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Ein Quantum Blut - Biting the Bullet

Titel: Ein Quantum Blut - Biting the Bullet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rardin
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stecke hier gerade ziemlich in der Scheiße. Irgendwelche Vorschläge?
    Keine Antwort. Ich hatte auch nicht wirklich damit gerechnet. Die Hölle lag wahrscheinlich weit außerhalb von Raouls Netzbereich.
    Wieder ertönten Schreie, was mich dazu brachte, die Augen zu öffnen. Sie kamen nicht aus dem Publikum, sondern von der Band. Eine Gruppe von Kämpfern war von hinten auf die Bühne gestürmt. Sie waren ganz in Weiß gekleidet, inklusive der Masken, die alles außer den Augen verbargen, und griffen die Dämonen mit Waffen an, die so hell glänzten, dass man sie kaum ansehen konnte.
    Ich wünschte, Cole wäre bei mir, damit er ausdrücken konnte, was ich dachte. Er hätte eine seiner üblichen, großen Kaugummiblasen platzen lassen und mit kindlichem Staunen gesagt: »Das sind die Himmelsninjas.«
    Zwei von ihnen attackierten Uldin Beit mit geschwungenen Schwertern, auf denen immer wieder Runen aufleuchteten, als würde das Schwert selbst sprechen, während sein Träger kämpfte.

    Uldin reagierte erstaunlich gewandt, sprang von ihrem Hocker und wirbelte ihre Drumsticks wie Nunchakus. Bei jeder Drehung wuchsen die Stöcke, bis sie zwei große Schläger in der Hand hielt, aus deren runden Köpfen scharfe Spitzen hervorwuchsen. Fans von mittelalterlichen Waffen hätten sie Morgensterne genannt. Ich fand, sie sahen viel zu bösartig aus, um einen so schönen Namen zu haben.
    Zwei weitere leuchtende Krieger bedrängten Sian-Hichan. Dieses Duo trug ebenfalls Schwerter, doch diese waren gerade und wuchtiger, dazu gemacht, mehr Gewicht in den Schlag zu bringen. Sian-Hichan hob seine Gitarre über den Kopf und knallte sie auf die Bühne. Doch daraufhin flogen nicht überall Teile der Gibson herum, sondern er hatte eine Doppelaxt in der Hand, als er sie zurückzog. Und verdammt noch mal, er schwang sie wie ein Holzfäller bei einem Wettbewerb.
    Der dritte Dämon war schon gefallen, als ich zu ihm hinsah. Seine drei Gegner prügelten immer noch auf ihn ein, und zwar mit etwas, das aussah wie kleine Telefonmasten. Der Richter hatte gerade seine Peitsche entrollt, um seinen gefallenen Bandkollegen zu retten, als er selbst angegriffen wurde.
    Sein Gegner, der gebaut war wie ein Schwergewichtsboxer, schien keine Unterstützung zu brauchen oder zu wollen. Er rammte den Richter, dessen Augen daraufhin den O-Scheiße-blinzel-plopp-Tanz aufführten, der entsteht, wenn sich die Augen weiten, weil man gerade einer Naturgewalt begegnet ist. Die zwei gingen zu Boden, teilten Schläge aus und rangen um die Kontrolle über die Peitsche.
    Der weiße Kämpfer platzierte einen soliden Schlag auf der Nase des Richters. Blut spritzte, als sowohl sie als
auch der Griff des Richters um die Peitsche brachen. Der Kämpfer rollte sich weg, nun bewaffnet und offenbar sehr bewandert, was die offensiven Qualitäten von geflochtenem, mit Stahlspitzen versehenem Leder anging. Er schlug dem Richter die Peitsche in die Seite, als dieser sich abrollte, um dem Schlag auszuweichen. Er erwischte ihn auch noch am Rücken, bevor der Richter die Peitsche beim dritten Schlag abfing. Es folgte ein kurzes Tauziehen, bei dem die Peitsche zerriss.
    Der Richter heulte vor Wut, ein Geräusch, das von Uldin Beit aufgegriffen wurde, als ihre Gegner sie überwältigten, indem einer sie aufspießte und der andere ihr den halben Arm abschlug.
    Sian-Hichan hielt sich noch und kämpfte mit der hirnlosen Raserei eines Berserkers. Mit einem irren Tempo schwang er seine Axt, und ihre blutige Klinge war genauso ein Zeichen für die Wirksamkeit seiner Strategie wie die Vorsicht seiner Gegner.
    Das schmatzende Geräusch von Fäusten auf Fleisch lenkte meine Aufmerksamkeit wieder auf den Richter und seinen Widersacher. Sie waren zum Nahkampf übergegangen, tauschten mit überwältigender Geschwindigkeit Tritte und Schläge aus. Ganz ehrlich, solche Kämpfe sieht man in der wirklichen Welt nicht. Zumindest nicht außerhalb eines Kinos. Es wirkte fast … choreographiert. Der Richter sprang hoch und wirbelte herum, wobei sein Tritt nur knapp den Schädel des weißen Kämpfers verfehlte. Nur ein ziemlich spät angesetzter Abwehrschlag und eine Reihe von Tritten gegen die Rippen sorgten dafür, dass er im Spiel blieb.
    Der Richter versuchte es mit einem Handkantenschlag gegen den Hals, geriet dabei aber zu hoch und riss seinem Gegner die Maske vom Gesicht. Der sah mich so
alarmiert an, dass man glauben konnte, ich würde ihn vor Gericht hinhängen.
    Meine Knie klappten ein wie die

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