Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Prinz wie aus 1001 Nacht

Ein Prinz wie aus 1001 Nacht

Titel: Ein Prinz wie aus 1001 Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Graham
Vom Netzwerk:
…“, sagte er tonlos.

5. KAPITEL
    „Du brauchst doch nicht so einen Aufstand darum zu machen!“, hörte sich Kirsten viel mutiger sagen, als sie sich fühlte. Sie saß jetzt aufrecht in die zerknüllten Kissen zurückgelehnt und hatte die Bettdecke bis unter das Kinn gezogen.
    „Muss ich nicht?“, sagte Shahir und maß sie mit einem kühlen Blick. Seine Miene war wieder so streng und unnachgiebig, wie sie es schon einige Male an ihm beobachtet hatte.
    „Nein, musst du nicht“, gab sie unbehaglich zurück. „Es war doch nur eine kleine Lüge um …“
    „Oh nein! Es war nichts in der Art!“, schnitt er ihr das Wort ab, warf die Bettdecke zurück und verließ das Bett. „Ich sagte, ich würde dich nicht anrühren, wenn du Jungfrau wärst – und du hast mich angelogen. Das war eine arglistige Täuschung und zudem unfair.“
    Durch den Anblick seines muskulösen Körpers abgelenkt, spürte Kirsten plötzlich heiße Röte in sich aufsteigen.
    „Aber es war meine freie Wahl“, murrte sie leise.
    „Meine freie Wahl war es aber nicht, dir die Unschuld zu nehmen. Es war eine Verletzung meiner Prinzipien“, sagte er streng. Dann verschwand er im angrenzenden Bad, ohne Kirsten noch eines Blickes zu würdigen.
    Erst als sie das Rauschen der Dusche hörte, lockerte Kirsten ihren Griff um die Bettdecke. In ihren Augen standen Tränen, und ihr Hals fühlte sich ganz rau an. Sie hatte einen Fehler gemacht. Und die Strafe dafür ereilte sie schneller als erwartet. Sie hatte ihre Unschuld einem Mann geschenkt, der sie gar nicht wollte und der nicht einmal auf den Gedanken kam, dass es als Geschenk für ihn gedacht war, weil sie ihn für etwas ganz Besonderes hielt.
    Und was war daraus geworden? Kirsten seufzte leise auf.
    Jetzt lag sie hier wie eine arme Sünderin, sehnte sich nach Wärme, Bestätigung und vielleicht etwas Leidenschaft, während Shahir sie wie eine Verbrecherin behandelte. Er nannte sie eine Lügnerin und fühlte sich durch ihr Geschenk persönlich beleidigt.
    Als Shahir in einem dunklen Anzug das Schlafzimmer betrat, wirkte er so elegant und unantastbar wie immer.
    Kirsten warf ihm einen sehnsüchtigen Blick zu, bevor sie sich auf das Fußende des Bettes konzentrierte. „Tut mir leid, dass ich dich belogen habe, aber ich habe einfach nicht darüber nachgedacht, was ich tue“, gestand sie kleinlaut. „Jetzt wünschte ich, ich hätte dir die Wahrheit gesagt …“
    Shahirs düsterer Blick hellte sich zwar eine Spur auf bei diesem Bekenntnis, doch er war entschlossen, daran festzuhalten, dass er Unaufrichtigkeit niemals dulden würde. Denn wenn Kirsten, wie er es geplant hatte, eine längere Gastrolle in seinem Leben einnehmen würde, war das eine Lektion, die sie ein für alle Mal lernen musste.
    „Lügen zerstören das Vertrauen zwischen zwei Menschen“, dozierte er nüchtern. „Was glaubst du, wie lange es dauern wird, bis ich deinen Worten wieder trauen kann?“
    Kirsten hörte ihm gar nicht zu. Nachdem sie nun schon einmal angefangen hatte, Reue darüber zu zeigen, dass sie Shahir belogen hatte, empfand sie inzwischen heftige Scham und bedauerte zutiefst, überhaupt mit ihm geschlafen zu haben.
    „Ich wünschte, das alles wäre nicht passiert …“
    „Wir sind doch keine Kinder mehr, Kirsten. Wir beide haben es gewollt und zugelassen, dass es passiert.“
    „Jetzt streu doch nicht noch Salz in die Wunde! Was zwischen uns passiert ist, war der größte Fehler meines Lebens …“
    „Wir tragen beide Schuld daran“, versuchte Shahir Kirsten, vor allem aber sich selbst, zu überzeugen. Angesichts ihrer heftigen Selbstanklagen begann er sich langsam unbehaglich zu fühlen. Tatsache war, dass er verrückt nach dieser Frau war. Deshalb wäre es auch so etwas wie eine Lüge, würde er jetzt sein Schulbewusstsein überbetonen.
    „Und manchmal kann sogar ein offensichtlicher Fehler zu einer durchaus positiven Entwicklung führen.“
    „Ich wüsste nicht wie …“ Fest in die leichte Decke gewickelt, schwang Kirsten vorsichtig die Beine über die Bettkante und wünschte, sie könnte sich einfach in Luft auflösen, um der inzwischen quälenden Intimität von Shahirs Schlafzimmer entfliehen zu können. Warum war sie nicht einfach verschwunden, solange er noch im Bad war?
    Ungelenk bückte sie sich, um ihre Kleider aufzuheben. Stück für Stück ein weiterer Stachel für ihr angeschlagenes Selbstwertgefühl. Wie hatte sie nur so einfach jegliche moralischen Werte über Bord werfen können, die

Weitere Kostenlose Bücher