Ein Quantum Blut - Biting the Bullet
fassungslos an, dann verzog sich sein gesamtes Gesicht, als hätte ein Schönheitschirurg einen Computerausdruck vor sein Gesicht gehalten mit den Worten: »Sehen Sie, ich kann Sie zehn Jahre jünger aussehen lassen!«
Bevor unser frisch gebackenes Pärchen sich der Romantik ergeben konnte, wandte ich mich an Bergman: »Wir müssen herausfinden, wie der Verräter mit dem Zauberer Kontakt aufnimmt. Niemand hat das Bauernhaus verlassen, aber entweder der Zauberer selbst oder einer seiner Lehrlinge wusste, dass er diese Zombies erwecken musste. Was sagt dir das?«
»Der Maulwurf hat wahrscheinlich eine Wanze bei sich getragen. Oder hat sie, was noch wahrscheinlicher ist, auf
jemandem platziert. So wusste der Zauberer alles über die Schröpfer. Aber dann musste er dem Nekromanten immer noch signalisieren, dass er die Zombies erwecken sollte, denn er hätte es nicht riskiert, so nahe an uns ranzukommen, dass du oder Cole ihn hätten spüren können.« Bergman schaute zu Dave, der die Augen nicht von Cassandra abwenden konnte, die wiederum plötzlich die Überdecke auf dem Bett sehr interessant fand. »Hey, Romeo.« Bergman wedelte mit den Armen wie ein Rollfeldmitarbeiter, der dem Piloten das Zeichen zur Starterlaubnis gibt.
»Äh, ja.« Dave grinste so, wie ich es nicht mehr an ihm gesehen hatte, seit er achtzehn gewesen war. Himmel, was war aus unserem knallharten Soldaten geworden? War er wirklich von der Seherin mit dem getrübten Blick außer Gefecht gesetzt worden?
»Ich denke an lautlose Signalübertragung«, fuhr Bergman fort, wobei er das Paar skeptisch im Auge behielt. Ich war mir auch nicht sicher, ob sie überhaupt zuhörten. »Es gibt verschiedene Methoden, die sie benutzt haben könnten. Wenn du willst, können wir sie überprüfen. Natürlich werden wir zum Mars fliegen müssen, um an die entsprechende Ausrüstung zu kommen, aber ich bin mir sicher, dass wir bis zum Abendessen zurück sein werden.«
Bergman hob vielsagend eine Augenbraue, als Dave in Cassandras Richtung schielte und nickte. »Den hat’s schwer erwischt«, flüsterte Miles mir zu.
»Und sie genauso«, erwiderte ich.
»Was sollen wir tun?«, murmelte Cole. »Wir brauchen einen Dave, der bei klarem Verstand ist. Immerhin hat er hier sozusagen das Kommando.«
Eigentlich, wenn man es genau nehmen wollte, hatte Vayl das Kommando. Aber im Moment hatte ich keinen
Kopf für solche theoretischen Feinheiten. Ich beobachtete, wie mein Zwillingsbruder sich zu Cassandra beugte, deren Hand er nicht losgelassen hatte, und ihr etwas ins Ohr flüsterte. Einen Moment lang konnte ich seinen Gesichtsausdruck nicht deuten, da es schon so lange her war, dass ich ihn an ihm gesehen hatte.
»Außerdem ist er glücklich«, erklärte ich ihnen. Und mir wurde klar, dass ich - egal ob Vayl bezüglich meiner Reaktion darauf Recht gehabt hatte oder nicht - mich zurücknehmen und diese Beziehung ihren Lauf nehmen lassen musste. »Lassen wir es ihm, zumindest für ein paar Minuten.« Ich war mir ziemlich sicher, dass keiner der beiden bemerkte, wie wir den Raum verließen.
10
C ole, Bergman und ich setzten die Versammlung im Schlafzimmer der Frauenfort. Beieiner Wiederholung des Tricks mit der fliegenden Karte fanden wir keine des Tricks mit der fliegenden Karte fanden wir keine Wanzen. Nicht weiter verwunderlich. Trotzdem hockten wir auf dem Bett mit dem Goldrahmen und sprachen mit gedämpften Stimmen wie Leute, die sich gerade besonders unheimliche Geistergeschichten erzählen.
»Okay«, meinte ich, »wir haben drei Verdächtige, über die wir in kurzer Zeit möglichst viel erfahren müssen, ohne dass sie merken, dass wir sie untersuchen. Irgendwelche Vorschläge?«
»Mach sie betrunken und bestell ein paar Stripperinnen«, sagte Cole prompt. »Dann findest du alles heraus, was du wissen willst, und das in zwanzig Minuten.«
»Netter Plan«, ätzte ich, »in Miami. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass Stripperinnen in Teheran eher knapp sind. Und ich glaube, du hast uns selbst gesagt, dass das bevorzugte Getränk hier Tee ist.«
Cole, der mit seinen Fingernägeln durch war, begann an seinem Hemdknopf zu nagen. Er spuckte ihn sofort wieder aus. »Plastik ist Mist«, seufzte er. »Verdammt, ich brauche Kaugummi!«
»Ist gerade aus«, erwiderte ich. »Hier, kau darauf rum.« Ich schob den Ärmel meiner hellblauen Tunika hoch, schnallte die Scheide ab, die ich am rechten Handgelenk trug, legte die Spritze mit dem Weihwasser auf den Nacht
tisch und
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