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Ein Quantum Blut - Biting the Bullet

Titel: Ein Quantum Blut - Biting the Bullet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rardin
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den richtigen Zeitpunkt, um auf seine Fähigkeiten zurückzugreifen. Was ewig dauern konnte, wenn sie dafür tatsächlich miteinander
reden müssten. Denn Kommunikation ist für Männer ja ein zweischneidiges Schwert. Einerseits meinen sie fast immer, was sie sagen. Erfrischend, ich weiß. Andererseits, sie dazu zu bringen, es tatsächlich zu sagen, kann ungefähr so mühsam sein, wie eine Leiche zum Stepptanz zu bewegen. Es ist nicht so, dass es nicht machbar wäre. Aber es ist verdammt anstrengend. Ganz zu schweigen von den Kosten für Angelschnur und Fred-Astaire-Videos.
    Ich seufzte. »Okay, ich werde mit ihm reden. Übrigens, Grace ist nicht der Maulwurf. Vayl und ich haben sie abwechselnd beobachtet, fast die ganze Zeit seit unserer Ankunft. Wir fanden, dass ihr Verhalten am … verdächtigsten war«, erklärte ich ihm, fast ein wenig entschuldigend, da ich nun wusste, dass sie unschuldig war. Ein Arschloch, ja, aber ein loyales. »Sie war kein einziges Mal in diesem Zimmer.«
    »Wer bleibt dann noch übrig?«, murmelte Dave traurig. »Also ist entweder Cam, Jet oder Natchez der Maulwurf.« Er ging zu der Fußbank und ließ sich darauf sinken, verschränkte die Hände zwischen den Knien und starrte auf den gemusterten Teppich. Cassandra folgte ihm und setzte sich neben ihn.
    »Kannst du uns mehr über diese Männer erzählen?«, fragte sie ihn.
    »Was ist mit dir?«, fauchte er. »Warum kannst du sie nicht einfach anzapfen und sagen, wer mich verraten hat?«
    Sie zuckte zusammen, als hätte er sie geschlagen. »Es tut mir leid«, sagte er sofort. »Ich kann nur einfach nicht glauben … du kannst dir nicht vorstellen, was wir alles zusammen durchgemacht haben.«
    »Laut unserem ursprünglichen Plan sollte ich ihre Absichten erkennen«, beruhigte Cassandra ihn. »Unglücklicherweise
ist irgendetwas mit mir passiert in dem Moment, als ich dich berührt habe. Ich hatte Angst, es euch zu sagen. Und ich war mir nicht sicher, bis ich gerade eine Verbindung zu Jasmine hergestellt habe. Und nichts passiert ist. Dann wusste ich es. Ich bin benebelt.«
    Ich schätze, wir haben sie alle angestarrt wie Seehunde im Zoo, die das Maul aufreißen in der Hoffnung auf eine Ladung Fisch. Tränen stiegen ihr in die Augen. »Das ist etwas, worüber ich keine Kontrolle habe. Für solche Fälle macht man keine Notfallpläne!«
    »Was meinst du mit benebelt?«, fragte ich sie.
    Cassandra hatte die Angewohnheit, an ihren Händen herumzuspielen, wenn sie nervös war. Da sie einige Ringe an ihren langen, schlanken Fingern trug, war es ein Wunder, dass keine kleinen goldenen Reifen von ihren Knöcheln sprangen wie beim Flohhüpfen. Sie warf einen kurzen Blick auf Dave und weigerte sich dann, ihn weiter anzusehen, während sie mir erklärte: »Manchmal wird eine Seherin, die von starken Emotionen erfasst wird, so von den wundervollen Möglichkeiten überschwemmt, die sich ihr durch diese Gefühle eröffnen, dass sie keine Visionen mehr empfangen kann. Das ist mit mir passiert.«
    Ich brauchte ungefähr eine halbe Sekunde, um es zu verstehen, aber dann, o Baby! »Du meinst …«
    »Ja«, unterbrach sie mich, »genau.«
    »Ich kapier’s nicht«, sagte Cole. Er setzte sich auf den Sitz im stummen Diener. Seine Kostümierung kam mir irgendwie komisch vor, auch wenn sein beige-weiß gestreiftes Hemd und die olivgrüne Hose sich nicht wesentlich von der Kleidung der anderen Männer unterschieden. Dann wurde mir klar, dass ich die roten Turnschuhe vermisste, die er gewöhnlich trug. »Bist du irgendwie … zu erschrocken, um etwas zu sehen?«, fragte er.

    »Nein.«
    »Was ist es dann?«, wollte Bergman wissen.
    Cassandra sah mich flehend an.
    Ich schüttelte den Kopf, da ich mir nicht sicher war, wie ich zu diesem Ereignis stand, und es deshalb nicht aussprechen wollte. »Ich denke, du wirst es ihnen sagen müssen.«
    »Jetzt?«
    Dave griff nach Cassandras Hand. Sie riss die Augen auf, und ein amüsiertes schiefes Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus, als er sagte: »Sieh mal, ich bin für alles dankbar, was du tun kannst. Die ständige Frage, wer von meinen Brüdern mir ein Messer in den Rücken gerammt hat, bringt mich fast um.«
    »Ich will ja helfen.« Cassandra ließ den Kopf hängen. »Aber ich kann es im Moment einfach nicht.« Sie zuckte mit den Schultern, und als sie weitersprach, war ihre Stimme so leise, dass wohl nur Dave und ich sie verstehen konnten: »Vielleicht macht Liebe wirklich blind.«
    Dave starrte sie einen Moment

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