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Ein prickelndes Spiel (German Edition)

Ein prickelndes Spiel (German Edition)

Titel: Ein prickelndes Spiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tori Carrington
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denn die Besuche seiner Schwester konnte er an einer Hand abzählen. Normalerweise trafen sie sich bei den Eltern oder telefonierten miteinander. Also musste schon etwas ganz Besonderes los sein, und er dachte plötzlich an das, was Nicole ihm über Athena erzählt hatte.
    “Hast du mal eine Minute Zeit für mich, großer Bruder?”
    Im Grunde nicht, aber das musste jetzt wohl sein. “Ich muss nur eben schnell telefonieren.” Er drehte sich um und ging in Richtung Küche. “Komm rein.”
    Er konnte die Privatdetektivin weder per Festnetz noch auf ihrem Handy erreichen. Es war zum Auswachsen.
    “Schwierigkeiten?”, fragte Athena.
    “Was?” Erst jetzt erinnerte sich Alex, dass er nicht allein war. Athena hatte auf dem Stuhl Platz genommen, auf dem Nicole heute Morgen beim Frühstück gesessen hatte. War das wirklich erst ein paar Stunden her, dass sie da wie ein glücklich verheiratetes Paar miteinander geflirtet hatten?
    “Sind das Bettlaken?” Sie zeigte auf den Mülleimer, dessen Deckel nicht ganz schloss, weil noch ein Lakenzipfel heraushing.
    “Was ist los, Athena?”
    “Willst du mir nichts anbieten? Kaffee? Wasser? So oft komme ich doch auch wieder nicht.”
    Alex machte die Kühlschranktür auf und warf Athena eine Dose Bier zu. “Nun rede schon.”
    Sie verzog verärgert das Gesicht. “Oh, vielen Dank, Alex. Das ist sehr aufmerksam. Mom wäre stolz auf dein gutes Benehmen.”
    Das brachte ihn auf einen Gedanken. “Kommst du wegen Moms Schmuck?”
    “Das weißt du bereits?”
    Er nickte. “Ja, Mom hat mich angerufen.”
    “Mom?”
    Er sprang auf. “Wenn du immer nur alles wiederholst, was ich sage, dann sollten wir die Unterhaltung lieber abbrechen.” Er lehnte sich gegen den Tresen. “Geht es hier um … deine …”
    Athena sah ihn abwartend an.
    “Na ja, da du nie einen Freund nach Hause gebracht hast, könnte es doch sein, dass du …”
    “Na, spuck es aus!”
    “Was?”
    “Dass du meinst, ich sei lesbisch. Warum fällt es dir so schwer, das Wort auszusprechen?”
    “Tut es ja gar nicht. Ich bin nur nicht gewohnt, diesen Begriff im Zusammenhang mit meiner Schwester zu benutzen.”
    Athena blickte nachdenklich auf die Bierdose. “Ich weiß. Mom kriegt die Krise, wenn ich es ihr erzähle.” Sie sah hoch. “Aber deshalb bin ich nicht hier. Ich bin zwar froh, dass du es weißt, und ich mache daraus kein Geheimnis. Aber ich gehe damit auch nicht hausieren. Da ich nicht erwarte, dass Jane und ich zum Weihnachtsessen eingeladen werden, hat es auch keine Eile.”
    Alex musterte sie ernst. “Weshalb bist du dann hier?”
    “Um zu überlegen, was wir zu Mom und Dads fünfunddreißigsten Hochzeitstag machen. Ich dachte, das wüsstest du.”
    Alex schüttelte verwirrt den Kopf. “Was hat denn der Hochzeitstag mit Moms Schmuck zu tun?”
    Athena sah ihn an, als habe er gerade den Verstand verloren. “Den Schmuck habe ich zum Juwelier gebracht, damit er gereinigt werden kann. Außerdem müssen die Perlen neu geknotet werden. Das ist doch Teil unseres Geschenks.”
    Alex musste sich am Tresen festhalten. “Was, du hast den Schmuck an dich genommen?” Er war kreidebleich geworden.
    “Aber natürlich, wer denn sonst.” Sie drehte sich zu ihm um und starrte ihm ins Gesicht. “Oh Alex, nein! Du hast doch nicht geglaubt, dass Nicole …?”
    “Was sollte ich denn sonst glauben? Mom rief mich heute völlig aufgelöst an, ihr Schmuck sei gestohlen worden. Vor zwei Tagen habe sie ihn das letzte Mal gesehen. Und die einzige Fremde, die in der Zwischenzeit in dem Haus war, war …”
    Athena schlug sich an die Stirn. “Hast du Nicole etwa auf den Kopf zugesagt, sie habe den Schmuck gestohlen?”
    Er nickte langsam.
    “Oh Alex, was hast du dir denn dabei gedacht?” Sie stand auf und ging erregt in der kleinen Küche hin und her.
    “Warum hast du mir denn bloß nichts davon gesagt?”
    Sie blieb stehen und stemmte die Fäuste in die Taille. “Oh nein, diesen Schuh ziehe ich mir nicht an, großer Bruder. Schon die ganze letzte Woche wollte ich mit dir darüber reden, aber du hast ja nie Zeit gehabt.” Sie wandte sich zum Fenster um. “Wie kommst du denn auf die Idee, Nicole könnte so etwas tun?”
    “Das geht dich nichts an.”
    “Warum denn nicht? Bin ich nicht deine Schwester?”
    Alex trat neben sie. “Nicole ist eine professionelle Diebin, Athena. Damit verdient sie sich ihren Lebensunterhalt. Und am liebsten stiehlt sie wertvollen Schmuck.” Er erwähnte nicht, dass sie sich auf

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