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Ein Prinz wie aus 1001 Nacht

Ein Prinz wie aus 1001 Nacht

Titel: Ein Prinz wie aus 1001 Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Graham
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Kontrast zu ihrer ansonsten porzellanweißen Haut stand. Das Zusammenleben mit ihrem Vater musste für Kirsten nahezu unerträglich sein, und sie befand sich zweifellos in einer akuten Notlage, aus der ihr herausgeholfen werden musste.
    Doch selbst wenn Angus Ross seiner Tochter erlauben würde, im Dienstbotentrakt des Schlosses zu wohnen, war damit immer noch nicht sichergestellt, dass der jähzornige alte Mann sie auch tatsächlich in Ruhe ließ.
    Shahir bezweifelte es jedenfalls ernsthaft.
    „Ich weiß, dass das Unsinn ist“, sagte er ruhig. „Sie können mir nicht in die Augen sehen und mich anlügen.“
    Die leichte Berührung fühlte sich für Kirsten wie ein Streicheln an, trotzdem versteifte sie sich automatisch, als Shahir seine Hand ausstreckte. Bisher hatte sie nicht gewusst, dass ein Mann überhaupt so sanft sein konnte. Kirsten fühlte einen wohligen Schauer über ihren Rücken rinnen. Seine Anteilnahme, sein Interesse an ihrem Schicksal wirkten auf sie wie ein berauschendes Getränk.
    Er war ihr so nah, dass sie den dezenten und überraschenderweise sehr vertrauten Duft seiner Haut wahrnehmen konnte. Herb und frisch. Vielleicht eine Seife? Oder ein teures Rasierwasser? Momentan war dies das Einzige, worauf sie sich konzentrieren konnte – Shahirs verführerischer Duft, der sie unwiderstehlich anzog, sodass sie am liebsten noch viel näher an ihn herangerückt wäre.
    „Ich lüge nie …“, murmelte sie mit belegter Stimme und fühlte sich schrecklich verlassen, als er seine Hand daraufhin zurückzog.
    „Sie sind verletzt worden, und das ist unter keinen Umständen zu akzeptieren. Niemand hat das Recht, Ihnen derartige Verletzungen zuzufügen, auch kein Elternteil. Ich muss die Wahrheit wissen“, beharrte Shahir. „Wenn Sie mir nicht vertrauen, kann ich Ihnen auch nicht helfen.“
    „Sie können mir sowieso nicht helfen!“, stieß Kirsten, am Ende ihrer Beherrschung, ungewollt heftig hervor.
    „Da täuschen Sie sich“, gab Shahir scheinbar gelassen zurück. Nur rigoroses Training als königlicher Thronfolger hielt ihn davon zurück, die weinende junge Frau in seine Arme zu schließen und ihren Kopf tröstend an seine Brust zu ziehen. „Dies hier ist nicht der richtige Ort für ein derartiges Gespräch“, presste er zwischen zusammengepressten Lippen hervor.
    „Wir können genauso gut hier wie irgendwo anders reden!“, beharrte Kirsten in ihrer Bedrängnis störrisch.
    Wortlos legte Shahir eine Hand auf ihren Rücken und dirigierte sie in Richtung einer Tür, die am Ende der Galerie lag. Hinter dieser massiven Barriere aus dunklem Mahagoni lagen, wie Kirsten inzwischen wusste, seine privaten Gemächer. Dort würde es unter Garantie niemand wagen, sie zu stören.
    Shahirs persönliche Leibwache, die jedes Mal schrecklich nervös darauf reagierte, wenn ihr Herr und Gebieter sich ihrer Obhut entzog, begrüßte seine Rückkehr mit sichtbarer Erleichterung. Shahir geleitete Kirsten an ihnen vorbei in ein riesiges Wohnzimmer.
    „Jetzt kommen Sie erst einmal zur Ruhe, und dann erzählen Sie mir, was gestern passiert ist.“
    „Das kann ich Ihnen nicht erzählen“, flüsterte sie unglücklich und versuchte, sich von ihm abzuwenden, doch Shahir zog sie zu sich heran und strich ihr beruhigend übers Haar.
    „Loyalität der Familie gegenüber ist an sich eine lobenswerte Einstellung, doch in diesem Fall geht es einzig und allein um Ihre persönliche Sicherheit. Was gestern mit Ihnen geschehen ist, kann sich jeden Tag wiederholen, und dabei könnten Sie noch schwerer verletzt werden.“
    „Aber es war mein eigener Fehler …“, brachte sie erstickt hervor.
    „Wie können Sie die Schuld daran tragen?“
    „Wenn … wenn ich es zugelassen hätte, dass Sie Bruno Judd von hier verscheucht hätten, wäre das alles nicht passiert! Doch ich war verärgert über Ihre Einmischung, weil ich der Meinung war, dass Sie das Ganze nichts anging …“ In Kirstens smaragdgrünen Augen funkelten Tränen der Reue.
    „Schhh …“, machte Shahir und murmelte noch etwas auf Arabisch. Kirsten mit sich ziehend, ging er auf ein Sofa zu, auf dessen Lehne er sich niederließ, ohne ihre Hand loszulassen. „Machen Sie sich keine unsinnigen Vorwürfe“, bat er sanft. „Aber wie passt denn nun der Fotograf in die Geschichte?“
    „Dieser dumme Kerl hat meine Adresse herausgefunden und sich wohl eingebildet, meinen Vater überzeugen zu können, dass nichts Schlimmes an den Modefotos sei, die er von mir machen

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