen um ihre Hilfe bat. Je mehr Lena lernte, mit diesen Arbeiten allein zurechtzukommen, desto besser war es für sie, wenn sie sich eines Tages unter den gesunden Schülern des Reiter-Internats behaupten mußte.
    Am anderen Ende der Stallgasse wurde das Tor zum Hof aufgestoßen, Simon, in Begleitung von Hannes Horbach , dem Reitlehrer des Internats, kam herein und hielt nach Bille Ausschau. Wie immer waren die beiden jungen Männer in ein Gespräch über Methoden der sanften Pferde-Erziehung vertieft.
    „Du weißt, im Prinzip stimme ich mit dir überein“, sagte Simon, „aber wenn du ein Grand-Prix-Pferd unter dem Sattel hast, mußt du schon hin und wieder fester hinlangen. Da ist auch mal ein bißchen militärische Disziplin gefordert.
    „Ich glaube, das siehst du falsch“, antwortete Bille für Hannes. „Wenn du ein Pferd mit der Tellington -Jones-Methode so weit gebracht hast, auch schwierigere Aufgaben spielerisch und mit Freude zu lernen, kannst du dir die militärische Disziplin sparen, da bin ich sicher.“
    „Den Beweis müßt ihr mir erst mal erbringen“, widersprach Simon. „Dann lasse ich mich gern überzeugen.“
    „Machen wir. Stimmt’s, Hannes?“
    „Ich kann es kaum erwarten!“
    „He, ich hab eine Idee!“ rief Bille aus. „Was haltet ihr davon, wenn wir alle zusammen in die Pizzeria gehen und das Wochenende dort beschließen?“
    Wie aus dem Boden gewachsen, standen plötzlich Mirko, der Reitlehrer und Leiter des Wedenbrucker Reitclubs, und seine beiden Helferinnen Anke und Rita in der Stallgasse. Aus der hintersten Box, aus der Sattelkammer und der Futterkammer schoben sie sich heran.
    „Hat da einer was von Pizzeria gesagt? Tolle Idee!“ lobte Rita. „Ich nehme an, du hast auch uns gemeint?“
    „Na klar! Je mehr wir sind, desto gemütlicher wird es.“
    „Pizzeria! Nun hör sich einer das an!“ neckte Simon seine Freundin. „Und vor drei Stunden hat sie geschworen, heute

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