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Ein Profi. Stories vom verschütteten Leben

Ein Profi. Stories vom verschütteten Leben

Titel: Ein Profi. Stories vom verschütteten Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Bukowski
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Sie leider auffordern, Ihr Zimmer umgehend zu räumen. « Einmal passierte es mitten am Nachmittag. Der Streit war vorüber, wir fegten die Glasscherben zusammen, steckten die leeren Flaschen in Müllsäcke, kippten die Aschenbecher aus, legten uns schlafen, wachten auf, und ich ritt gerade auf ihr, als ich hörte, wie sich ein Schlüssel in der Tür drehte. Ich war so überrascht, daß ich einfach weiterpumpte. Und dann stand er da, der kleine Hausverwalter, ungefähr 45, kein Haar außer vielleicht um seine Ohren und Eier herum, und er sah die Dame an, die platt unter mir lag, und er kam her und zeigte auf sie: »SIE – Sie VERSCHWINDEN HIER!« Ich hörte auf zu pumpen, legte mich lang und sah ihn von der Seite an. Dann zeigte er auf mich. »Und SIE verschwinden auch!« Er drehte sich um, ging aus der Tür, machte sie leise hinter sich zu und ging den Flur runter. Ich warf die Maschine wieder an, und wir schoben noch eine gute Nummer zum Abschied.
    Jedenfalls, da war ich nun, in dem grünen Hotel, in dem verblichenen grünen Hotel, und ich war da mit meinem Koffer voll Lumpen, gerade mal solo, aber ich hatte das Geld für die Miete, war nüchtern, und ich hatte ein Zimmer zur Straße hin, 3. Etage, Telefon draußen im Flur direkt neben meiner Tür, Kochplatte am Fenster, großes Waschbecken, kleiner eingebauter Kühlschrank, ein paar Stühle, ein Tisch, Bett und das Bad am Ende des Flurs. Das Gebäude war zwar sehr alt, aber sie hatten einen Fahrstuhl. Es war einmal ein Laden mit Klasse gewesen. Jetzt wohnte ich drin. Als erstes besorgte ich mir eine Flasche, und nach einem Drink und nachdem ich zwei Kakerlaken erlegt hatte, fühlte ich mich schon wie zuhause. Dann ging ich ans Telefon und versuchte eine Lady anzurufen, von der ich annahm, sie würde mir vielleicht helfen, aber sie war nicht da. Offensichtlich half sie gerade einem anderen.
2
    Gegen 3 Uhr morgens klopfte es an die Tür. Ich zog meinen zerfledderten Bademantel an und machte auf. Eine Frau stand da, ebenfalls im Bademantel. »Yeah?« sagte ich. »Yeah?«
    »Ich bin Ihre Nachbarin. Ich heiße Mitzi. Wir wohnen auf der gleichen Etage. Ich hab Sie heute gesehen, wie Sie telefoniert haben.«
    »Yeah?« sagte ich.
    Dann zeigte sie mir, was sie bis dahin hinter ihrem Rücken versteckt hatte. Es war ein halber Liter Whisky, guter Whisky.
    »Kommen Sie doch rein«, sagte ich.
    Ich spülte zwei Gläser aus, machte die Flasche auf. »Pur oder mit Wasser?«
    »So zwei Drittel Wasser.«
    Über dem Waschbecken war ein kleiner Spiegel, da stellte sie sich davor und drehte sich Lockenwickler in die Haare. Ich gab ihr ein Glas und setzte mich aufs Bett.
    »Ich hab Sie im Flur gesehen. Hab gleich auf den ersten Blick gesehen, daß Sie ein netter Mensch sind. Ich seh so was. Manche von den Männern hier sind nicht so nett.«
    »Man sagt allgemein, ich sei ein schlimmer Kerl.«
    »Das glaube ich nicht.«
    »Ich auch nicht.«
    Ich trank mein Glas aus. Sie hatte an ihrem erst ein bißchen genippt. Ich goß mir nach. Wir unterhielten uns über belanglose Dinge. Ich genehmigte mir einen dritten Drink. Dann stand ich auf und stellte mich hinter sie.
    »OOOOOOh! Sie dummer Junge!«
    Ich machte ihr mit meinem Ding eine Delle ins Hinterteil.
    »Autsch! Sie sind ja doch ein schlimmer Kerl!«
    Sie hielt einen Lockenwickler in der Hand. Ich zog sie zu mir hoch und küßte diesen dünnen kleinen Altweibermund. Er war weich und offen. Sie war soweit. Ich gab ihr das Glas in die Hand, führte sie zum Bett, setzte sie drauf. »Trink aus.« Das tat sie. Ich ging an den Tisch und machte ihr einen neuen Drink. Ich hatte unter meinem Bademantel nichts an. Er fiel vorne auseinander, und das Ding ragte heraus. Gott, bin ich eine Drecksau, dachte ich. Ich zieh eine Schmierenkomödie ab. Ich bin in einem Film. In einem Familienfilm der Zukunft. Anno Domini 2490. Ich mußte mich beherrschen, um nicht über mich zu lachen, während ich mit diesem stupiden Bolzen da herumlief. Oder er mit mir. Eigentlich wollte ich ja nur den Whisky. Ein Schloß in den Bergen wollte ich. Eine Sauna. Alles, nur nicht das hier. Wir saßen da mit unseren Drinks. Ich küßte sie noch einmal, rammte ihr meine zigarettenkranke Zunge in den Hals. Ich kam wieder hoch und schnappte nach Luft. Ich machte ihr den Bademantel auf, und da waren ihre Brüste. Sie hatte nicht viel, das arme Ding. Ich suchte mit meinem Mund da unten rum und erwischte eine. Sie hing lang und schlaff herunter wie ein Ballon mit ein bißchen

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