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Ein Quantum Blut - Biting the Bullet

Titel: Ein Quantum Blut - Biting the Bullet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rardin
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Einzelteile gefunden hatten«, beendete Cassandra die Geschichte. »Und am vierten Tag hatte ich einen Weg gefunden, um von der Insel runterzukommen. Und ich hatte einen Heiligen Mann gefunden.«
    »Dann hat er also das Zeichen entfernt?«, fragte Dave.
    »Nein. Aber er hat das Wasser gesegnet, mit dem ich mir das Gesicht wusch. Und er verriet mir ein spezielles Gebet, das mich vor der Rückkehr des Dämons schützt. Solange ich jeden Tag nach dem Aufwachen diese beiden Rituale vollziehe, ist alles in Ordnung.«
    »Moment mal«, sagte Cole. »Willst du damit etwa sagen, dass du dir seit vierhundert Jahren das Gesicht mit Weihwasser wäschst?«

    »Ja.«
    »Ohne es einmal zu vergessen?«
    »Ja.«
    »Sonst würde der Dämon kommen und dich holen?«
    »Ja.«
    »Wow. Ich versuche gerade, mich daran zu erinnern, wann ich das letzte Mal etwas auch nur einen Monat lang täglich gemacht habe.«
    »Du rasierst dich.«
    Er kratzte sich den Bart. »Normalerweise.«
    »Du putzt dir die Zähne.«
    »Das stimmt.«
    »Genauso eine Routinehandlung ist das für mich.«
    »Weißt du was? Ich denke, ich werde Dämonen trotzdem besser aus dem Weg gehen.«
    Cassandra nickte, und der Hauch eines Lächelns huschte über ihr Gesicht. »Das wird wahrscheinlich das Beste sein.«
    Bergman sagte: »Das klingt ja so, als müsste Jaz einfach die Stelle mit Weihwasser waschen. Nur …« Er sah mich an. »Weißt du überhaupt, an welcher Stelle es sitzt?«
    Ich dachte daran, wie der Richter mit dem Zeigefinger auf meine Stirn gezielt hatte. Und wie meine Mom mir die Haut dort wund gescheuert hatte, während sie traurig sagte: »Es geht nicht weg.«
    »Ja«, meinte ich. »Ich denke schon.«

9
    N ach einer kurzen Unterbrechung, während der ich meine Stirn betupfte, Cassandras Gebet lernte und mich entsprechend schuldig fühlte, weil ich keinen Priester rief, der das ganze Spektakel überwachte, obwohl sie sich damit offensichtlich in Gefahr begab, ging ich zum nächsten Tagesordnungspunkt über.
    »Also, jetzt, wo der Richter mich nicht mehr holen kann - warum denkt ihr, dass er mich so hat gehen lassen? Warum will er mich glauben lassen, dass Matt mich gerettet hat?«
    »Das hängt davon ab, was er über dich weiß«, sagte Dave. »Zumindest vom militärischen Standpunkt aus musst du dich fragen, was er sich von deiner Freilassung verspricht, wenn er dich einfach nur für irgendein Mädchen hält, und nicht für eine …«
    »Empfindsame, die zweimal gestorben ist und zweimal von Raoul zurückgebracht wurde. Um für Raoul zu kämpfen.«
    »Wenn wir davon ausgehen, dass der Richter irgendwie Zugang zu deiner Hintergrundgeschichte hat, wie viel wissen wir überhaupt über Raoul?«, fragte Dave. Wir schauten uns an. Nicht viel. Da war diese gewisse Unterströmung, die sich aufzulösen begann, sobald man versuchte, sie in Worte zu fassen. So dass man sich idiotisch fühlte, weil man darauf vertraute. Das Einzige, was wir sicher wussten, war, dass er eine Kraft war, die für das
Gute in der Welt kämpfte. Dass wir für ihn arbeiteten. Und dass ich jetzt, als Ergebnis davon, in Schwierigkeiten steckte.
    Ich griff in meine Jacke, um meine Karten rauszuholen. Ich wünschte, ich könnte sie mischen, aber im Moment musste es ausreichen, sie einfach nur in der Hand zu halten, während ich auf und ab lief. »Okay, versuchen wir, in den Kopf eines Dämons zu schlüpfen, soweit wir das können. Was wollen sie grundsätzlich immer?«
    »Seelen«, antworteten alle im Chor.
    »Er hätte meine leicht haben können. Ich saß dort fest, aber er hat mich gehen lassen.«
    »Als Köder für einen dickeren Fisch?«, schlug Dave vor.
    »Wie Raoul?«, fragte ich. »Wenn ich glaubte, dass Matt in einer anderen Funktion für ihn arbeitet, würde ich dann zu ihm rennen und eine Erklärung verlangen? Ja, vielleicht. Selbst wenn es den sicheren Tod für mich bedeuten würde. Und in diesem Fall könnte der Richter mir leicht folgen, wegen des Zeichens. Er könnte sich Raoul schnappen, während der nicht auf Verteidigung eingestellt ist, und mich zweifelsfrei mit ihm.«
    »Solltest du ihn nicht warnen?«
    Stirnrunzelnd sah ich meinen Bruder an. »Redet ihr zwei eigentlich nie miteinander?«
    Plötzlich fand er die Vorhangstange extrem faszinierend. »Das ist der Job, für den ich bestimmt war. Ich schätze, wenn er ein Problem mit meiner Leistung hätte, würde er es mich wissen lassen.«
    Okay. Vielleicht war Dave ja eher eine Art Berater. Wie Bergman. Und Raoul wartete nur auf

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