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Ein Prinz wie aus dem Maerchen

Ein Prinz wie aus dem Maerchen

Titel: Ein Prinz wie aus dem Maerchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Graham
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Leider
habe ich zum Thema 'Scheidung' keine guten Neuigkeiten für
dich."
    "Inwiefern?"
Der Anblick seines nackten Körpers weckte prompt ihre Sehnsucht.
    "Vor
einiger Zeit wurden dazu diskrete Erkundigungen eingeholt, die
letztlich zu einer offenen Debatte zwischen den höchsten
Richtern führten. Ich habe heute einiges gelernt, was ich vorher
nicht wusste. Keiner meiner Vorfahren hat je die Scheidung verlangt.
Daher gibt es für die Herrscher von Jumar keine Möglichkeit,
sich scheiden zu lassen – kein Gesetz, keine Chance",
fügte er seufzend hinzu.
    "Und
was ist mit der Sitte, dreimal 'Ich verstoße dich' in alle
Himmelsrichtungen zu sagen, von der du mir erzählt hast?"
    "Das
muss vor einem der obersten Richter erfolgen und gilt nur für
meine Untertanen, aber nicht für mich. Als ich dir an unserem
Hochzeitstag in meiner Wut diesen Unsinn an den Kopf warf, war ich
mir dessen nicht bewusst. Ich war so zornig, dass ich kaum wusste,
was ich sagte", räumte Tariq reumütig ein.
    "Du
musst doch imstande sein, eine Scheidung durchzusetzen."
    "Wahrscheinlich
könnten die Juristen einen Weg finden, mir die Scheidung zu
gestatten, wenn ich außerhalb der Gesetze unseres Landes stehen
würde, aber …", er sah sie eindringlich an, "…
ich will keine Scheidung."
    Faye
traute ihren Ohren kaum. "O doch, die willst du –
zumindest wolltest du sie, als du diese diskreten Nachforschungen
angestellt hast."
    "Du
irrst dich. Mein Vater hatte diese Frage einige Monate vor seinem Tod
aufgeworfen."
    "Dein
Vater?"
    "Ich
hatte keine Ahnung, dass er mit dem Gedanken spielte, sich von Rafis
Mutter zu trennen, aber offenbar war es so. Erst Latif hat mich heute
Abend darüber aufgeklärt." Tariq hatte sich ein
Handtuch um die Hüften geschlungen und legte Faye die Hände
auf die Schultern. "Ich sage es noch einmal: Ich will keine
Scheidung. Würdest du mir jetzt bitte zuhören?"
    "Wir
können nicht zusammenbleiben, also werde ich nach Hause fliegen.
Der juristische Kram kann später geregelt werden, meinetwegen
auch nie. Mir ist es wirklich egal!"
    "Bist
gestern warst du hier glücklich, Faye. Es gibt keinen Grund,
warum du es nicht wieder sein solltest."
    "Möchtest
du vielleicht, dass ich weiter deine Geliebte spiele?"
    "Da
du es bei mehreren Gelegenheiten in jüngster Vergangenheit
sichtlich genossen hast, dich für meine Geliebte zu halten,
kannst nur du diese Frage beantworten."
    Errötend
riss sie sich los und ging zurück ins Schlafzimmer.
    "Ich
habe dich gern und will dich nicht verlieren, aber meine Geduld ist
bald erschöpft."
    "Genau
wie meine Geduld, als du mich für die angebliche Erpressung
verantwortlich gemacht hast, die all den Ärger zwischen uns
verursacht hat."
    "Ich
habe aufgehört, dich zu beschuldigen", erwiderte Tariq. "Du
sagtest einmal, du hättest dir mehr als alles andere auf der
Welt gewünscht, meine Frau zu sein, weil du mich liebtest.
Innerhalb weniger Stunden habe ich dir verziehen und meine Bitterkeit
restlos abgeschüttelt. Glaubst du, ich hätte kein Herz?
Glaubst du, ich hätte deine Aufrichtigkeit nicht gespürt?"
    Faye
mochte nicht an all die schrecklichen Dinge erinnert werden, die sie
im Überschwang der Gefühle geäußert hatte. "Du
hast mir die Erpressung verziehen?"
    "Weil
ich vorgehabt hatte, dich auf jeden Fall zu heiraten, bevor dein
Stiefvater sich einmischte. Das war nicht das größte
Problem."
    Sie
war wie betäubt. Tariq hatte sie heiraten wollen, bevor Percy
versucht hatte, ihn zu erpressen? "Trotzdem hast du mir nicht
vertraut", beharrte sie. "Ich habe jedes Recht, dich zu
verlassen."
    "Welches
Recht? Denk an Rafi, dessen Liebe du ebenfalls gewonnen hast und der
einen weiteren schweren Verlust in seinem Leben wesentlich schlechter
verkraften kann als ich", konterte er. "Bevor du deine
Sachen packst, gehst du zu ihm und erklärst ihm, warum du
abreist, nachdem du ihm beigebracht hast, dich zu lieben. Ich will
damit nämlich nichts zu tun haben!"
    Als
er mit verächtlicher Miene ins Ankleidezimmer hinüberging,
fiel jegliche Rachsucht von Faye ab. Zitternd sank sie aufs Bett. Wie
in einem Film liefen die Ereignisse der letzten vierundzwanzig
Stunden vor ihrem geistigen Auge ab. Sie hatte ihn ignoriert, als er
an ihrem Krankenhausbett gesessen hatte. Während sie sich wie
ein schlecht erzogenes Kind aufgeführt hatte, hatte er die
Schuld an dem Unfall auf sich genommen. Er hatte den stolzen Kopf
gesenkt und sie um Vergebung gebeten. Aber sie hatte in diesem Bett
gelegen und ihre

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