Ein prickelndes Spiel (German Edition)
wieder ins Bett und die Kondome ausprobieren, die sie vorsorglich in der kleinen Drogerie an der Ecke besorgt hatte.
“Was wolltest du denn beweisen?”, fragte Alex.
Nicole griff nach dem Kaffeebecher und trank einen großen Schluck. “Dass ich freiwillig hier bin. Dass mich keiner zu etwas zwingen kann, was ich nicht will.”
Sie beugte sich vor und zog den Reißverschluss der Tragetasche auf. Devil sprang sofort heraus, sah sich kurz um und ging dann los, um sein neues Zuhause zu erforschen. Da er die letzten Tage in der engen Wohnung von Nicoles Freundin Danika verbracht hatte, war Kater froh, wieder mehr Platz zu haben.
Nicole wusste noch nicht genau, was sie von Alex’ Loftwohnung halten sollte. Sie sah sich in den hohen Räumen um. Wer die letzte Renovierung vorgenommen hatte, hatte einen ausgesprochen schlechten Geschmack gehabt. Die Wände, die Decke, die Balken, alles war mit billiger schwarzer Farbe übergepinselt, die an manchen Stellen schon wieder abblätterte.
Auch wenn Schwarz ihre Lieblingsfarbe war, das war einfach zu viel des Guten. Alles wirkte düster und freudlos, und Nicole hätte sich nicht gewundert, wenn Graf Dracula selbst irgendwo aufgetaucht wäre.
“Was … wer ist das denn?”
“Das ist Devil.”
Der furchtlose Kater sprang auf einen alten Sessel, drehte sich ein paar Mal um die eigene Achse und ließ sich schließlich mitten auf der Sitzfläche nieder.
“Ich bin allergisch gegen Katzen.”
“Wirklich?” Nicole sah ihn skeptisch an. “Tut mir leid. Devil ist immer bei mir.”
Schweigen.
“Dann wirst du hierbleiben und mir helfen”, sagte Alex schließlich.
Das war mehr eine Feststellung als eine Frage. Nicole sah sich in dem großen Raum um. “Deinen Innenarchitekten solltest du feuern.”
“Ich hatte keinen. Aber wieso gefällt dir die Farbe nicht?” Er musterte sie langsam von oben bis unten. Ihr wurde heiß. “Meine Mutter hätte liebend gern alles umgestaltet. Aber das wäre noch fürchterlicher gewesen. Stell dir die Wände in Grün und Gold vor, dazu schwere Vorhänge mit goldenen Quasten und griechische Wandmalereien.”
Nicole schwieg. Eins musste man ihm lassen, er setzte sie nicht unter Druck. Zwar hatte er sie in Baltimore festgenommen und später hier an sein Bett gefesselt, aber er ließ ihr Zeit. Zumindest bei der Beantwortung seiner Fragen. “Ich würde sagen, wir versuchen einander zu helfen”, sagte sie schließlich.
Alex stellte den Kaffee auf den Tresen und kam auf Nicole zu. Links von ihnen führte eine Treppe mit schwarzem Handlauf in den oberen Teil des Lofts. Von dort aus hatte man einen guten Blick in den unteren Teil. “Und was hast du davon?”, fragte Alex leise. “Ich meine, abgesehen davon, dass du noch ein bisschen länger deine Freiheit genießen kannst?”
Nicole machte ein entschlossenes Gesicht. “Ich will den Kerl hinter Gitter bringen, der Schuld daran ist, dass mein Vater im Gefängnis sitzt.”
Nicole würde also mitmachen.
Doch schon zwei Stunden später wusste Alex nicht mehr so genau, ob er sich darüber freuen sollte, denn sie schien unter Zusammenarbeit etwas ganz anderes zu verstehen als er. Er war alles mit ihr durchgegangen, hatte ihr eine Menge Hintergrundinformationen gegeben, hatte es aber nur schwer ertragen, dass sie ihn alle fünf Sekunden mit einer Frage unterbrach. Dabei war das Hauptproblem nicht die Frage selbst, sondern die Tatsache, dass er immer wieder gezwungen war, ihr in das hübsche Gesicht und auf den verlockenden Mund zu blicken. Und dann Schwierigkeiten hatte, sich auf die eigentliche Aufgabe zu konzentrieren.
So konnte ihre Zusammenarbeit nicht klappen. Wahrscheinlich war seine ursprüngliche Idee, sie ans Bett zu fesseln, gar nicht so schlecht gewesen. Zumindest hätte er dann genug Zeit, sich diese verdammten Kondome zu besorgen.
Er ging schneller die Houston Street hinunter, um mit ihr Schritt zu halten. Vielleicht sollte er lieber zurückbleiben, denn dann konnte er sie von hinten beim Gehen beobachten. Die Art und Weise, wie sich der dünne schwarze Stoff über dem kleinen festen Po und den schlanken Schenkeln hin- und herschob, konnte jeden Mann um den Verstand bringen.
Nicole Bennett war ihm ein Rätsel. Sicher, ihr Vater saß im Gefängnis, aber sie hatte Alex noch nicht gesagt, in welcher Form der Schwarze Mann darin verwickelt war. Sie gab überhaupt wenig von sich preis. Das sei auch nicht weiter wichtig, hatte sie gemeint. Hauptsache, sie fassten den Kerl.
Ihm
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