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Ein Quantum Blut - Biting the Bullet

Titel: Ein Quantum Blut - Biting the Bullet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rardin
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du Witze? Denk doch nur mal dran, wie viel wir denen beim nächsten Mal abknöpfen können!«
    Jet und Natchez: »Du weißt schon, dass er dir das mit der Granate ewig vorhalten wird.« - »Ich weiß. Ich hätte auf das verdammte Ding draufspringen sollen, als ich die Möglichkeit dazu hatte.«
    Cam und Cole: »Du wirkst so nett. Ich hätte wissen sollen, dass du ein Betrüger bist.« - »Ich gebe dir zehn Mäuse, wenn du mich für den Rest der Mission mit Zahnstochern versorgst.« - »Bin dabei!«
    Bergman und ich, leise, leise flüsternd: »Gott, Natch weiß wirklich, wie man lebt. So will ich sein, Jaz! Der hat vor überhaupt nichts Angst!« - »Ja, er hat ein paar bewundernswerte Eigenschaften. Aber vergiss nicht, er hat auch einiges gefunden, was er an dir bewundert.«
    Das tiefe, dröhnende Knallen des Türklopfers ließ uns verstummen. Dave und Cassandra stürzten ins Zimmer.
    »Erwartet ihr Besuch?«, fragte er mich.
    Ich konnte nicht widerstehen. »Nein, David. Meine iranischen Freunde sind diese Woche alle beschäftigt.«
    »Klugscheißer. Cole.« Er bedeutete unserem Persischkundigen
voranzugehen. »Denkt alle daran, wir sind Studenten«, zischte er, »also hört auf so auszusehen wie verkleidete Rowdies.« Fast alle setzten sich auf die Möbelstücke, an die sie sich während des Kartenspiels gelehnt hatten. Dave signalisierte Cassandra, dass sie sich zu Bergman auf die Couch setzen sollte. Ich folgte ihm und unserem Übersetzer zur Tür.
    Es juckte mich in den Fingern, Kummer aus dem Holster zu ziehen. Aber mit einer Waffe in der Hand, selbst wenn sie hinter dem Rücken versteckt ist, gelingt es einem manchmal nicht, eine Situation ruhig anzugehen. Ich gab mich damit zufrieden, die Hände auf die Oberschenkel zu legen, wo ich den beruhigenden Umriss meiner Machete spüren konnte. Dave blieb hinter mir im Durchgang zum Wohnzimmer stehen, während Cole die drei breiten Holzstufen zum Foyer hinunterging.
    Mit einer Bank auf der einen und einer glänzenden Vase voller roter Seidenblumen auf der anderen Seite, bot der Raum kaum genug Platz für einen ausgewachsenen Mann, geschweige denn für das zusätzliche Paar, das er ins Haus führte. Noch während der männliche Gast sich vorstellte, kamen sie schon zu dritt die Stufen hinauf.
    »Hallo, hallo, es freut mich ja so, Sie kennenzulernen. Ich bin Soheil Anvari, der Verwalter dieses Apartmenthauses, und das ist meine Frau, Zarsa. Wir haben gesehen, dass Sie angekommen sind, genau pünktlich. Der Eigentümer hat uns gebeten vorbeizuschauen, ob alles zu Ihrer Zufriedenheit ist. Und, ist alles in Ordnung?« Soheil strahlte uns an. Er war ein schlanker Mann mit Schnauzbart, ungefähr Mitte vierzig, der Gutmütigkeit ausstrahlte wie Würmer Kompost ausscheiden. Und das hätte ich ihm auch glatt abgekauft.
    Wenn da nicht seine Frau gewesen wäre.

    Sie war völlig verschleiert. Drinnen, wo es nicht verlangt wurde. Es war nicht ganz so schlimm wie auf den alten Bildern, wo Frauen blaue Zelte mit Sehschlitzen trugen. Aber sie kam dem verdammt nahe. Und dieser gelbbläuliche Fleck an ihrem rechten Auge konnte nicht der neueste Make-up Trend sein. Für mich sah es danach aus, als hätte Soheil freimütig zu häuslicher Gewalt gegriffen.
    Mein Temperament hat eine Zündschnur, und Soheil hatte sie eindeutig in Brand gesteckt. Sie würde allerdings nur langsam abbrennen, da ich mir in naher Zukunft keine Explosion erlauben konnte. Aber wenn der richtige Moment gekommen war …
    Ich sah Zarsa in die Augen. Der abgrundtiefe Schmerz, den ich dort sah, ließ mich an verbrannte Betten und vergifteten Kaffee denken. Verzweifelte Maßnahmen von verängstigten, eingesperrten Frauen. Ich fragte mich, ob Zarsa bereits an ihre Grenzen gestoßen war. Ob Soheil vielleicht »zufällig« in der Dusche ausrutschen und sich den Hals brechen würde, bevor ich an seinem Frauenschlägerarsch Rache nehmen konnte.
    »Alles ist wundervoll, vielen Dank«, sagte Cole.
    »Sie sind Studenten, ja?«, fragte Soheil.
    »Ja«, bestätigte Cole, »wir sind hier, um unser Persisch zu verbessern. Dürfte ich mich an einem Muttersprachler versuchen?«
    Soheil breitete die Arme aus, als wolle er Cole in der Familie der Perser begrüßen, dann begannen sie ein ungefähr fünfminütiges Gespräch, das immer wieder von herzlichem Gelächter unterbrochen wurde. Schließlich sagte Soheil: »Sie werden sich sicherlich sehr gut machen. Ich bin so froh, dass Sie sich entschlossen haben, hier zu studieren. Und in

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