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Ein Quantum Blut - Biting the Bullet

Titel: Ein Quantum Blut - Biting the Bullet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rardin
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runterzuziehen. Aber sie klammerten sich fest wie ein Rudel riesiger, aufgeregter Zecken.
    »Hilf mir!«, schrie er noch, bevor einer von ihnen ihm mit seiner kleinen Pfote die Kehle aufriss. Sein nächster Hilfeschrei war nur noch ein unverständliches Gurgeln. Mein Instinkt befahl mir, zurück in den Tempel zu laufen. Mir eine Fackel von der Wand zu schnappen. Ich hätte wetten können, dass sie als heiliges Feuer zählten. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass die Parasiten unter seinem Einfluss loslassen würden.
    Aber sobald sie das taten, würde P.C. wieder versuchen, mich umzubringen.
    Also zielte ich stattdessen auf sein Extraauge, das die Mahghul zu meiden schienen. Es weitete sich. Fing an, hektisch zu blinzeln, während die gurgelnden Laute einen angsterfüllten Höhepunkt erreichten.
    Sanft drückte ich den Abzug, wobei ein Teil von mir erstaunt und glücklich feststellte, dass die Mahghul mir aus dem Weg gingen, als ich den Schröpfer erledigte. Vielleicht reichte der Geruch ihres Bruders an mir aus, um sie
auf Abstand zu halten. War ich durch Zufall auf ein neues Pestizid gestoßen? Sollte ich Asha anrufen? Hey, Kumpel, tolle Neuigkeiten! Du musst nur deinen gesamten Körper mit Mahghuldärmen einschmieren, und schon kannst du wieder Dreckskerle jagen wie in den alten Zeiten!
    Als die verbliebenen Monster sich verzogen, versuchte ich, meinen nächsten Schritt zu planen. Aber es war gar nicht so leicht, logisch zu denken, denn eine totale Gleichgültigkeit hatte mich ergriffen. Ich wusste, dass die Monster, die mich gebissen hatten, tiefer gehende Spuren hinterlassen hatten als die blutigen Abdrücke ihrer Fangzähne. Zwischen all den emotionalen Narben, die meine Seele überzogen und sie ebenso schwer zeichneten wie die physischen Narben Vayls Rücken, waren sie unmöglich auszumachen, doch sie entzündeten sich bereits. Bald würde selbst mein innerster Kern, der momentan noch klar genug war, um sich die Nägel bis aufs Fleisch abzukauen, das schleichende Gefühl der Hoffnungslosigkeit nicht mehr abwehren können.
    »Ich brauche ein Heilmittel«, flüsterte ich. Ich schaute an mir hinunter. Ich war mit trocknendem Blut und Körperteilen überzogen und hätte eigentlich würgen, kotzen und fluchen müssen. Himmel, ich sollte zumindest versuchen, das Zeug abzuwaschen! Aber ich starrte nur. Ich bin verloren.
    Eine einzelne Träne quoll aus meinem Augenwinkel, lief brennend über mein Gesicht und tropfte auf meine Hand, in der ich immer noch die Machete hielt. Ich beobachtete, wie sie einen Moment lang auf meiner Haut zischte wie Fett in einer Pfanne.
    »Aua!« Überrascht, dass ein Tropfen Flüssigkeit solche Schmerzen verursachen konnte, rieb ich mir die Hand. Bestimmt hatte der Amanha Szeya mehr als nur meine
Tränendrüsen beeinflusst, als er mein Gesicht in seine Hände nahm. Der weiße Fleck, den ich mit so wenig Aufwand gereinigt hatte, freute mich.
    Ich wischte mir auch das Gesicht ab, bevor es noch heißer werden konnte. Betrachtete den Schleim, den meine Hand entfernt hatte.
    »Eine Dusche. Danach fühle ich mich besser.« Allein das Wissen, dass ich einen positiven Gedanken gehabt hatte, ermöglichte es mir, zu den Autos zu gehen. Auf keinen Fall würde ich meinen verdreckten Hintern in Ashas wundervolle schwarze Limousine setzen. Also bestieg ich den Van des Fernsehsenders, startete ihn und fuhr nach Hause.

21
    D a ich ein Mädchen bin, liebe ich dramatische Auftritte. Alle Augen, vorzugsweise bewundernde, männliche, sind auf mich gerichtet, während ich zu meinem Tisch schwebe. Oder, noch besser, zum Podium, um einen wichtigen Preis entgegenzunehmen. Mein Haar, Make-up und Kleid bilden die perfekteste Kombination, die jemals eine Frau in der Weltgeschichte zusammengestellt hat.
    Aber wenn in meiner Branche so etwas passiert, habe ich gerade richtig tief ins Klo gegriffen. Als ich also die Küchentür aufstieß - nachdem ich den Van in der Garage geparkt und meinem Glücksstern gedankt hatte, dass die hohe Decke gerade so die Satellitenschüssel durchließ -, packten mich Schuldgefühle, als sich alle Blicke auf mich richteten, in einem Moment des allgemeinen Schocks. Aber ich konnte das Gefühl nicht festhalten. Eigentlich schien kein Gefühl länger als ein paar Sekunden anzuhalten, bevor es unter dem Mahghul-Tumor erstickte, der in mir wuchs und seine Tentakel in alle Bereiche meines Wesens ausstreckte.
    »Anstrengende Nacht gehabt?«, fragte Cole in dem müden Versuch, es humorvoll zu

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