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Ein Prinz wie aus dem Maerchen

Ein Prinz wie aus dem Maerchen

Titel: Ein Prinz wie aus dem Maerchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Graham
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ernst nahm, war es durchaus
möglich, dass er ihre Bedürfnisse über die eigenen
stellte.
    Obwohl
er zweifellos ein eigenes Kind brauchte, um die Thronfolge zu
sichern, schützte er Faye vor einer Schwangerschaft. Diese
Tatsache verunsicherte sie. Vielleicht vertraut er mir noch nicht
genug, überlegte sie. Ihre vermeintliche Bereitschaft, die
Kinder im Stich zu lassen, hatte vermutlich seine Meinung über
sie beeinflusst. Wahrscheinlich wollte er sich zuerst vergewissern,
dass ihre Ehe ein Erfolg war, bevor er das Gespräch auf
gemeinsame Kinder brachte.
    Auf
einmal fiel Fayes Blick auf Tariq, der mit Majida redete. Es behagte
ihr gar nicht, ihn in Gesellschaft der anderen Frau zu sehen. Welche
clever ersonnenen Gemeinheiten mochte seine Cousine ihm wohl
einflüstern? Angeblich waren Männer ja für solche
Manipulationen empfänglich. Als Faye wieder in die Richtung
blickte, schlüpfte Majida gerade mit mürrischem Gesicht aus
der Tür.
    Auf
der Heimfahrt zur Muraaba nahm Tariq Fayes Hand und küsste
beinahe andächtig ihre Fingerspitzen. "Du warst wundervoll.
Ich bin sehr stolz auf dich."
    Sie
lächelte geschmeichelt. "Solange die Leute nicht erwarten,
dass ich in die Fußstapfen deiner Mutter trete … Dann
wäre ich nämlich sicher eine Enttäuschung."
    "Bist
du deshalb so schweigsam gewesen?" Als sie zögernd nickte,
lachte er leise. "Meine Mutter war eine ungewöhnliche Frau,
aber keine Heilige. Sie war zu aggressiv, wenn sie sich etwas in den
Kopf gesetzt hatte, und hat oftmals die Menschen mit ihrer
unverblümten Art schockiert. Dank ihrer angeborenen
Warmherzigkeit wurde ihr stets verziehen. Du hast die gleichen
Tugenden, ohne danach zu streben, die Welt über Nacht zu
ändern."
    Seine
Ehrlichkeit rührte Faye, und allmählich kehrte ihre
Zuversicht zurück.
    "Meine
Cousine Majida wird dich nicht mehr belästigen", fügte
er lässig hinzu. "Ich war sehr verärgert, als ich
hörte, wie sie mit dir geredet hat."
    Sie
errötete. "Du hast es gehört?"
    "Ich
habe gelauscht, und zwar nicht zufällig. Mir war inzwischen
längst klar, dass nur Majida dich in unserer Hochzeitsnacht
derart hatte beleidigen können. Ich kenne meine Verwandten durch
und durch. Bloß Majida konnte darüber unglücklich
sein, dass ich auf einmal eine junge schöne Frau präsentierte,
denn der Rest meiner Familie wollte mich unbedingt verheiratet
sehen."
    "Ich
glaube, sie hat sich für eine passendere Braut gehalten."
Faye seufzte.
    "Hochzeiten
zwischen Cousins ersten Grades sind in arabischen Ländern
üblich, aber in meiner eigenen Familie wird diese Praxis
abgelehnt."
    "Also
selbst wenn du sie hättest heiraten wollen, wäre es dir
nicht möglich gewesen."
    "Nein,
auf diesem Gebiet hatte ich immer die freie Wahl. Majida hat eine
hohe Meinung von sich und war eifersüchtig. Von nun an wird sie
jedoch darauf achten, dich mit dem angemessenen Respekt zu
behandeln."
    "Du
hättest dich wirklich nicht einmischen müssen."
    "O
doch. Als ich sah, wie du wie ein kleines Mädchen mit großen,
traurigen Augen dagestanden und keinerlei Anstalten gemacht hast,
dich zu wehren, dachte ich: 'Typisch Frau'."
    "Wie
meintest du das?" fragte sie empört.
    "Siehst
du, was ich meine? Du bist schon bereit, mich anzuschreien. Du hast
einen ungeheuren Kampfgeist, trotzdem hast du Majida nicht
zurechtgewiesen."
    "Ich
wollte lediglich würdevoll sein", verteidigte sie sich.
    Tariq
legte den Arm um sie und zog sie an sich. "Ich weiß, aber
ich war außer mir, als du ihre Bosheiten geschluckt hast. Du
hättest ihr wenigstens die kalte Schulter zeigen und weggehen
können. Glücklicherweise wird dir so etwas nie wieder
passieren. Ich entschuldige mich für die Unhöflichkeit
meiner Cousine."
    "Es
war nicht dein Problem." Faye schmiegte sich an ihn und atmete
tief seinen unverwechselbaren Duft ein. Er mochte sie vielleicht
nicht lieben, aber er sorgte sich um sie.
    Das
Autotelefon summte. Mit einem ungeduldigen Seufzer griff Tariq nach
dem Hörer. Sie merkte sofort, dass er sich anspannte, und
richtete sich ängstlich auf.
    "Was
ist los?" fragte sie, nachdem er aufgelegt hatte. "Ist
etwas mit den Kindern?"
    "Nein",
versicherte er. "Allerdings solltest du deine Kräfte
sammeln und dich auf deine Würde besinnen – du wirst es
brauchen. Offenbar haben unsere beiden Familien diesen Tag gewählt,
um uns in Verlegenheit zu bringen."
    "Entschuldige,
ich …"
    "Dein
Stiefvater erwartet uns in der Muraaba. Latif, der den Umgang mit
gekrönten Häuptern Europas gewöhnt

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